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Der Gulfstream-Aerospace-Flug 153 war ein Erprobungsflug mit einer Gulfstream G650 am 2. April 2011. An diesem Tag ereignete sich der erste Flugunfall einer Maschine dieses Typs mit Todesopfern und einem Totalverlust der Maschine. Bei dem Unfall, der nach einem Strömungsabriss beim Start geschah, kamen alle vier Insassen der Maschine ums Leben.


Maschine


Bei der betroffenen Maschine handelte es sich um den zweiten Prototypen des neu entwickelten Geschäftsreiseflugzeugs Gulfstream G650 mit der Werknummer 6002, der mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N652GD auf den Hersteller Gulfstream Aerospace zugelassen wurde und seinen Erstflug am 25. Februar 2010 absolviert hatte. Die Maschine war mit zwei Mantelstromtriebwerken des Typs Rolls-Royce BR700-725A1-12 ausgerüstet. Die Maschine hatte bis zum Unfall eine Gesamtbetriebsleistung von 434 Betriebsstunden absolviert.


Insassen


Es befand sich eine vierköpfige Besatzung an Bord der Maschine, bestehend aus zwei Flugkapitänen in den Rollen des First in Command und Second in Command sowie zwei Flugtestingenieuren:


Unfallhergang


Für die Zertifizierung der Gulfstream G650 unterhielt Gulfstream Aerospace ein ambitioniertes Flugtestprogramm. Der Hersteller rechnete mit einer Zertifizierung des Flugzeugtyps im 3. Quartal 2011.

Am Unfalltag war die Durchführung eines Starts mit einem einzelnen Triebwerk – also bei einem simulierten Triebwerksausfall – vorgesehen. Ziel des Testmanövers war es, die Länge des Startlaufs bei minimaler Klappenstellung und Triebwerksausfall zu ermitteln. Der Start wurde um 9:34 Uhr durchgeführt. Nach dem Abheben entwickelte das Flugzeug eine rechtswärtige Rollbewegung, die die Besatzung nicht in der Lage war, unter Kontrolle zu bringen. Die Gulfstream berührte mit der rechten Tragflächenspitze den Boden und sackte durch. Die Maschine kam nach rechts von der Startbahn ab, wobei das Fahrwerk abgeschert wurde. Die Gulfstream kollidierte mit einer Betonkonstruktion und einer Wetterstation, schlitterte weiter über den Grund und fing Feuer. Alle vier Insassen kamen ums Leben, die Maschine brannte fast vollständig aus.


Ursache


Das National Transportation Safety Board übernahm nach dem Unfall die Ermittlungen zur Unfallursache. Die Ermittler führten den Unfall auf eine fehlerhafte Berechnung der sicheren Abhebegeschwindigkeit (V2) zurück. Durch die Unterschreitung der tatsächlichen V2 hatte die rechte Tragfläche einen Strömungsabriss, was eine Folge des Bodeneffekts war. Das Problem des ungewollten Rollens war zuvor schon bei zwei anderen Testflügen (Flug 88 am 16. November 2010 und Flug 132 am 14. März 2011) aufgetreten. Es war von Gulfstream jedoch nicht ausreichend untersucht worden, sodass die Ursache erst nach dem Absturz ermittelt wurde. Als beitragender Faktor wurde das straffe, aggressive Flugtestprogramm von Gulfstream Aerospace angegeben, welches zur Folge hatte, dass Sicherheitsrisiken nicht ausreichend evaluiert wurden.


Quellen





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