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Die Heinkel He 100 war ein deutsches Jagdflugzeug.

Heinkel He 100
TypJagdflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Hersteller Heinkel
Erstflug 22. Januar 1938
Produktionszeit

1938–1940

Stückzahl 24[1]

Geschichte


Nachdem Ernst Heinkel mit seiner Heinkel He 112 im vom Reichsluftfahrtministerium angesetzten Wettbewerb um das neue Standard-Jagdflugzeug der deutschen Luftwaffe von 1935 gegen die Messerschmitt Bf 109 unterlegen war, beauftragte er seine Konstrukteure Walter und Siegfried Günter mit der Entwicklung eines neuen Jagdflugzeuges, dessen Sollgeschwindigkeit über 700 km/h betragen sollte.

Dieses Flugzeug hatte zunächst die Bezeichnung P.1035 und wurde später in He 100 umbenannt.

Der Erstflug der He 100 V1 fand am 22. Januar 1938 statt. Die Maschine war mit einem DB-601-Motor von Daimler-Benz und einem neuartigen Oberflächenverdampfungskühler ausgestattet.

He 100 V 1, Rostock-Marienehe
He 100 V 1, Rostock-Marienehe

Die verdampfte Kühlflüssigkeit wurde durch die gesamte Flügelfläche geleitet, um dort zu kondensieren. Diese neue Technik ersparte eine aerodynamisch ineffiziente Kühleröffnung – jedenfalls theoretisch, denn die Kühlung genügte zum Beispiel beim Start nicht für den großen V12-Motor. Aus diesem Grund versahen die Konstrukteure die Maschine mit einem an der Rumpfunterseite ausfahrbaren Kühler. Während des Reisefluges konnte er komplett eingezogen werden. Der achte Prototyp – die He 100 V8 – erreichte am 30. März 1939 mit einem stärkeren Motor, gestartet vom Flugplatz der Heinkel-Werke Oranienburg, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 746,61 km/h, was damals den Geschwindigkeitsweltrekord bedeutete. Das Rekordflugzeug wurde dem Deutschen Museum gestiftet, aus Propagandagründen jedoch unter dem Namen He 112 U. Bei weiteren Versuchsmustern wurde festgestellt, dass die Oberflächenkühlung für stärkere Motoren, wie sie in der Bf 109 schon bald zum Einsatz kamen, unzureichend war und nicht erweitert werden konnte. Die He 100 stellte mit ihrer Oberflächenkühlung eine Sackgasse in der Entwicklung kolbenmotorgetriebener Jagdflugzeuge dar.

He 100 D
He 100 D

Da die Bf 109 bereits in Großserie produziert wurde, standen keine DB-601-Motoren mehr für einen Serienbau der He 100 zur Verfügung, obwohl die Maschine von Heinkel damals der Bf 109 in vielen Parametern deutlich überlegen war. Zu Exportzwecken bestellte das RLM bei Heinkel 25 Nullserienflugzeuge (W.-Nr. 3001–3025), die als He 100 D bezeichnet wurden. Nach dem Kriegsbeginn wurde festgelegt, dass nur die W.-Nr. 3001–3016 fertiggestellt werden sollten. Die W.-Nr. 3017–3019 wurden nur in Form von Ersatzteilen produziert, die weitere Serie abgebrochen. Die letzte He 100 D wurde im Juni 1940 ausgeliefert. Im Jahre 1940 wurden von den insgesamt 21 gebauten Flugzeugen zwei He 100 an Japan und zehn an die UdSSR verkauft. Die restlichen Maschinen bekamen einen schwarzen Anstrich und wurden bei den Heinkelwerken zur Luftverteidigung eingesetzt.

Einige der verbliebenen Flugzeuge der Vorserie He 100 A-0 wurden für Propagandazwecke eingesetzt, wobei sie als „He 113“ bezeichnet wurden.[2][1][3]

Die aerodynamisch sehr günstige Oberflächenkühlung stand jedoch immer dem Problem der Beschussempfindlichkeit dieser Kühlung gegenüber. Es wurde zu Recht befürchtet, dass schon einzelne Treffer in der Tragfläche zum Verlust der Motorkühlung führen könnten. Damit wäre ein Rückflug hinter die eigenen Linien oft nur schwer vorstellbar gewesen. Dies war einer der Hauptgründe, warum das RLM die He 100 letztendlich trotz hervorragender Werte bei der Höchstgeschwindigkeit ablehnte. Ein weiterer Grund war die Auslastung der Heinkel-Werke mit der Bomberproduktion.


Technische Daten


Kenngröße Daten He 100 D
Besatzung1
Länge8,20 m
Spannweite9,40 m
Höhe in Fluglage3,60 m
Flügelfläche14,60 m²
Flügelstreckung6,1
Leermasse1810 kg
Rüstmasse2010 kg
Startmasse2500 kg
Triebwerk1 × Zwölfzylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 601 M

mit 1175 PS (865 kW)

PropellerDreiblattpropeller
Höchstgeschwindigkeit670 km/h
Gipfelhöhe11.000 m
Reichweite1000 km
Bewaffnung1 × 20-mm-Kanone MG FF

2 × 7,92-mm-MG 17 oder 2 × 15-mm-MG 151


Siehe auch



Literatur




Commons: Heinkel He 100 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Volker Koos: Ernst Heinkel Flugzeugwerke 1933–1945. Heel Verlag, Königswinter 2003, S. 67.
  2. Walter Zuerl: Das sind unsere Flieger. Curt Pechstein Verlag, München 1941.
  3. Ein neuer deutscher Jagdeinsitzer. In: Tages-Post, 11. Mai 1940, S. 2 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tpt

На других языках


- [de] Heinkel He 100

[en] Heinkel He 100

The Heinkel He 100 was a German pre-World War II fighter aircraft design from Heinkel. Although it proved to be one of the fastest fighter aircraft in the world at the time of its development, the design was not ordered into series production. Approximately 19 prototypes and pre-production examples were built. None are known to have survived the war.

[fr] Heinkel He 100

Le Heinkel He 100 est un prototype d'avion militaire de la Seconde Guerre mondiale allemand.

[it] Heinkel He 100

L'Heinkel He 100 fu un aereo da caccia monomotore e monoplano ad ala bassa, sviluppato dall'azienda aeronautica tedesca Ernst Heinkel Flugzeugwerke AG nei tardi anni trenta e prodotto in pochissimi esemplari di preserie.

[ru] Heinkel He 100

Heinkel He 100 — серия прототипов скоростного самолёта-истребителя, разрабатываемого в предвоенные годы в нацистской Германии. Самолёт установил национальный и мировой рекорд скорости, активно использовался Германией для пропаганды и дезинформации о мощи новых истребителей люфтваффе, однако серийно не производился и на вооружение принят не был.



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