Die Lange Aviation GmbH wurde 1996 als Lange Flugzeugbau GmbH gegründet. Standort des Unternehmens ist Zweibrücken. Lange entwickelt, baut und vertreibt Motorsegler und Segelflugzeuge. Firmengründer und Geschäftsführer ist Axel Lange. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 42 Mitarbeiter.
Lange Aviation GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1996 |
Sitz | Zweibrücken, Deutschland |
Mitarbeiterzahl | 42 |
Branche | Luftfahrtindustrie |
Website | www.lange-aviation.com |
Im Jahr 1999 wurde eine Flugerprobung mit einer Glaser-Dirks DG-800B, intern Lange LF 20 E genannt begonnen. Die Demonstrationsmaschine startete am 7. Mai 1999 zum Erstflug. Mit diesem Muster wurde die Verwendbarkeit eines neuartigen Antriebssystems, das mit Lithium-Ionen-Akkumulatoren, Wechselrichter und Asynchronaußenläufermotor arbeitet, nachgewiesen werden. 2004 wurden die ersten Exemplare des Lange Antares 20E, eines eigenstartfähigen Hochleistungsmotorsegler mit Elektroantrieb, ausgeliefert. Am 28. Mai 2006 unternahm als Neuentwicklung die Lange Antares 18S, ein Segelflugzeug der 18-m-Klasse, ihren Erstflug.
Im Juli 2007 wurde das Insolvenzverfahren über die Lange Flugzeugbau GmbH eröffnet; der Insolvenzverwalter führte den Geschäftsbetrieb weiter. Ende September 2007 erwarb die Lange Faserverbundtechnik GmbH alle materiellen und immateriellen Vermögenswerte der Lange Flugzeugbau GmbH. Sie setzte am Standort Flugplatz Zweibrücken die Produktion der Antares-Baureihe fort. Seit 2008 firmiert das Unternehmen unter dem Namen Lange Aviation GmbH.
Am 23. Dezember 2011 fand der Erstflug der Weiterentwicklung Lange Antares 23E statt.[1] Dieses Flugzeug verfügt im Wesentlichen einen um drei Meter verlängerten Flügel sowie ein deutlich erhöhtes Abfluggewicht. Es wurde in Kooperation mit Schempp-Hirth Flugzeugbau entwickelt[2] und besitzt denselben Innenflügel wie der Schempp-Hirth Quintus.
In Zweibrücken wurden gemeinsam mit dem DLR Forschungen für leistungsfähige CO2-freie Motorsegler betrieben. Diese Sparte wird durch das eigenständige Schwesterunternehmen „Lange Research Aircraft GmbH“ betrieben. So wurde dort auch das Forschungsflugzeug Antares DLR-H2 mit einem Brennstoffzellen-Antrieb für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hergestellt.[3] 2009 flog erstmals ein bemanntes Flugzeug vom Start bis zur Landung ausschließlich mit Brennstoffzellenantrieb. 2010 gab die Firma bekannt im Jahr 2011, den Nachfolger Antares H3 mit einer Spannweite von 23 Metern und einer voraussichtlichen Reichweite von bis zu 6.000 Kilometern in Erprobung zu nehmen.[4]
Sechs mit Methanol betriebene Brennstoffzellen sorgen dabei für umweltfreundliche Energieversorgung. Um die Effizienz zu steigern und das Gewicht zu reduzieren werden der Rumpf und die Tragflächen aus harzgetränkten, japanischen Hochmodul-Kohlenstofffasern gefertigt.
Auf der Aero 2018 in Friedrichshafen wurde von der Schwesterfirma „Lange Research Aircraft GmbH“ die Antares E2[5] vorgestellt, ein Flugzeug mit großer Flugdauer und Reichweite, das für bemannte und unbemannte Beobachtungs-, Erfassungs- und Überwachungsaufgaben konzipiert wurde. Das Flugzeug basiert auf den Entwicklungen der Antares-Baureihe und wurde mit einem neuartigen Antriebssystem mit sechs von Elektromotoren angetriebenen Propellern versehen. Die Energieversorgung der Antriebe erfolgt über Brennstoffzellen.[6] Es können Flugzeiten von bis zu 32 Stunden erreicht werden, die eine Nutzlast von 200 kg erlauben.