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Der Junkers L 5 war ein flüssigkeitsgekühlter Sechszylinder-Flugmotor mit 22,9 Litern Hubraum,[1] den die Junkers Motorenbau GmbH ab 1925 als Lizenzbau des BMW IV fertigte. Er war Nachfolger des hubraumkleineren Junkers L 2 von 1924,[2] der wiederum auf dem BMW IIIa beruhte.

Junkers
Junkers L 5
Produktionszeitraum: 1925–1934
Hersteller: Junkers
Funktionsprinzip: Otto
Motorenbauform: Reihe
Ventilsteuerung: OHC
Hubraum: 22920 cm3
Gemischaufbereitung: Vergaser
Motoraufladung: keine
Leistung: 206 kW
Max. Drehmoment: 1340 N·m
Masse: 326 kg
Vorgängermodell: Junkers L 2
Nachfolgemodell: Junkers L 55

Geschichte


Professor Hugo Junkers entschloss sich Anfang der 1920er-Jahre aufgrund der steigenden Nachfrage nach Flugmotoren eine eigene Motorenfertigung aufzunehmen. Erfahrungen im Großmotorenbau waren vorhanden;[3] die Junkers Motorenbau GmbH (Jumo) wurde 1923 gegründet. Bis dahin waren alle Flugzeuge der Junkers Flugzeugwerke AG mit Motoren von BMW, DMG, Siemens & Halske und Armstrong-Siddeley ausgerüstet worden. Die ersten Prüfläufe wurden 1924 durchgeführt und im August 1925 erhielt der L 5 in der Ausführung mit 228 kW (310 PS) die Zulassung. Es wurden über 1000 Stück mit unterschiedlichen Verdichtungsverhältnissen von 5,0:1 bis 7,0:1 produziert, wobei der L 5G für Kraftstoff mit 80 Oktan die meistgebaute Variante war. Der L 5 wurde 1927 zum Zwölfzylinder-V-Motor L 55 weiterentwickelt.


Konstruktion


Es handelt sich um einen wassergekühlten Sechszylinder-Reihenmotor. Das Kurbelgehäuse aus einer Aluminiumlegierung ist horizontal geteilt. Die Kurbelwelle besteht aus Grauguss, als Kurbelwellenlager kommen sieben Gleitlager zum Einsatz. Die gusseisernen Zylinder sind einzeln auf dem Kurbelgehäuse angeordnet und verfügen über aufgeschweißte Mäntel aus Stahlblech für die Wasserkühlung. Die Kolben besitzen je drei Kolbenringe. Die obenliegende Nockenwelle (OHC-Ventilsteuerung) wird von einer Königswelle angetrieben. Die hängenden Ventile werden durch Rollenkipphebel betätigt.

Für die Gemischbildung sorgt ein einzelner Vergaser. Die Doppelzündanlage (zwei Zündkerzen je Zylinder) besteht aus zwei Bosch-Magnetzündern. Die Zündfolge ist: 1–5–3–6–2–4. Die Druckumlaufschmierung wird mit einer Kolben-Ölpumpe aufrechterhalten. Eine Kühlwasserpumpe wälzt das Kühlmittel um.


Verwendung


Der Junkers L 5 wurde bei einer Reihe von Flugzeugen als Antrieb verwendet. Insbesondere kam er auch bei Prototypen und Rekordflügen zum Einsatz.


Einsatz in Junkers-Flugzeugen


Nachbau einer Junkers F 13 mit L-5-Attrappe.
Nachbau einer Junkers F 13 mit L-5-Attrappe.

Einsatz bei weiteren Flugzeugtypen



Technische Daten


Junkers L5 im Technikmuseum Hugo Junkers in Dessau.
Junkers L5 im Technikmuseum Hugo Junkers in Dessau.
Kenngrößen Daten des Jumo L 5[4] Daten des Jumo L 5G[5] Daten des Jumo L 5Ga[4]
HerstellerJunkers Motorenbau GmbH
Baujahr192519281930
Typwassergekühlter Sechszylinder-Viertakt-Reihenmotor, stehend (Kurbelwelle unten), ohne Aufladung
Ventilsteuerungeine obenliegende Nockenwelle (OHC), über eine Königswelle von der Kurbelwelle angetrieben, zwei Ventile pro Zylinder
Bohrung160 mm
Hub190 mm
Hubraum22,92 l
Verdichtungsverhältnis5,5 : 17 : 1
Länge1750 mm1800 mm
Breite650 mm
Höhe1265 mm1215 mm
Trockengewicht326 kg342 kg344 kg
Startleistung320 PS (ca. 240 kW) bei 1450 min−1380 PS (ca. 280 kW) bei 1900 min−1425 PS (ca. 310 kW) bei 1900 min−1
Kampf- und Steigleistung320 PS (ca. 240 kW) bei 1450 min−1380 PS (ca. 280 kW) bei 1900 min−1425 PS (ca. 310 kW) bei 1900 min−1
Nennleistung am Boden310 PS (ca. 230 kW) bei 1400 min−1340 PS (ca. 250 kW) bei 1700 min−1380 PS (ca. 280 kW) bei 1700 min−1
Dauerleistung in Bodennähe280 PS (ca. 210 kW) bei 1340 min−1280 PS (ca. 210 kW) bei 1600 min−1380 PS (ca. 280 kW) bei 1600 min−1
Gewichtsbezogene Leistung1 PS/kg (0,73 kW/kg)
Masse-Leistungs-Verhältnis1,376 kg/kW
Kraftstoffverbrauch bei Dauerleistung230 g/PSh235 g/PSh230 g/PSh
Schmierstoffverbrauch bei Dauerleistung10 g/PSh12 g/PSh

Versionen



Siehe auch



Literatur




Commons: Junkers L5 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Das Virtuelle Luftfahrtmuseum: (Memento des Originals vom 22. November 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.luftfahrtmuseum.com Junkers L 5, abgerufen am 15. Januar 2009
  2. Das Virtuelle Luftfahrtmuseum: (Memento des Originals vom 29. August 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.luftfahrtmuseum.com Junkers L 2, abgerufen am 15. Januar 2009
  3. Junkers.de: (Memento des Originals vom 31. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.junkers.de Die Anfänge des Junkers-Motorenbaus, abgerufen am 15. Januar 2009
  4. Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1919–1934. E. S. Mittler & Sohn, Herford 1984, ISBN 3-8132-0184-8, S. 231.
  5. Junkers L5G. Archiviert vom Original am 11. Juni 2013; abgerufen am 6. Juni 2015.

На других языках


- [de] Junkers L 5

[en] Junkers L5

The Junkers L 5 was a six-cylinder, water-cooled, inline engine for aircraft built in Germany during the 1920s. First run in 1925, it was a much enlarged development of the Junkers L2.

[fr] Junkers L5

Le Junkers L 5 est un moteur d'avion V6 de 22,9 l de cylindrée à refroidissement à eau[3], fabriqué en série sous licence BMW IV par les ateliers Junkers de Dessau à partir de 1925. Il fut le successeur du Junkers L 2[3] de 1924, lui-même une version évoluée du moteur BMW IIIa.

[it] Junkers L5

Lo Junkers L5 era un motore aeronautico a 6 cilindri in linea progettato e realizzato dall'azienda tedesca Junkers Flugzeug und Motorenwerke AG nel 1925. Sviluppata dal precedente L2, il BMW IV prodotto dalla Junkers su licenza BMW, risultava esserne l'evoluzione migliorata. Con i suoi oltre 1 000 esemplari prodotti negli anni venti risulta essere il primo importante successo commerciale dell'azienda tedesca.



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