Die Luftwaffenbasis Palmachim (engl. Israeli Air Force Base Palmachim, ICAO-Code: LL59) besteht aus einem Militärflugplatz der Israelischen Luftwaffe (IAF) und einem Raketenstartplatz, den die Luftwaffe und die Israelische Raumfahrtagentur (ISA) gemeinsam betreiben. Flugplatz und Raketenstartplatz liegen direkt am Mittelmeer, südlich des Kibbuz Palmachim. Etwa 12 km weiter nördlich beginnt der Großraum Tel Aviv-Jaffa. Der Flugplatz hat eine längere und eine kürzere Start- und Landebahn. Der Raketenstartplatz befindet sich hier: ⊙31.88491666666734.680138888889.
Luftwaffenbasis Palmachim Airbase 30 & Spaceport, Lage in Israel: | ||
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Kenndaten | ||
ICAO-Code | LL59 | |
Koordinaten | 31° 53′ 52″ N, 34° 41′ 26″ O31.89777777777834.69055555555610 | |
Höhe über MSL | 10 m (33 ft) | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1970er Jahre | |
Betreiber | Israelische Luftstreitkräfte & Israel Space Agency | |
Start- und Landebahnen | ||
03/21 | 2403 m Asphalt | |
13/31 | 803 m Asphalt | |
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Der Flugplatz wurde in den 1970er Jahren angelegt und das Gelände zunächst genutzt, um Raketen und Geschosse zu testen, die man in Richtung Meer abfeuerte. Später kam eine Hubschrauberbasis hinzu, im Jahr 2021 waren dort zwei Staffeln UH-60 Black Hawk stationiert. Ab Mitte der 1990er Jahre begann die Erprobung und Einführung der Drohne IAI Heron 1, kurz danach der Elbit Hermes 450 und schließlich ab 2009 von deren Nachfolger Hermes 900, jeweils mit eigenen Staffeln.
Direkt östlich des Flugplatzes befindet sich seit 1960 das Kernforschungszentrum Sorek, das auf seinem Gelände einen Forschungsreaktor, ein Zyklotron und einen Linearbeschleuniger beherbergt.
Mit dem Start des Satelliten Ofeq 1 von Palmachim am 19. September 1988 begann für Israel die Raumfahrt von eigenem Territorium aus. Eine neuere Satellitenversion wurde erstmals am 13. September 2016 als Ofeq 11 gestartet. Die Satelliten werden mit der Shavit-Rakete in den Orbit gebracht und dienen überwiegend der militärischen Aufklärung.
Auch die nuklear bestückbaren Jericho-Raketen sind hier getestet worden, wozu es allerdings keine offiziellen Äußerungen gibt.[1] Am 17. Januar 2008 testete Israel hier eine mehrstufige ballistische Rakete, von der man annimmt, dass es eine Jericho-III-Rakete war, die Atomsprengköpfe etliche 1000 km weit tragen kann.[2] Am 2. November 2011 testete Israel erneut erfolgreich eine vermutlich verbesserte Version der Jericho III, deren lange Rauchsäule in ganz Zentral-Israel zu sehen war.[3]
Aufgrund der geografischen Lage Israels und feindseliger Beziehungen zu den Nachbarländern starten die Raketen nach Westen über das Mittelmeer. Damit wird ein Überfliegen feindlicher Länder vermieden und verhindert, dass bei einem Absturz Teile auf besiedelte Gebiete fallen. Die gestarteten Satelliten befinden sich auf nichtäquatorialen Bahnen und gehören zu den wenigen Erdsatelliten, welche die Erde in Ost-West-Richtung umkreisen. Der Start gegen die Erdrotation verursacht einen um ca. 30 % höheren Treibstoffverbrauch.
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