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Der Militärflugplatz Tschkalowsk (russisch Военный аэродром Чкаловск) ist ein Flugplatz der russischen Luftstreitkräfte bei Kaliningrad, Oblast Kaliningrad in Russland. Von 1936 bis 1945 diente er der Luftwaffe der Wehrmacht als Fliegerhorst Prowehren.

Militärflugplatz Tschkalowsk
Militärflugplatz Tschkalowsk (Russland)
Militärflugplatz Tschkalowsk (Russland)
Militärflugplatz Tschkalowsk
Kenndaten
Koordinaten

54° 46′ 0″ N, 20° 23′ 48″ O

Höhe über MSL 50 m  (164 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 9 km nordwestlich von Kaliningrad
Straße A192
Basisdaten
Eröffnung 1936
Betreiber Russische Luftstreitkräfte
Start- und Landebahn
09/27 3100 m Beton

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i8 i10 i12 i14

BW

Geschichte


Im Jahre 1935 legte die Luftwaffe in Ostpreußen, nahe dem Königsberger Vorort Prowehren einen neuen Flugplatz an. Nachdem er 1936 fertiggestellt war, wurde er als Einsatzhafen I einklassifiziert und war seit 1939 mit einer Fliegerhorstkommandantur belegt. Ab November 1939 befanden sich diverse Flugzeugführerschulen auf dem Platz. Ab 1943 wurde im Rahmen des „Silberprogramms“ eine betonierte Start- und Landebahn von 1800 m Länge und 60 m Breite angelegt.[1]

Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung aller fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe, die hier zwischen 1939 und 1945 stationiert waren.[2]

VonBisEinheitAusrüstung
August 1939September 1939III./LG 1 (III. Gruppe des Lehrgeschwaders 1)Heinkel He 111H
Juni 1941August 1941Kampfgruppe 806Junkers Ju 88A
Juli 1941Juli 1941Stab/Aufklärungsgruppe 125Heinkel He 60
Juni 1941Juli 1941Stab, III./KG 77Junkers Ju 88A
Juli 1941August 1941Stab, I., II. und III./KG 4Heinkel He 111H
September 1941Oktober 1941Kampfgruppe z.b.V. 106Junkers Ju 52/3m
April 1942Juni 1942Stab, I., II. und III./KG 4Heinkel He 111H
November 1943März 1944I./KG 77Junkers Ju 88A
Juni 1944August 1944Stab, I. und II./KG 1Heinkel He 177A
September 1944Oktober 19442.(F)/Aufklärungsgruppe 11
September 1944Oktober 19444./NJG 100
Oktober 1944Januar 1945I./NJG 100
Oktober 1944Januar 1945Stab/FAGr. 1
Oktober 1944Januar 19454.(F)/Aufklärungsgruppe 14
Oktober 1944Januar 19453.(F)/Aufklärungsgruppe 22
Oktober 1944Januar 19455.(F)/Aufklärungsgruppe 122
Oktober 1944Dezember 1944Aufklärungsstaffel 4.(F)/Nacht
Januar 1945Januar 1945I./SG 3 (I. Gruppe des Schlachtgeschwaders 3)Focke-Wulf Fw 190F-8

Am 28. Januar 1945 besetzten sowjetische Truppen der 1. Belorussischen Front nach schweren Kämpfen das Gelände des Fliegerhorstes. Im Vorfeld der Schlacht um Königsberg konnte der Platz am 20. Februar noch einmal von deutschen Truppen zurückerobert werden, ehe er am 8. April endgültig in sowjetische Hand fiel. Im Mai erfolgte eine erste Stationierung von sowjetischen Schlachtfliegerverbänden. Anschließend wurde der nördliche Teil des ehemaligen Ostpreußen in die Sowjetunion eingegliedert. Am 29. Juli 1948 wurde Prowehren in Tschkalowsk (russisch Чка́ловск), nach dem Flieger Waleri Pawlowitsch Tschkalow, umbenannt und zur Stadt Kaliningrad eingemeindet. Im gleichen Jahr begann ein weiterer Ausbau des Platzes mit Errichtung einer neuen Start- und Landebahn, die im Laufe der Zeit auf 3000 m verlängert wurde.[1] Die russischen Luftstreitkräfte betreiben hier die im Rahmen der Streitkräftereform von 2010 gebildete und zu diesem Zeitpunkt mit Su-27 ausgerüstete und dem 1. Kommando der Luftstreitkräfte unterstellte[3] 6967. AB. (Awiazionnaja Basa, Luftwaffenbasis).


Einzelnachweise


  1. Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934–1945 – und was davon übrig blieb. Lexikon aller Flugplätze von A–Z. VDM, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-054-2, S. 374/375.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders). S. 537–538. abgerufen am 7. Juni 2022.
  3. Dieter Stammer: Die Streitkräfte der Russischen Föderation nach der Streitkräftereform 2010. Elbe-Dnjepr, Klitzschen 2010, ISBN 978-3-940541-24-6, S. 35.

На других языках


- [de] Militärflugplatz Tschkalowsk

[en] Kaliningrad Chkalovsk

Kaliningrad Chkalovsk (also Chkalovskoye, Tchalov, or Prowehren) is a naval air base in Chkalovsk, Kaliningrad Oblast, Russia located 9 kilometers northwest of Kaliningrad. Most instances in Russian aviation literature of Chkalovsk or Chkalovskoye refer specifically to this large airfield. A significant Baltic naval base, it is Kaliningrad's largest airfield with four separate complexes for bomber and fighter parking.



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