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Die Scharnhorst war ein 1934/35 gebautes Passagierschiff des Norddeutschen Lloyd (NDL). Benannt wurde es nach Gerhard von Scharnhorst, einem preußischen General und Heeresreformer. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs befand es sich im japanischen Kure. Aufgrund des Krieges war es ihr nicht möglich, nach Deutschland zurückzukehren, weshalb sie in Japan verblieb und dort zum Geleitflugzeugträger Shin’yō (神鷹 Götterfalke) umgebaut wurde.

Scharnhorst
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Japanisches Kaiserreich Japan
andere Schiffsnamen

Shin’yō (1942–1944)

Schiffstyp Kombischiff
Bauwerft Deschimag,
Werk AG Weser, Bremen
Baunummer 891
Stapellauf 14. Dezember 1934
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
198,725 m (Lüa)
186,0 m (Lpp)
Breite 22,5 m
Seitenhöhe 16,35 m
Tiefgang max. 8,84 m
Vermessung 18.300 BRT
10.712 NRT
 
Besatzung 265 (281)
Maschinenanlage
Maschine 2× AEG-E-Fahrmotoren
Maschinen-
leistung
26.000 PS (19.123 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
23,3 kn (43 km/h)
Energie-
versorgung
2× AEG-Turbogeneratoren
Generator-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
20.000 kW (27.192 PS)
Propeller 2× Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 10.500 tdw
Zugelassene Passagierzahl 152× I. Klasse + einige Diener
144× II. Klasse
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
Shin’yō
Die Shin’yō
Die Shin’yō
Die Shin’yō
Schiffsdaten
Flagge Japan Japan
Schiffstyp Geleitflugzeugträger
Indienststellung 15. November 1943
Verbleib am 17. November 1944 vom U-Boot Spadefish versenkt
Ab 1942
Länge
189,4 m (Lüa)
Breite 25,6 m
Tiefgang max. 8,2 m
Verdrängung 17.500 tn.l. (leer)
20.586 tn.l. (maximal)
 
Besatzung 948
Bewaffnung
  • 8× 12,7-cm-Flak in 4 Doppellafetten
  • 30× 25-mm-Typ-96-Flak
  • 33 Kampfflugzeuge

Als Passagierschiff Scharnhorst


Speziell für den Einsatz im Ostasiendienst gab der NDL in den Jahren 1934/35 zwei neue Schiffe in Auftrag. Diese sollten jeweils mindestens einen Rauminhalt von 18.000 BRT vorweisen und eine Mindestgeschwindigkeit von 21 Knoten gewährleisten. Mit den neuen Schiffen sollte es möglich werden, die Fahrzeit zwischen Bremen und Schanghai von bisher üblichen 50 Tagen auf 34 zu verkürzen. Das erste dieser Schiffe war die Scharnhorst, es folgte die Gneisenau. Zusätzlich übernahm der NDL das ursprünglich von der HAPAG bestellte Schiff Potsdam. Abweichend voneinander wurden bei den drei ansonsten sehr ähnlich konzipierten Schiffen verschiedene Antriebs- und Vorschiffskonzepte umgesetzt. Bereits fünfeinhalb Monate nach dem Stapellauf verließ die Scharnhorst Bremerhaven zu ihrer Jungfernfahrt nach Fernost. Der Neubau wurde in Bremen auf der Werft AG Weser der Deschimag auf Kiel gelegt. Der Stapellauf fand am 14. Dezember 1934 in Anwesenheit Adolf Hitlers statt. Das Schiff war mit einem für die damalige Zeit fortschrittlichen Maierform-Steven versehen, aber anders als sein Schwesterschiff Gneisenau mit einer der ersten turboelektrischen Antriebsanlagen für größere Seeschiffe ausgerüstet. Die gesamten Einrichtungen des Schiffes entsprachen den Bedingungen der Tropenfahrt.


Als Flugzeugträger Shin’yō


Die Route nach Shanghai entwickelte sich ab 1938 zu einer der Hauptfluchtrouten von deutschen und österreichischen Juden nach Shanghai, da dort keine Auswanderungsvisa vorgeschrieben waren.[1]

