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Die Santa Elena war ein 7.400 BRT großes Handelsschiff, das im Ersten Weltkrieg von der Kaiserlichen Marine des Deutschen Reichs zum Flugzeugmutterschiff mit der Bezeichnung F.S. II umgebaut wurde und als solches in der Ostsee eingesetzt wurde.

Santa Elena
als Flugzeugmutterschiff
als Flugzeugmutterschiff
als Flugzeugmutterschiff
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Deutsches Reich Deutsches Reich
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Frankreich Frankreich
Italien Italien

Deutsches Reich Deutsches Reich

andere Schiffsnamen

Linois
Orvieto

Schiffstyp Frachtschiff
Flugzeugmutterschiff
Heimathafen Hamburg
Le Havre
Eigner Hamburg-Süd
Kaiserliche Marine
US Navy
Chargeurs Reunis
Bauwerft Blohm & Voss, Hamburg
Baunummer 196
Stapellauf 16. November 1907
Indienststellung 21. Dezember 1907
Verbleib 22. August 1944 als Blockschiff versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
137,7 m (Lüa)
131,4 m (Lpp)
Breite 16,7 m
Tiefgang max. 7,0 m
Vermessung 7415 BRT
 
Besatzung 51 Mann
Maschinenanlage
Maschine Vierfach-Expansionsmaschine
Maschinen-
leistung
3000 PS
Höchst-
geschwindigkeit
11 kn (20 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 8260 tdw
Zugelassene Passagierzahl 1198 Zwischendeck

Das Schiff diente nach dem Weltkrieg bis 1944 als Frachtschiff unter amerikanischer, französischer, italienischer und zuletzt wieder deutscher Flagge. Im August 1944 wurde es in Marseille als Blockschiff versenkt.[1]


Bau, Technische Daten und Friedensjahre


Im Gegensatz zu den sogenannten Express- oder Postdampfern der Cap-Klasse wurden die nach 1900 gelieferten Frachtschiffe für die Hauptlinie als Santa-Klasse bezeichnet,[2] da bei 15 der 16 bis 1914 gelieferten Schiffen der Namen mit Santa begann. Aber wie bei den Cap-Dampfern gab es auch bei den Santa-Dampfern verschiedene Gruppen. Die Schiffe die nur Fracht oder auch Zwischendeckspassagiere befördern konnten, wurde in fünf Gruppen von zwei bis fünf Schiffen geliefert.[2]

Die Santa Elena lief am 16. November 1907 bei Blohm & Voss in Hamburg für die Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft („Hamburg Süd“) vom Stapel.[3] Mit 7415 BRT war sie das größte der Santa-Klasse[3] und gehörte zur dritten Baugruppe dieser Schiffe. Ein sehr ähnliches Schiff war die in Flensburg gebaute Santa Maria von 7401 BRT. Die Santa Elena war 137,7 m lang und 16,8 m breit und hatte 7,0 m Tiefgang. Die Antriebsanlage bestand aus drei Dampfkesseln und einer Vierfach-Expansionsmaschine, die 3000 PS leistete und dem Schiff mit seiner einen Welle eine Höchstgeschwindigkeit von 11 Knoten verlieh. Bis zu 1198 Fahrgäste konnten im Zwischendeck transportiert werden.

Die Jungfernfahrt der Santa Elena begann am 7. Januar 1908 in Antwerpen und führte über Buenos Aires bis nach Bahía Blanca.[3] Fast gleichzeitig führte das Schwesterschiff Santa Maria seine erste Reise ab dem 5. Januar aus Hamburg über Buenos Aires bis nach Rosario durch.[3] Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs versah die Santa Elena Fracht- und Passagierdienst zwischen Südamerika und Europa. Im August 1914 befand sich das Schiff in Deutschland.


Erster Weltkrieg


Besatzungsangehörige des Flugzeugmutterschiffs
Besatzungsangehörige des Flugzeugmutterschiffs

1914 wurde das Schiff von der Kaiserlichen Marine requiriert und bei der Kaiserlichen Werft Danzig zum Flugzeugmutterschiff umgebaut. Nachdem der ursprüngliche Umbau als nicht zufriedenstellend betrachtet wurde, kam das Schiff zu Blohm & Voss in Hamburg, wo der endgültige Umbau durchgeführt wurde.[3] Die Indienststellung erfolgte am 2. Juli 1915.[3] Das Schiff verdrängte nun 13.900 Tonnen, war mit zwei 8,8-cm-Flugabwehrkanonen bewaffnet und hatte 122 Mann Besatzung. Auf dem Vor- und Achterschiff wurden jeweils ein Hangar für zwei Wasserflugzeuge und ein Ladebaum zum Absetzen und Aufnehmen der Flugzeuge eingebaut. Zwei weitere Flugzeuge konnten notfalls außerhalb der beiden Hangars mitgeführt werden. Die Flugzeuge konnten bis zu höchstens Seegang 4 („mäßig bewegt“) zu Wasser gelassen werden.

Seiner Majestät Hilfsschiff (SMH) Santa Elena war das größte der deutschen Flugzeugmutterschiffe im Ersten Weltkrieg und wurde in der Ostsee eingesetzt. Dort nahm es u. a. im Herbst 1917 an der Operation Albion teil, der amphibischen Landungsunternehmung zur Besetzung der baltischen Inseln Ösel, Dagö und Moon.


1919–1945


Bei Kriegsende war die Santa Elena in einem schwedischen Hafen interniert. Im April 1919 wurde sie nach Großbritannien ausgeliefert.[3] Sie wurde am 26. April 1919[2] in Brest von der US Navy als USS Santa Elena (ID 4052) übernommen und bis zur Außerdienststellung am 20. August 1919 in New York als Transporter zur Rückführung amerikanischer Truppen aus Europa genutzt. Bis zum 26. September wieder nach Großbritannien überführt, wurde sie 1920 endgültig nach Frankreich abgegeben, wo sie nach Überholung ab Februar 1922 unter dem neuen Namen Linois von der Reederei Chargeurs Reunis als Frachter unter anderem nach Französisch-Indochina eingesetzt wurde.[3]

1942 wurde das Schiff von Italien bei der vollständigen Besetzung Frankreichs erbeutet und nach entsprechenden Umbauten unter dem Namen Orvieto als Truppentransporter im Mittelmeer eingesetzt.[3]

Im September 1943 wurde es bei der Kapitulation Italiens von der Wehrmacht in Genua beschlagnahmt und dann von der Mittelmeer-Reederei eingesetzt.[2] Im August 1944 wurde das Schiff im Hafen von Marseille als Blockschiff versenkt,[3] als die deutschen Truppen Südfrankreich räumten. Das Wrack wurde 1945 gehoben und verschrottet.[2]

Schicksal des Schwesterschiffs
NameBauwerftBRTStapellaufin Dienstweiteres Schicksal
Santa Maria[4]Flensburger Schiffbau-Gesellschaft
BauNr. 276
74015.11.190722.12.1907nach Kriegsbeginn in Caleta Buena aufgelegt, September 1919 Maschine zerstört, 1920 im Schlepp nach Hamburg, dort instand gesetzt, 6. April 1922 an Großbritannien ausgeliefert, aber in Hamburg verblieben und dort am 22. April als erster Rückkauf wieder von der Hamburg-Süd übernommen, umbenannt in Villagarcia, 1932 zum Abbruch an die Deutschen Werke in Kiel verkauft.[2]

Fußnoten


  1. Rothe, S. 122.
  2. Kludas: Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt, Band III, S. 44–45.
  3. Kludas: Die Schiffe der Hamburg-Süd 1871–1951, S. 66.
  4. Rothe, S. 118.



Literatur





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