avia.wikisort.org - Flugzeug

Search / Calendar

Die Kawasaki Ki-45 „Toryu“ (屠龍, „Drachentöter“) war ein zweimotoriges, zweisitziges Jagdflugzeug der Kaiserlich Japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg. Die Armee gab ihr die Bezeichnung „Typ 2 zweisitziges Jagdflugzeug“, der alliierte Codename war „Nick“.

Kawasaki Ki-45 „Toryu“

Kawasaki Ki-45 KAIc
TypJagdflugzeug
Entwurfsland

Japanisches Kaiserreich Japan

Hersteller Kawasaki
Erstflug Mai 1941
Indienststellung Oktober 1941
Produktionszeit

1941 bis 1945

Stückzahl 1701

Hintergrund


Die japanische Armee ordnete 1937 als Reaktion auf das verstärkte Auftreten schwerer zweimotoriger Jagdflugzeuge – so genannter Zerstörer – wie der Messerschmitt Bf 110 in Europa die Entwicklung eines eigenen zweisitzigen, zweimotorigen Jagdflugzeuges an und vergab für den Entwurf von Kawasaki die Bezeichnung Ki-38. Diese Bezeichnung wurde nur bis zur ersten Attrappe beibehalten. Im Dezember wurde der Bau einer flugfähigen Mustermaschine mit der Bezeichnung Ki-45 angeordnet. Diese startete im Januar 1939 zu ihrem Erstflug. Die Ergebnisse der Versuchsflüge blieben jedoch hinter den Erwartungen der Armee zurück. Die Nakajima-Ha-20-Otsu-Triebwerke waren zu leistungsschwach und zudem fehleranfällig, während der Flugzeugrumpf zu Strömungsabrissen neigte.

Die Ki-45 kam in dieser Form nicht zum Einsatz, aber die Armee bestand weiterhin auf einem zweimotorigen Jagdflugzeug und forderte von Kawasaki eine Weiterentwicklung. Kawasaki reagierte mit dem Austausch der Triebwerke gegen die erprobten Nakajima Ha-25. Die anschließenden Flugversuche waren vielversprechend.

Im Oktober 1940 wurden weitere Verbesserungen angeordnet, darunter eine Umstellung auf die 805 kW starken Mitsubishi-Ha-102-Triebwerke und die Verwendung von Tragflächen der Kawasaki Ki-48. Das so modifizierte Flugzeug mit der Bezeichnung Ki-45 Kai wurde im September 1941 fertiggestellt und schließlich von der Armee als „Typ 2 zweisitziges Jagdflugzeug“ ab Februar 1942 in Dienst gestellt.


Einsatzgeschichte


Die Ki-45 wurde anfangs als Langstrecken-Begleitjäger eingesetzt. Im Juni 1942 wurden mit Ki-45 Angriffe auf Guilin geflogen, wo sie auf die ihnen überlegenen P-40 der Flying Tigers trafen. Im September desselben Jahres trafen sie über Hanoi ebenfalls auf P-40, mit ähnlichem Ergebnis. Damit wurde offensichtlich, dass die Ki-45 im Luftkampf nicht gegen einmotorige Jäger bestehen konnte.

Daraufhin wurde sie an verschiedenen Orten als Abfangjäger, Angriffsflugzeug gegen Boden- und Schiffziele und zur Flottenverteidigung eingesetzt. Als größte Stärke stellte sich ihre Eignung als Abfangjäger gegen Bomber heraus. In Neuguinea setzte die Luftwaffe der Kaiserlich Japanischen Armee die mit einer 37-mm- und zwei 20-mm-Kanonen sowie zwei 250-kg-Bomben unter den Tragflächen schwer bewaffnete Ki-45 zur Schiffsbekämpfung ein. Insgesamt wurden während des Krieges 1701 Ki-45 aller Versionen gebaut.

Die erste Version (Ko), die in Produktion ging, war mit zwei 12,7-mm-MGs im Bug, einer 20-mm-Kanone unter dem Rumpf und einem beweglichen 7,92-mm-MG im hinteren Cockpit ausgerüstet. Ihr folgte die Otsu, bei der die 20-mm-Kanonen gegen eine 37-mm-Panzerabwehrkanone zur Bekämpfung von B-17-Bombern ausgetauscht wurde. Die damit enorme Feuerkraft wurde jedoch aufgrund des für diese Kanone notwendigen manuellen Nachladens mit einer geringen Feuerrate von nur zwei Schuss pro Minute erkauft. Die nächste Version (Hei) erhielt daher wieder die 20-mm-Kanone unter dem Rumpf sowie eine nun automatisch nachladende 37-mm-Kanone im Bug. Später wurde noch anstelle der 20-mm-Kanone unter dem Rumpf eine zweiläufige 20-mm-Kanone hinter dem Cockpit eingebaut.

