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Judith Love Cohen (* 16. August 1933 in Brooklyn, New York; † 25. Juli 2016) war eine US-amerikanische Raumfahrttechnikerin und Autorin. Cohen arbeitete als Elektroingenieurin an der LGM-30 Minuteman-Rakete, der Bodenstation für das Hubble-Weltraumteleskop, den Tracking and Data Relay Satellites und dem Apollo-Programm.[1]

Nach ihrer Pensionierung gründete sie mit ihrem Ehemann David Katz die Verlagsgesellschaft Cascade Pass für Bücher und andere Lernmedien für Kinder, insbesondere Mädchen, wo sie bis zu ihrem Tod über 20 Titel veröffentlichte.[2]


Kindheit und Jugend


Judith Cohen wurde 1933 geboren in Brooklyn, New York, als Tochter von Sarah (geborene Roisman) und Morris Bernard Cohen.[3] Sie war oft die einzige Frau in ihren Mathematik-Kursen und wollte zunächst Lehrerin für Mathematik werden.[4] Im Alter von 19 studierte sie gleichzeitig Ingenieurwissenschaften am College und tanzte Ballett an der Metropolitan Opera.[5]


Ausbildung


Judith Cohen erhielt zunächst ein Stipendium vom Brooklyn College, um Mathematik zu studieren, wechselte aber zu den Ingenieurwissenschaften. Nach zwei Jahren College heiratete sie und zog um nach Kalifornien, wo sie als Nachwuchs-Ingenieurin für North American Aviation arbeitete. Abends besuchte sie Kurse der University of Southern California. Laut eigener Aussage habe sie weder während ihres Bachelor-Studiums noch während des Master-Studiums je eine weitere Studentin der Ingenieurwissenschaften in ihren Kursen angetroffen.[5] Cohen erhielt sowohl 1957 den Abschluss Bachelor of Science als auch 1962 den Master of Science von der Viterbi School of Engineering der USC[4] und ist weiterhin mit der Universität verbunden geblieben als beratendes Mitglied des Vorstands der Luft- und Raumfahrttechnik.[2] 1982 absolvierte sie das Engineering Executive Program der University of California.


Beruf


Cohens Karriere als Ingenieurin begann 1952 mit ihrer Arbeit als Nachwuchs-Ingenieurin bei der North American Aviation. Nach dem Abschluss an der Viterbi School of Engineering 1957 begann sie ihre Arbeit bei den Space Technology Laboratories, die später zu TRW Inc. kamen (ab 2002 Northrop Grumman), wo sie bis zu ihrer Pensionierung 1990 blieb.[2]

1990 gründete Cohen nach ihrem Abschied aus der Ingenieursarbeit mit ihrem dritten Ehemann David Katz den Verlag Cascade Pass.[5] Sie begründeten dort zwei Buchreihen, die erste namens „You Can be a Woman…“ richtete sich besonders an junge Mädchen und sollte diese ermutigen, Berufe in Richtung der Naturwissenschaften und der Ingenieurwissenschaften zu ergreifen. Die zweite Green-Reihe sollte Kindern einen positiven Umgang mit der Umwelt näherbringen. Der Verlag hat bisher (Stand: Ende 2018) mehr als 100.000 Bücher aus beiden Reihen verkauft; einzelne Bände wurden ins Spanische übersetzt.[5][4] In ihrem Verlag ist außerdem 2006 das Buch Women of Apollo von Robyn C. Friend erschienen, das Kurzbiographien von vier Wissenschaftlerinnen enthält, die wesentlich an der Apollo-Mission beteiligt waren, unter ihnen Judith Love Cohen.

Im Mai 2014 erhielt Cohen vom Institute of Electrical and Electronics Engineers den Distinguished Literary Contributions Award für ihren literarischen Beitrag dazu, Kinder für MINT-Fächer zu begeistern.[6]


Privatleben


Judith Cohen war die Mutter von vier Kindern, unter ihnen der Ingenieur Neil Siegel und der Schauspieler Jack Black.[5]


Trivia


Ihr Sohn Neil Siegel erzählte in seinem Nachruf eine Anekdote aus der Apollo-13-Mission. Er schrieb: „Tatsächlich ging sie an dem Tag, an dem Jack geboren wurde, in ihr Büro. Als es an der Zeit war, ins Krankenhaus zu fahren, nahm sie einen Computerausdruck des Problems mit, an dem sie gerade arbeitete. Später an diesem Tag rief sie ihren Chef an und erzählte ihm, dass sie das Problem gelöst hatte. Und ... Ach ja, das Baby wurde auch geboren.“[7]


Werke (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Robyn C. Friend: The Women of Apollo. The Stories of Judith Cohen, Ann Dickson, Ann Maybury, and Bobbie Johnson, Four Remarkable Women Who Helped Put the First Man on the Moon. Hrsg.: Lee Rathbone. Cascade Pass, Inc., Marina Del Rey 2006, ISBN 1-880599-79-1 (englisch).
  2. Judith Love Cohen, BSEE ’57, MSEE ’62 (= University of Southern California [Hrsg.]: USC Engineer. A Journal for Alumni & Friends USC Viterbi School of Engineering. Band 2). Band 2, 2004, S. 39 (englisch, Online [abgerufen am 4. Dezember 2018]).
  3. Who's who in the West. Marquis-Who's Who, 1982, ISBN 0-8379-0918-X, S. 142.
  4. Renee Tawa: Women in the Workplace. Judith Love Cohen: Engineering a Change: A Hubble telescope designer aims to rewrite the book on careers for girls with a series of stories about women in math and science. In: Los Angeles Times. 6. September 1999, archiviert vom Original am 14. Juli 2015; abgerufen am 6. Dezember 2018 (englisch).
  5. Neil Siegel: In memory of Judith Love Cohen. Mother, wife, friend, author, engineer. Alumna, B.S. EE ’57, M.S. EE ’62, played a key role in bringing Apollo 13 astronauts home. In: USC Viterbi School of Engineering. 29. Juli 2016, abgerufen am 4. Dezember 2018 (englisch).
  6. Sandra Coopersmith: Judith Love Cohen. August 16, 1933 – July 25, 2016. In: Culver City Observer. 4. August 2016, abgerufen am 6. Dezember 2018 (englisch).
  7. Paloma González: Jack Black: So rettete seine Mutter die Apollo-13-Astronauten. In: GQ – Gentlemen’s Quarterly. 29. April 2021, abgerufen am 26. Juli 2021.
Personendaten
NAME Cohen, Judith Love
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Ingenieurin, Verlegerin und Autorin
GEBURTSDATUM 16. August 1933
GEBURTSORT Brooklyn, New York City, Vereinigte Staaten
STERBEDATUM 25. Juli 2016

На других языках


- [de] Judith Love Cohen

[en] Judith Love Cohen

Judith Love Cohen (August 16, 1933 – July 25, 2016)[1] was an American aerospace engineer. Cohen worked as an electrical engineer on the Minuteman missile, the science ground station for the Hubble Space Telescope, the Tracking and Data Relay Satellite, and the Apollo Space Program.[2] After her retirement as an engineer, she founded a children's multimedia publishing company,[3] eventually publishing more than 20 titles before her death in 2016.



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