Auf dem Corporate-Airlines-Flug 5966 ereignete sich am 19. Oktober 2004 ein schwerer Flugunfall. An diesem Tag verunfallte eine Jetstream 32, die von der Corporate Airlines im Namen der American Connection (Markenname von Zubringerflügen im American-Airlines-Netz) betrieben wurde, am Ende ihrer Flugstrecke innerhalb des US-Bundesstaats Missouri, die vom Lambert-Saint Louis International Airport zum Kirksville Regional Airport führte. Bei dem Unfall wurden 13 der 15 Insassen getötet, darunter die beiden Piloten; es gab zwei Überlebende.
Die Maschine war eine Jetstream 32, die im Werk von British Aerospace im Vereinigten Königreich gebaut worden war und die Seriennummer 875 trug. Die Maschine absolvierte ihren Erstflug am 3. März 1990, am 9. März 1990 wurde sie mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N875AE an die Nashville Eagle ausgeliefert, welche Regionalflüge für die American Eagle flog. Im September 1990 ging die Maschine an die American Eagle. Im September 1994 wurde die Maschine mit ihrem neuen und letzten Kennzeichen N875JX auf die Mid-Pacific Reno-Ex zugelassen. Am 27. Januar 1997 übernahm die Trans States Airlines die Maschine. Am 1. April 2000 wurde die Maschine auf die TW Express Corporate Airlines zugelassen. Die Corporate Airlines ließen die Maschine am 2. Dezember 2001 zu und setzte diese fortan für American Connection ein. Das zweimotorige Kurzstreckenflugzeug war mit zwei Turboproptriebwerken des Typs Garrett TPE331-12UAR-704H ausgestattet. Bis zum Unfall hatte die Maschine eine Gesamtbetriebsleistung von 21.979 Betriebsstunden absolviert, auf die 28.973 Starts und Landungen entfielen.
Den Flug von Lambert nach Kirksville hatten 13 Passagiere angetreten. Es befand sich eine zweiköpfige Besatzung an Bord der Maschine, bestehend aus einem Flugkapitän und einem Ersten Offizier. Auf dem Regionalflug waren keine Flugbegleiter vorgesehen.
Die Maschine startete um 18:42 Uhr in St. Louis zum Flug nach Kirksville. Als sich die Maschine 23 Flugminuten von Kirksville entfernt befand, betrugen die Sichtweiten dem Wetterbericht zufolge 4 Meilen bei Nebel und einer Wolkendecke in 300 Fuß Höhe. Obwohl der Zielflughafen nicht über ein Instrumentenlandesystem verfügte, beschlossen die Piloten, den Anflug fortzusetzen. Wenige Minuten später erhielten sie eine Freigabe, um von Flugfläche 120 auf 8.000 Fuß zu sinken. Um 19:20 Uhr wies der aktualisierte Wetterbericht eine auf drei Meilen gesunkene Sichtweise aus. Nachdem sie auf 8.000 Fuß gesunken waren, erhielten die Piloten die Anweisung auf 3.000 Fuß zu sinken. Der Kapitän führte anschließend die Anflugbesprechung durch und stoppte bei einer Höhe von 3.100 Fuß den Sinkflug, nachdem er zuvor eine Freigabe zur Landung auf Landebahn 36 und die Vektoren für diese Landebahn erhalten hatte. Anschließend wurden die Auftriebshilfen und das Fahrwerk ausgefahren. Um 19:36 Uhr befand sich die Maschine im Sinkflug in 1.450 Fuß Höhe. Das Ground Proximity Warning System reagierte daraufhin mit der Warnung "five hundred". Nach dem Erreichen der Mindestsinkflughöhe ertönte die Warnung "minimums, minimums", woraufhin der Kapitän äußerte, dass er Geländesicht habe. Der Sinkflug wurde fortgesetzt und kurz darauf äußerte der Kapitän, er habe die Anflugbefeuerung gesichtet. Die Besatzung entschied, den Sinkflug fortzusetzen. Um 19:37 Uhr Ortszeit streifte die Maschine im Endanflug in einer Höhe von 996 Fuß Bäume, stürzte zu Boden und geriet in Brand, wobei 11 der 13 Passagiere und die beiden Besatzungsmitglieder getötet wurden. Lediglich zwei Passagiere überlebten schwer verletzt.
Das National Transportation Safety Board übernahm nach dem Unfall die Ermittlungen zur Unfallursache. Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass die Besatzung es versäumt habe, Standardverfahren zu befolgen. So hätten sie bei einem Nichtpräzisionsanflug den Sinkflug unter die Mindestsinkflughöhe fortgesetzt, ohne die erforderlichen visuellen Referenzpunkte, also die Landebahn, im Blick zu haben. Flughöhen waren nicht ausgerufen worden. Auch sei das Crew Resource Management, also die Aufgabenteilung im Cockpit, mangelhaft gewesen. Die Ermittler bemängelten, dass die Piloten es versäumt hätten, ein professionelles Verhalten im Cockpit an den Tag zu legen.
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