Schon bald nach der Indienststellung wurde die Ki-45 der Heimatverteidigung zugeteilt, und einige wurden für den Einsatz gegen den Doolittle Raid zugeteilt, jedoch nicht eingesetzt. Die schwere Bewaffnung erwies sich gegen die ab Juni 1944 einsetzenden Angriffe mit der B-29 Superfortress als wirkungsvoll; die Ki-45 waren jedoch kaum in der Lage, die in rund 10.000 m Höhe fliegenden B-29 zu erreichen. Modifikationen, wie eine Reduzierung des Treibstoffvorrates oder eine reduzierte Bewaffnung, brachten wenig. Schließlich ging man zu Rammeinsätzen über. 1945 konnte mit den nach vorne und nach oben gerichteten Waffen einige Erfolge gegen nächtliche Bombereinsätze erzielt werden, aber das Fehlen von Radargeräten erschwerte die Sache sehr. Noch im Frühjahr 1945 endete die Karriere der Ki-45 mit dem Erscheinen der US-amerikanischen Trägerflugzeuge sowie der auf Iwo Jima stationierten P-51, welche die B-29 über Japan eskortierten.

Die Maschinen der nächsten Version, die Kawasaki Ki-45 KAIc, wurden speziell zu Nachtjägern entwickelt, bei denen ein Radar in der Bugspitze eingebaut werden sollte. Probleme bei der Produktion verhinderten dies jedoch. Vier „Sentai“ wurden noch mit dieser Version ausgerüstet, um ab Herbst 1944 bis zum Kriegsende in Nachteinsätzen die japanischen Heimatinseln zu verteidigen. Sie erzielten gute Erfolge. Mit einer Sentai wurden bei ihrem ersten Einsatz acht B-29 abgeschossen und 150 weitere Luftsiege erzielt.


Versionen


Gesamtproduktion: 1701 Stück


Technische Daten


Kenngröße Daten der Ki-45 Kai
Besatzung2
Länge11,00 m
Spannweite15,02 m
Flügelfläche32,00 m²
Höhe3,70 m
Leermasse4000 kg
Startmasse5500 kg
Flächenbelastung171,9 kg/m²
Höchstgeschwindigkeit540 km/h
Dienstgipfelhöhe10.000 m
Steigrate11,7 m/s
Reichweite2000 km
Triebwerke zwei 14-Zylinder-Sternmotoren Mitsubishi Ha-102, 727 kW (988 PS)
Verhältnis Leistung/Masse0,26 kW/kg

Bewaffnung


Kawasaki Ki-45
Kawasaki Ki-45

Erhaltene Exemplare


Kawasaki Ki-45
Kawasaki Ki-45

Ein Rumpffragment einer Ki-45 ohne Tragflächen wird im Steven F. Udvar-Hazy Center des National Air and Space Museum im Washington Dulles International Airport, Virginia ausgestellt.


Siehe auch




Commons: Kawasaki Ki-45 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Kawasaki Ki-45

[en] Kawasaki Ki-45

The Kawasaki Ki-45 Toryu (屠龍, "Dragonslayer") was a two-seat, twin-engine heavy fighter used by the Imperial Japanese Army in World War II. The army gave it the designation "Type 2 Two-Seat Fighter"; the Allied reporting name was "Nick". Originally serving as a long-range escort-fighter, the design — as with most heavy fighters of the period — fell prey to smaller, lighter, more agile single-engine fighters. As such, the Ki-45 instead served as a day and nighttime interceptor and strike-fighter.

[fr] Kawasaki Ki-45

Conçu initialement comme un chasseur bimoteur d’escorte à long rayon d’action, après une gestation longue et difficile, le Kawasaki Ki-45 s'avéra rapidement inadapté à cette mission et c’est dans son rôle de chasseur de nuit qu’il s’avèrera le plus utile. Ses performances correctes à haute altitude et sa capacité à emporter un armement puissant et efficace en firent un adversaire sérieux des bombardiers jusqu’à l’apparition des chasseurs d’escorte américains P-51 au-dessus du Japon. Employé comme appareil de lutte navale, d’attaque au sol, chasseur de nuit, puis comme appareil suicide contre les B-29, les utilisations de cet avion finalement très réussi furent variées.

[it] Kawasaki Ki-45

Il Kawasaki Ki-45 (川崎 キ-45 Kawasaki ki yonjūgo?) identificato anche come Aereo da caccia biposto Tipo 2 ( 二式複座戦闘機 Ni-shiki fukuza sentōki?) e con il nome popolare Toryu (屠龍? "Uccisore di draghi"), nome in codice alleato Nick[2], fu un caccia pesante bimotore, poi da attacco al suolo e caccia notturna, sviluppato dall'azienda aeronautica giapponese Kawasaki Kōkūki Kogyo, divisione aeronautica della Kawasaki Jūkōgyō KK, e impiegato dalla Dai-Nippon Teikoku Rikugun Kōkū Hombu, il servizio aereo dell'Esercito imperiale giapponese, durante la seconda guerra mondiale. Venne prodotto in circa 1 700 esemplari tra il 1941 e il 1945.

[ru] Kawasaki Ki-45 Toryu

Тяжелый истребитель Ki-45 «Торю» (Драконоборец) Сухопутных войск Императорской Японии 陸軍二式複座戦闘機/「屠龍」/川崎キ45改 (яп. Рикугун-нисики фукудза-сэнто:ки/«Торю»/«Кавасаки» Ки-ён-го-кай)[1] — двухмоторный цельнометаллический тяжелый перехватчик ПВО Сухопутных войск Императорской Японии. Разработан в 1938 году в КБ «Кавасаки» под руководством Т. Дои. Принят на вооружение авиации Сухопутных войск Императорской Японии в 1942 году, выпускался средней серией до конца Второй мировой войны. Условное обозначение ВВС союзников «Ник» («Nick»).



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии