Am 31. Juli 1992 verunglückte ein Airbus A310-300 auf dem Thai-Airways-Flug 311 (Flugnummer: TG311) im Anflug auf Kathmandu. Bei dem Absturz kamen alle 113 Insassen ums Leben. Zudem kam ein britischer Flugunfall-Ermittler auf dem Weg zur Absturzstelle durch Sauerstoffmangel (Hypoxie) ums Leben[1].
Es war der Unfall mit den meisten Opfern in der Geschichte der Thai Airways. Zum Unfallzeitpunkt war es der schwerste Flugunfall in Nepal, wurde aber bereits zwei Monate später von dem Absturz eines Airbus A300 auf dem Pakistan-International-Airlines-Flug 268 übertroffen.
Flugzeug
Das Flugzeug (Kennzeichen: HS-TID, c/n: 415) war mit zwei Triebwerken des Typs General Electric CF6-80C2A2 ausgestattet. Es wurde auf den Namen Buri Ram getauft und war zum Zeitpunkt des Unfalls 4 Jahre und 10 Monate alt. Der A310 wurde am 2. Oktober 1987 an die kanadische Wardair ausgeliefert. Ab dem 15. Januar 1990 war der Airbus bei Canadian Airlines in Betrieb, welche die Wardair im Jahr zuvor übernommen hatten. Am 9. Mai 1990 ging die Maschine bei Thai Airways in Betrieb.[2]
Unfallhergang
Der Airbus A310 der Thai Airways International war um 10:30 Uhr Ortszeit (UTC+7) vom Flughafen Bangkok-Don Mueang zu einem Linienflug nach Kathmandu gestartet, wo er um 12:55 Uhr (UTC+5:45) landen sollte. An Bord befanden sich 113 Personen, davon waren 14 Besatzungsmitglieder. Im nepalesischen Luftraum durchflog die Maschine eine größere Wolkendecke.[2]
Im ersten Anflug nach dem VOR/DME-Verfahren überflog die Maschine den Zielflughafen, da kurz vor der Landung eine Störung an den für diesen Flughafen zwingend erforderlichen Landeklappen aufgetreten war. Die Piloten meldeten bei der Flugsicherung eine Umleitung des Fluges zum Flughafen Kalkutta. Einen Augenblick später ließen sich die Landeklappen dann doch ausfahren, die Maschine hatte den Flughafen jedoch bereits überflogen. Der Kapitän flog mit dem Flugzeug, das auf die Berge nördlich von Kathmandu zuflog, eine Rechtskurve. Dabei übernahm er eine Reihe weiterer Aufgaben, wie die Kommunikation mit der Flugsicherung, die grundsätzlich zu den Aufgaben des Pilot not flying gehört. Infolge dieses schlechten Crew Resource Managements kam es zu einem Navigationsfehler: Der Kapitän übersah, dass er mit der Maschine eine 360-Grad-Kurve geflogen hatte und damit wieder auf die Berge zuflog. Anschließend versuchte der Erste Offizier vergeblich, einen VOR-Punkt in den Bordcomputer einzugeben, den dieser nicht annahm, da die Maschine ihn in ihrer Flugrichtung längst überflogen hatte. Eine Minute später ertönte das Ground Proximity Warning System, das der Kapitän jedoch als Fehlalarm abtat. Das Flugzeug zerschellte 16 Sekunden später an einem Berg in 3500 Metern Höhe.[2]
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