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White Sands Missile Range (WSMR), ursprünglich bis zur Umbenennung am 1. Mai 1958 White Sands Proving Ground (WSPG) genannt,[1] ist ein Übungs- und Testgelände der United States Army für Raketen- und Drohnen-Technologien. Es liegt im Süden des US-Bundesstaats New Mexico.

Condron AAF
White Sands Missile Range (New Mexico)
White Sands Missile Range (New Mexico)
Kenndaten
IATA-Code WSD
Koordinaten

32° 20′ 29″ N, 106° 24′ 10″ W

Höhe über MSL 1.199 m  (3.934 ft)
Basisdaten
Betreiber US Army
Start- und Landebahnen
01/19 4350 m × 46 m Gras/Sand
09/27 1867 m × 23 m Asphalt



i7 i10 i11

i13
MIM-23 HAWK-Flugabwehrrakete
MIM-23 HAWK-Flugabwehrrakete

Im Verlauf der Entwicklung der Atombombe (Manhattan-Projekt) wurde auf einem heute gesperrten Teil des Geländes der erste Kernwaffentest der Geschichte durchgeführt.


Geographie


US-Nachbau der V1 im White Sands Missile Range Museum
US-Nachbau der V1 im White Sands Missile Range Museum

Die WSMR liegt im Otero County, New Mexico, in einem Tal zwischen den Organ Mountains und den Sacramento Mountains.

Die Hauptverwaltung der WSMR befindet sich etwa 70 Kilometer nördlich der Stadt El Paso (Texas) und etwa 32 Kilometer östlich von Las Cruces (New Mexico) am US Highway 70. Das Gelände erstreckt sich westlich von Alamogordo und östlich der San Andres Mountains mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 160 Kilometern. In Ost-West-Richtung werden etwa 70 Kilometer erreicht; der mittendurch verlaufende Highway wird aus Sicherheitsgründen hin und wieder gesperrt, wenn Tests auf dem Gelände durchgeführt werden. Mit etwa 8.300 Quadratkilometern ist WSMR die größte militärische Einrichtung der USA.


Namensgebung


Die Bezeichnung White Sands Missile Range bezieht sich auf den weißen Sand, der für Teile des Geländes typisch ist. Genauer handelt es sich hier um eine Art Gips. Näheres hierzu findet sich in den Artikeln über die Chihuahua-Wüste und das White Sands National Monument.


Geschichte



Entwicklung der Atombombe


Modell der weltweit ersten gezündeten Atombombe
Modell der weltweit ersten gezündeten Atombombe

Die Anlage wurde im Zweiten Weltkrieg ursprünglich als Testgelände für die in Los Alamos, New Mexico, betriebenen Atomforschungs-Laboratorien errichtet. In einem abgelegenen Teil des Testgeländes wurde am 16. Juli 1945 im Rahmen des Manhattan-Projektes die erste Atombombe gezündet. Dieser Test wurde auf der Trinity-Site durchgeführt, das Gelände trägt den Namen „Jornada del Muerto“ – siehe Trinity-Test.


Frühe Raketenforschung und -Erprobung


Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die in Peenemünde tätigen deutschen Wissenschaftler, unter ihnen auch Wernher von Braun, nach Los Alamos und weiter zur White Sands Missile Range gebracht. Die erbeuteten V1- und V2-Raketen wurden zur WSMR transportiert, wo sie einem Reverse Engineering unterzogen, nachgebaut und weiterentwickelt wurden.

Neben militärischen Raketen wurden hier unter anderem von der NASA die Rettungsraketen der Apollo-Raumschiffe mit Hilfe von Little Joe II-Raketen getestet.


Forschung und Entwicklung heute


Heute wird auf dem Gelände weiter an neuen Raketentypen geforscht, ebenso wird die Forschung an nuklearen und anderen Waffen weiter vorangetrieben. So wird in der High Energy Laser Systems Test Facility (HELSTF) das THEL-System erprobt, ein Versuch, Laser zur Abwehr von Geschossen zu verwenden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Erprobung von Drohnen für Aufklärungs- und Kampfzwecke.


Ausweich-Landebahn für das Space Shuttle


Raumfähre Columbia im Landeanflug auf den Northrup Strip, begleitet von zwei Geleitflugzeugen
Raumfähre Columbia im Landeanflug auf den Northrup Strip, begleitet von zwei Geleitflugzeugen

Die Northrup Strip genannte Landebahn, 72 Kilometer nördlich des Hauptgebäudes gelegen, war eine der Lande-Alternativen des Space Shuttles. Northrup Strip wurde nach der Firma Northrop Corporation benannt, die dort Flugexperimente durchführte, jedoch wurde der Name mit einem Schreibfehler in die Karten der US Army eingetragen.[2]

Benutzt wurde die Landebahn nur ein einziges Mal, als am 30. März 1982 eine Landung der Raumfähre Columbia (STS-3) auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien wegen schlechter Wetterbedingungen nicht möglich war. Zu diesem Zeitpunkt existierte noch keine Landemöglichkeit am Kennedy Space Center in Florida. Der feine Gipsstaub führte zu einer starken Verschmutzung der mechanischen Systeme der Raumfähre, wodurch eine aufwändige Instandsetzung der Raumfähre erforderlich wurde. Aus diesem Grund wurden Shuttle-Landungen in White Sands Missile Range nur im Notfall erwogen, wenn die primären Landeplätze nicht zur Verfügung standen.

Aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen während des Fluges von STS-116 war Northrup Strip als einer der möglichen Landeplätze für eine Landung am 22. Dezember 2006 in White Sands Missile Range vorgesehen. Als das Wetter in Florida sich doch noch besserte, konnte die Raumfähre Discovery schließlich wie geplant in Florida landen. Eine Landung auf Northrup Strip hätte zu logistischen Problemen geführt, da WSMR nicht über die Ausstattung wie die Edwards Air Force Base verfügt, und der Rücktransport der Discovery drei Monate gedauert hätte.


Tourismus


Die WSMR beheimatet weiterhin das White Sands Missile Range Museum (32,386° N; 106,479° W), eine Sammlung von Exponaten aller Raketentypen, die je auf dem Testgelände erprobt wurden – von der V1 bis zum Patriot-Flugabwehrraketensystem.

Der White-Sands-Nationalpark, ein touristisch sehenswertes Besuchsziel, befindet sich etwa 20 Kilometer westlich von Alamogordo am US Highway 70.


Sonstiges




Commons: White Sands Missile Range – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. WSMR: Chronology: Cowboys to V-2s to the Space Shuttle to lasers
  2. Paul Freeman: Abandoned & Little-Known Airfields: New Mexico: Alamogordo area. 31. Dezember 2008, abgerufen am 14. Oktober 2011 (englisch): „The Northrop Strip area became part of the Army's White Sands Missile Range in 1952. An early press release contained a typographical error, misspelling Northrop as "Northrup". The error was reproduced in subsequent releases, and later signs, route markers and official Army maps carried the name "Northrup Strip", making it quasi official.“



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