Der Siemens-Halske Sh 14 ist ein luftgekühlter Siebenzylinder-Sternmotor von Siemens & Halske. Er wurde in den 1920er-Jahren für den Einbau in Schul- und Übungsflugzeugen entwickelt und ging 1928 in Produktion. Der Sh14 wurde in Flugzeugen wie der Bücker Bü 133 „Jungmeister“, Focke-Wulf Fw 44 „Stieglitz“, Udet U 12 „Flamingo“, Heinkel He 72 sowie Klemm Kl 31 und Kl 32 verwendet.
Siemens Sh 14 A
Namensgebung
Nach der Herauslösung des Flugmotorenbaus aus dem Konzern Siemens&Halske in die 1933 neu geschaffene Tochtergesellschaft Siemens Apparate und Maschinen GmbH (SAM) wurde der Sh14 A auch als SAM314 bezeichnet.[1] Der SAM-Motorenbau wurde ab 1936 zu den neuen Brandenburgischen Motorenwerken (Bramo) in Berlin-Spandau verlegt. Im Rahmen eines Expansionsprogramms übernahm BMW 1939 die Bramo. Danach wurde der Motor in der Literatur als Bramo Sh14 oder auch BMW-Bramo Sh14 bezeichnet.
Heutige Bedeutung
Die Flugzeuge, die mit dem Sh 14 ausgerüstet wurden, sind heute genauso selten wie der Motor selbst. Daher wird bei Restaurierungen von historischen Flugzeugen heute bereits auf andere Motoren mit ähnlichen Leistungsdaten zurückgegriffen, da praktisch keine Sh-14-Motoren mehr auf dem freien Markt verfügbar sind. Flugzeuge wie die Focke-Wulf Stieglitz mit Originalmotor sind daher heute auf Flugschauen gern gesehene Gäste.
Bauart
Prinzipbild des Kurbel- & Ventiltriebs mit Zylindern
Der Sh 14 arbeitet nach dem 4-Takt-Prinzip. Die Zylinder sind aus Stahl gefertigt; Zylinderköpfe und Kolben bestehen aus einer Aluminiumlegierung. Die zwei Ventile je Zylinder werden von einer Nockentrommel im Kurbelgehäuse über Stoßstangen und Kipphebel gesteuert. Die hohle Kurbelwelle ist mehrteilig ausgeführt. Das Kurbelgehäuse aus Aluminiumguss ist vierteilig. An der Rückseite des Motors befinden sich die beiden Bosch-Zündmagnete für die Doppelzündung sowie die beiden Vergaser der Berliner Firma SUM.
Technische Daten Sh 14 A-4
Abmessungen:
Zylinderzahl: 7
Bohrung: 108 mm
Hub: 120 mm
Hub / Bohrung: 1,11
Zylinderhubraum: 1,12 l
Gesamthubraum: 7,84 l (7,7 l bei Sh 14 A)
Verdichtungsverhältnis: 6,0 (5,3 bei Sh 14 A)
Einbaumaße:
Länge, gr (ohne Nabe): 1008 mm
Durchmesser, gr.: 936 mm
Kraftstoff:
Oktanzahl mind.: 80
Kraftstoffdruck 0,1–0,3 bar
Schmierstoff:
Sommer / Winter: Aero-Shell mittel oder Stanavo 120
Schmierstoffdruck: 2–4 bar
Eintrittstemperatur: 65 °C
Austrittstemperatur: 100 °C
Gewichte:
Trockengewicht: 135 kg
Leistung und Verbrauch am Boden (Sh 14 A-4):
Leistung für
5 Minuten
30 Minuten
Dauer
Leistung in PS
160
145
128
Drehzahl in 1/min
2200
2140
2050
Kraftstoffverbrauch in g/PSh
235
237
244
Schmierstoffverbrauch in g/PSh
3–12
3–12
3–12
Weitere Eckdaten:
Zündfolge: 1-3-5-7-2-4-6
Einlassventile je Zyl.: 1
Auslassventile je Zyl.: 1
Untersetzungsgetriebe: nein
Drehsinn der Kurbelwelle und des Propellers: rechts / rechts
Lader: nein
Luftschraubenanschluss: Siemens-Bolzen- oder Rupp-Nabe
max. Zylindertemperatur: 250 °C
max. Drehzahl: 2800/min
Hubraumleistung: 20,40 PS/l
Leistungsgewicht: 0,84 kg/PS
Kolbenbelastung: 0,25 PS/cm²
Zündzeitpunktverstellung: Manuell oder über Gashebelstellung mittels Endschalter
Schmierung: Trockensumpfschmierung
Anlasser: Druckluft
Anbaugeräte und Zündkerzen
Vergaser
Zündapparat
Zündkerzen
Anlasser
Förderpumpe
Hersteller
SUM
Bosch
Siemens
Bramo
DBU
Baumuster
438a und 439a
JF 7 ARS
10 F 18
KM 3/0,45
Anzahl
2
2
2 je Zyl.
1
2
Literatur
Flugzeug Typenbuch Handbuch der Deutschen Luftfahrt- und Zubehör-Industrie Jahrgang 1939/40. (Nachdruck) ISBN 3-8112-0627-3.
Handbuch Fliegen lernen! Mit Anhängen A. Schul-, Übungs-, Reise-, und Mehrzweck-Flugzeuge B. Die wichtigsten Flugmotoren für Schul- und Übungsflugzeuge. Herausgegeben und zusammengestellt unter Mitwirkung des RLM 1941.
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