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Die Focke-Wulf A 16 war ein leichtes Passagierflugzeug von 1924 und das erste Modell der im selben Jahr gegründeten Focke-Wulf Flugzeugbau AG.

Focke Wulf A 16

Nachbau einer A 16 am Flughafen Bremen
TypLeichtes Verkehrsflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Focke-Wulf
Erstflug 23. Juni 1924
Stückzahl 22

Geschichte


Bereits im Jahre 1919 fassten Henrich Focke und Georg Wulf den Entschluss einen kleinen Schulterdecker zu bauen, um Erfahrungen für den späteren Bau eines Kleinverkehrsflugzeuges zu sammeln. Diese als A 7 bezeichnete Maschine flog im November 1921 zum ersten Mal und kann als direkter Vorläufer der A 16 angesehen werden.

Sofort nach der Gründung der Focke-Wulf Flugzeugbau AG am 1. Januar 1924 begannen auch die Arbeiten an der A 16. Es wurde mit dem Bau von drei A 16 gleichzeitig begonnen, die von der Bremer Luftverkehr GmbH in Auftrag gegeben worden waren. Das erste Exemplar wurde am 21. Juni 1924 fertiggestellt und am 23. Juni von Georg Wulf eingeflogen. Am 7. und 8. Juli fand die Musterprüfung der A 16 in Adlershof vor führenden Persönlichkeiten des deutschen Flugwesens statt, bei der von der DVL eine Geschwindigkeit von 136 km/h gemessen wurde. Nach der Rückkehr nach Bremen konnte der regelmäßige Flugbetrieb auf der von der Bremer Luftverkehr GmbH beflogenen Strecke Bremen–Wangerooge aufgenommen werden.


Konstruktion


Das Flugzeug war in Holzbauweise mit Sperrholzbeplankung ausgeführt, wobei der hintere Rumpf Stoffbespannung erhielt, und konnte drei Passagiere transportieren. Die Startrollstrecke bis zum Abheben betrug 150 m, die Ausrollstrecke lediglich 50 m. Da das gesamte Fluggewicht der A 16 die obere Gewichtsgrenze der sogenannten „Berechnungsgruppe 5“ nicht erreichte, hatte die Berechnung der Festigkeit unter Bedingungen zu erfolgen, wie sie im Ersten Weltkrieg nur für Jagdeinsitzer gefordert wurden, z. B. musste ein senkrechter Sturzflug ohne Bruchgefahr überstanden werden.

Die geschlossene Kabine mit Korbsesseln für normalerweise drei Passagiere lag hinter dem Pilotensitz. Um die Wirkung des Motordrehmoments zumindest teilweise ausgleichen zu können, installierte man den Kraftstoffbehälter im rechten Tragflügel.


Varianten


A 16a
Um die Betriebssicherheit zu erhöhen, wurde später der 75-PS-Siemens-Halske-Sternmotor durch einen leistungsstärkeren wassergekühlten 100-PS-Mercedes-D1-Motor ersetzt. Dies hatte zur Folge, dass auch an der Zelle umfangreiche Änderungen vorgenommen werden mussten. Durch das um 200 kg erhöhte Fluggewicht war eine Verstärkung des Flügels erforderlich. Der Rumpf wurde breiter und länger. Da das Triebwerk weiter nach hinten verlegt werden musste, lagen nun Führersitz und Motor nebeneinander. Man versetzte deshalb den Motor 10 cm aus der Längsachse.
Bei kürzeren Flügen konnten vier Passagiere transportiert werden. Die A 16a legte ihre Zulassungsprüfung am 18. März 1925 ab. Verschiedene Exemplare wurden von der Badischen Luftverkehrs GmbH,[1] der Junkers Luftverkehrs AG und der Bremer Luftverkehr GmbH eingesetzt. Im Jahre 1926 übernahm auch die Luft Hansa fünf Flugzeuge der Ausführungen A 16 und A 16a. Ende 1929 flogen noch die beiden 1925 gebauten Exemplare „Baden“ (D-548) und „Borkum“ (D-659). Eine A 16 stürzte im Dienst der Lufthansa 1933 in Schlesien ab.
A 16b
Hier wurde ein 78-PS-Junkers-Motor eingebaut.
A 16c
Verwendung des 108 PS leistenden Siemens-Sh-12-Sternmotor.
A 16d
Verwendung eines 120 PS leistenden Mercedes-Motors.

Weiterentwicklungen


Focke-Wulf Habicht
Focke-Wulf Habicht

Aus der A 16 wurde eine Reihe weiterer Kleinverkehrsflugzeuge entwickelt. Hierzu gehörten 1928 die A 20 „Habicht“, die A 28 „Habicht“ und als letzte Entwicklung das Taxiflugzeug A 33 „Sperber“.


Replika von 1988


Die A 16 war der Grundstein für den Erfolg der Firma Focke-Wulf und deren Nachfolger EADS Airbus Bremen. Da keines der Originalflugzeuge die Zeiten überdauert hat, entschloss sich Airbus 1988 im Rahmen der Traditionspflege eine zweiundzwanzigste, nicht flugfähige Maschine zu bauen. Nachdem die Maschine 20 Jahre im Hamburger Airbuswerk ausgestellt war, wurde sie 2008 dem Technikmuseum Berlin als Schenkung überlassen.


Technische Daten


Kenngröße Daten
Besatzung1
Passagiere3
Länge8,50 m
Spannweite13,90 m
Flügelfläche
Höhe2,30 m
Leermasse570 kg
Startmasse (für Kunstflug)970 kg
max. Startmasse
Antriebein 7-Zylinder-Sternmotor Siemens & Halske Sh 7 mit 56 kW (75 PS)
Höchstgeschwindigkeit136 km/h
Dienstgipfelhöhe2500 m
Reichweite~ 550 km

Literatur




Commons: Focke-Wulf A 16 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. http://histaviation.com/Focke-Wulf_A16.html

На других языках


- [de] Focke-Wulf A 16

[en] Focke-Wulf A 16

The Focke-Wulf A.16 was a German three/four passenger light transport monoplane designed by Heinrich Focke and Georg Wulf and was the first design built by the newly formed Focke-Wulf company.

[it] Focke-Wulf A 16

Il Focke-Wulf A 16 era un monomotore di linea ad ala alta sviluppato dall'azienda tedesca Focke-Wulf-Flugzeugbau AG negli anni venti.

[ru] Focke-Wulf A.16

Focke-Wulf A.16 — немецкий пассажирский самолёт производства фирмы Focke-Wulf. Совершил первый полёт в 1924 году. Построено 22 самолёта. Перестал эксплуатироваться в 1930-х годах.



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