Im September 1939 wurde die Scharnhorst in Japan aufgelegt und im Juli 1942 an die Regierung Japans verkauft.[2] Sie wurde mit Beginn des Pazifikkriegs von der Kaiserlich Japanischen Marine übernommen und sollte als Truppentransporter eingesetzt werden. Nach der Schlacht um Midway wurde jedoch beschlossen, sie zu einem Geleitflugzeugträger umzubauen. Dies wurde nach Beendigung der Umbauarbeiten der Chūyō ab September 1942 auf der Marinewerft Kure realisiert. Da die Konstruktion der Scharnhorst dem von vergleichbaren japanischen Passagierschiffen, die zu Geleitflugzeugträgern umgebaut wurden, ähnelte, verwendete man zum Umbau teilweise auch deren Umbaupläne. Das umgebaute Schiff war ein Glattdeckträger mit einem Hangar für 33 Flugzeuge. Für den Umbau wurde Stahl des unvollendet in der Kure-Werft liegenden Schlachtschiffs Kii verwendet. Um die Stabilität des Schiffes zu verbessern, erhielt der Rumpf seitliche Wulstanbauten im Unterwasserbereich. Am 15. November 1943 wurde das umgebaute Schiff als Shin’yō in Dienst gestellt.[3] Im Juli 1944 wurden zusätzliche Flugabwehrkanonen vom Typ 96 eingebaut, was deren Anzahl von 42 auf 50 erhöhte. Wie bei allen japanischen Geleitträgern konnten auf der Shin’yō Flugzeuge nur starten, aber aufgrund des sehr kurzen Flugdecks war keine Landemöglichkeit gegeben. Wie alle japanischen Geleitträger diente das Schiff nur zum Transport von Flugzeugen, Materialtransport und zur Pilotenausbildung.[4]

Die Shin’yō sollte im November 1944 vierzehn Nakajima B5N im Rahmen des Geleitzuges HI-81 zu den Philippinen transportieren. Es wurde am 17. November 1944 im Gelben Meer vom amerikanischen U-Boot USS Spadefish angegriffen. Vier Torpedos trafen das Schiff. Die Öltanks des Schiffes fingen Feuer, und das Schiff brannte aus. Nur 70 Besatzungsmitglieder von 1.200 wurden gerettet.


Siehe auch



Literatur





Einzelnachweise


  1. Astrid Freyeisen: Shanghai und die Politik des Dritten Reiches. Königshausen & Neumann, 2000, ISBN 978-3-8260-1690-5, S. 398.
  2. Claus Rothe: Deutsche Ozean-Passagierschiffe 1919–1985. S. 129.
  3. Mark Stille: Imperial Japanese Navy Aircraft Carriers: 1921–1945, S. 42. Osprey Books, 2006, ISBN 978-1-84603-009-3.
  4. Ingo Bauernfeind: Geleitflugzeugträger – USA, England, Japan 1939–1945. Motorbuchverlag Verlag, Stuttgart 2013. 102–103.

На других языках


- [de] Scharnhorst (Schiff, 1935)

[en] Japanese aircraft carrier Shin'yō

Shin'yō (神鷹) "Divine Hawk") was an escort carrier operated by the Imperial Japanese Navy, converted from the German ocean liner Scharnhorst. The liner had been trapped in Kure, Japan following the outbreak of World War II in Europe, which prevented any attempt for the ship to return to Germany. The Japanese Navy then purchased the ship, and after the Battle of Midway in June 1942, decided to convert her into an aircraft carrier. Conversion work lasted from 1942 to late 1943, and Shin'yō was commissioned into the Japanese Navy in November 1943. After entering service, Shin'yō was employed as a convoy escort in the western Pacific. She served in this capacity for less than a year; in November 1944, the US submarine Spadefish torpedoed Shin'yō while she was en route to Singapore. As many as four torpedoes hit the ship and detonated her aviation fuel tanks. The resulting explosion destroyed the ship and killed most of her crew.

[es] Shin'yō (1943)

El Shin'yō (神鷹, halcón divino?) fue un portaaviones que sirvió en la Armada Imperial Japonesa durante la Segunda Guerra Mundial.

[fr] Shin'yō (porte-avions)

Le Shin'yō (神鷹) était un porte-avions d'escorte utilisé par la Marine impériale japonaise pendant la Seconde Guerre mondiale. Converti à partir du paquebot allemand SS Scharnhorst, le navire stationne à Kure, au Japon, après le début de la guerre en Europe, rendant toute opération de retour en Allemagne impossible. La Marine rachète le navire, et, après la bataille de Midway en juin 1942, il est décidé de le convertir en porte-avions d'escorte. Au chantier de 1942 à fin 1943, le Shin'yō est mis en service dans la Marine japonaise en décembre 1943. Il sert de navire d'escorte de convoi dans le Pacifique occidental. Un an plus tard, en novembre 1944, il est torpillé en transit vers Singapour par un sous-marin américain. Quatre torpilles provoquent l'explosion des réservoirs de carburant, l'envoyant par le fond avec la quasi-totalité de son équipage.

[ru] Синъё

Синъё (яп. 神鷹 Синъё:, божественный ястреб), иногда встречается написание Синьё — лёгкий японский авианосец времён Второй мировой войны. Произносится так же как 震洋 (яп. 神鷹 Синъё:, лодка-самоубийца) (см. Синъё (лодки-самоубийцы)).



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