Der Neunzylindermotor Sh 12 wurde 1925 zusammen mit den fünf- bzw. siebenzylindrigen Ausführungen Sh10 und Sh11 entwickelt. Bei dieser Reihe verwendete Siemens&Halske zur Verbesserung der Kühleigenschaften erstmals Zylinder mit aufgesetzten Köpfen aus Leichtmetall. Nach den werkseigenen Versuchsläufen gingen die Motoren im Herbst 1926 zur DVL nach Berlin-Adlershof und absolvierten dort die Typenprüfung, unter anderem mit 150-Stunden-Läufen unter Volllast. Auf Anregung von Siemens wurde die Stundenzahl beim Sh12 auf 300 Stunden verdoppelt, die ohne Beanstandungen durchlaufen wurden. Nach erfolgreicher Beendigung aller Tests erging die Musterzulassung und das Triebwerk wurde in die bis 1930 andauernde Serienproduktion überführt. Die Stückzahl umfasste 520 gebaute Sh12, zu denen noch eine Anzahl ungarischer Lizenzbauten kamen. Der Sh12 war auch international ein Erfolg und wurde nach Finnland, Japan, Jugoslawien, Lettland, Mexiko, in die Sowjetunion und nach den USA exportiert. In letzterer wurde er als Ryan-Siemens 9 in Lizenz gebaut.[1] In Deutschland kam er vor allem in Sport- und kleineren Verkehrsflugzeugen der 1920er und 1930er Jahre zum Einsatz.
Aufbau
Der Sh 12 ist ein luftgekühlter Neunzylinder-Viertakt-Sternmotor. Auf die mit Kühlrippen versehenen Zylinder aus Stahl sind tief über die Laufbuchse heruntergezogene verrippte Zylinderköpfe aus Leichtmetallguss aufgesetzt. Der Verbrennungsraum wurde halbkugelförmig ausgeführt.
Ein teilverkleideter Sh12 in einer ungarischen U12 Flamingo mit freistehenden Zylindern
Kenngröße
Daten
Länge
814 mm
Breite
1028 mm
Höhe
1028 mm
Bohrung
100 mm
Hub
120 mm
Gesamthubraum
8,5 l
Verdichtung
5,6
Startleistung
125PS (92kW) bei 1750/min
Nennleistung am Boden
112PS (82kW) bei 1650/min
Dauerleistung am Boden
108PS (79kW) bei 1500/min
Trockengewicht
176 kg
Leistungsgewicht
1,38 kg/PS
Hubraumleistung
14,71 PS/l
Kraftstoffverbrauch bei Dauerleistung
230 PS/h
Schmierstoffverbrauch bei Dauerleistung
12 g/PSh
Oktanzahl
80
Literatur
Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann:Flugmotoren und Strahltriebwerke. In: Die deutsche Luftfahrt. Bernard & Graefe, München 1981, ISBN 3-7637-5272-2, S.46.
Helmut Stützer:Die deutschen Militärflugzeuge 1919–1934. E.S. Mittler & Sohn, Herford 1984, ISBN 3-8132-0184-8, S.234.
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