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Air-France-Flug 8969 war ein Flug der Air France, den die Groupe Islamique Armé (Bewaffnete Islamische Gruppe, GIA) am 24. Dezember 1994 in ihre Gewalt brachte.

Geplant war, das Flugzeug über Paris abstürzen zu lassen.[1]


Verlauf


Vier Männer in Uniformen der algerischen Präsidialpolizei betraten am Flughafen Algier das Flugzeug, das um 11:15 Uhr nach Orly abheben sollte, und kontrollierten die Reisedokumente der Passagiere.[1] Wegen der ungenehmigten Verzögerung des Abflugs misstrauisch geworden, umstellte algerisches Militär die Maschine. Daraufhin gaben sich die vermeintlichen Polizisten an Bord als Entführer zu erkennen; sie waren mit Kalaschnikows, Uzis, Handgranaten und Dynamit bewaffnet.

Im Funkverkehr mit dem algerischen Innenminister forderten die Geiselnehmer, zwei Politiker der seit 1992 verbotenen Islamischen Heilsfront aus dem Hausarrest zu entlassen. Sie erschossen einen der Passagiere, den sie als Beamten der algerischen Polizei identifiziert hatten, sowie einen vietnamesischen Diplomaten.

Mittlerweile hatte Frankreichs Außenminister Juppé einen Krisenstab eingerichtet.[2] Weil die algerische Regierung es ablehnte, französisches Militär ins Land zu lassen, flogen Mitglieder der Spezialeinheit GIGN stattdessen zum Flughafen Palma de Mallorca.

Im Laufe des folgenden Tages ließen die Geiselnehmer etliche Passagiere frei, zumeist Mütter mit kleinen Kindern sowie Schwerkranke. Sie forderten, das Flugzeug startklar zu machen; nachdem die algerischen Behörden dies verweigerten, erschossen die Entführer einen weiteren Passagier, einen Koch der Französischen Botschaft.[3]

Auf Druck von Frankreichs Premierminister Balladur gestattete Algeriens Präsident Zéroual 39 Stunden nach Beginn der Geiselnahme schließlich den Abflug der Maschine. Da während der gesamten Zeit das Hilfstriebwerk gelaufen war, hatte der Airbus nicht mehr genügend Treibstoff, um das ursprüngliche Flugziel Paris zu erreichen. Stattdessen steuerte die Maschine den Flughafen Marseille an, wo sie aufgetankt werden sollte. Die vorerst nach Mallorca beorderte GIGN-Einheit war bereits nach Marseille geflogen und probte die Erstürmung des entführten Flugzeugs. Nach dessen Landung um 3:33 Uhr früh dirigierten die französischen Behörden es zu einem abgelegenen Bereich des Flughafens. Die Entführer verlangten 27 Tonnen Treibstoff, obwohl für die Strecke nach Paris bereits zehn Tonnen ausgereicht hätten.

Die französischen Behörden hatten mittlerweile Hinweise erhalten, dass die Maschine als fliegende Bombe auf Paris stürzen sollte.[4] Sie verzögerten den Weiterflug und ließen am Abend das Flugzeug durch 30 Mitglieder der GIGN stürmen. Im Laufe eines 20-minütigen Feuergefechtes töteten diese die vier Entführer. Acht GIGN-Gendarmen wurden zum Teil schwer verletzt, einige Passagiere erlitten leichte Blessuren, der Kapitän eine Schusswunde am Ellbogen und Oberschenkel. Der Airbus wurde so schwer beschädigt, dass er außer Dienst gestellt werden musste.[5]


Sonstiges


Eine Folge der 3. Staffel in der Serie Zero Hour, der französische Film The Assault von 2010[6] und die kanadische Serie Mayday – Alarm im Cockpit (2. Staffel, Folge 3) erzählen die Ereignisse nach.


Einzelnachweise


  1. Folge „The Killing Machine“ (Memento vom 15. Februar 2015 im Internet Archive) in der Serie Mayday – Alarm im Cockpit
  2. Thomas, Sancton: Anatomy of a Hijack. In: TIME. 24. Juni 2001 (time.com).
  3. Jet hijackers die as 170 are freed
  4. The Paris Plot – Age of Terror – Part Three
  5. Hijacking description
  6. The Assault in der IMDb

На других языках


- [de] Air-France-Flug 8969

[en] Air France Flight 8969

Air France Flight 8969 was an Air France flight that was hijacked on 24 December 1994 by the Armed Islamic Group of Algeria (GIA) at Houari Boumediene Airport, Algiers. The terrorists murdered three passengers and their intention was either to blow up the plane over the Eiffel Tower in Paris or crash the plane into it. When the aircraft reached Marseille, the National Gendarmerie Intervention Group (GIGN), a counter-terror unit of the French National Gendarmerie, stormed the plane and killed all four hijackers.[1][2]

[fr] Prise d'otages du vol Air France 8969

La prise d'otages du vol Air France 8969 (AF8969, AFR8969), vol d'Air France reliant Alger (Algérie) à Paris (France), par quatre membres du Groupe islamique armé (GIA), se déroule du 24 au 26 décembre 1994.

[it] Volo Air France 8969

Il volo Air France 8969 era un volo di linea di Air France, operato con un Airbus A300B4 marche F-GBEC, che dal 24 al 26 dicembre 1994 fu dirottato da 4 terroristi del Gruppo Islamico Armato (GIA) ad Algeri, luogo in cui furono uccisi 3 passeggeri.[2] Quando l'aereo raggiunse Marsiglia, il GIGN, il gruppo di intervento della Gendarmerie nazionale fece irruzione nell'aereo uccidendo i dirottatori.[1] I terroristi avevano intenzione di schiantarsi sulla Torre Eiffel.[3]

[ru] Угон самолёта A300 в Алжире

Угон самолёта A300 в Алжире — угон самолёта, произошедший в субботу 24 декабря 1994 года. Авиалайнер Airbus A300B2-1C авиакомпании Air France, на борту которого находился 221 человек (209 пассажиров и 12 членов экипажа), должен был выполнять плановый регулярный рейс AF8969 по маршруту Алжир—Париж, но был захвачен 4 вооружёнными террористами из «Вооружённой исламской группы», которые убили 3 пассажиров. Целью террористов было освобождение из тюрьмы двух заключённых-террористов, а затем они планировали направить авиалайнер на Париж и взорвать его над Эйфелевой башней, тем самым выразив протест французскому правительству. 26 декабря по пути в Париж самолёт совершил посадку в Марселе для дозаправки, где его штурмовали бойцы GIGN.



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