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Am 15. November 1978 verunfallte auf dem Loftleiðir-Flug 001 (Flugnummer: LL001) eine im Auftrag der Garuda Indonesia im Charterflug betriebene Douglas DC-8-63CF der Loftleiðir im Landeanflug auf den Bandaranaike International Airport in Sri Lanka. Bei dem Unglück kamen 183 der 262 Insassen ums Leben. Es handelte sich seinerzeit um den zweitschwersten Unfall einer Douglas DC-8.


Hintergrund


Als staatliche Fluggesellschaft des weltgrößten muslimischen Landes hatte Garuda Indonesia zu Beginn der 1970er Jahre während der Haddsch-Saison ein stetig wachsendes Passagieraufkommen von Pilgern abzuwickeln. Mit der Entwicklung der großen Langstrecken-Passagierjets Boeing 707 und Douglas DC-8 mit geräumigen Passagierkabinen war es möglich geworden, auch aus dem fernen Indonesien eine kurze Reise zu den heiligen Stätten in Mekka zu unternehmen. Dieses Angebot nahmen immer mehr Reisewillige in Anspruch. Da die saisonale Nachfrage die Passagierkapazitäten der Garuda-Flotte bei weitem überschritt, beauftragte die Fluggesellschaft zur Haddsch-Saison externe Fluggesellschaften, die für sie die Pilgerflüge durchführten. Eine dieser Fluggesellschaften war die Loftleiðir aus Island, die für die Flüge unter anderem ihre Douglas DC-8-63CF TF-FLA einsetzte.


Flugzeug


Bei der verunglückten Maschine handelte es sich um eine zehn Jahre und einen Monat alte Douglas DC-8-63CF, die im Douglas-Werk in Long Beach, Kalifornien montiert wurde und deren Roll-out am 20. Oktober 1968 erfolgte. Das Flugzeug trug die Werksnummer 46020, es handelte sich um die 415. Douglas DC-8 aus laufender Produktion. Die DC-8 wurde mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N8633 auf die Seaboard World Airlines zugelassen. Diese verleaste die Maschine ab dem 3. Juli 1975 an die Cargolux Airlines International, wo die Maschine mit dem neuen, isländischen Kennzeichen TF-FLA in Betrieb ging. Ab dem 28. März 1976 leaste die Loftleiðir die Maschine und verleaste sie ab dem 5. Januar 1978 nochmals an die Cargolux weiter, bis der Leasingrückläufer am 1. März 1978 wieder in den Betrieb bei der Loftleiðir überging. Das vierstrahlige Langstrecken-Schmalrumpfflugzeug war mit vier Triebwerken des Typs Pratt & Whitney JT3D-7 ausgestattet. Die Maschine trug bei der Loftleiðir den Taufnamen Leifur Eiríksson.


Besatzung und Passagiere


Es befanden sich 262 Personen an Bord. Diese setzten sich aus 249 überwiegend indonesischen Pilgern sowie der 13-köpfigen isländischen Besatzung zusammen. Die dreiköpfige Cockpitbesatzung bestand aus einem Flugkapitän, einem Ersten Offizier und einem Flugingenieur, die Kabinenbesatzung aus 10 Flugbegleitern. Alle Besatzungsmitglieder besaßen die isländische Staatsangehörigkeit.


Flugverlauf


Der Flug sollte indonesische Pilger, die von einer Haddsch aus Mekka zurückkehrten, nach Surabaya bringen. Der Flug startete um 12:58 Uhr UTC vom Flughafen Dschidda und sollte zum Flughafen Juanda in Surabaya führen. Auf dem Bandaranaike International Airport in Colombo, Sri Lanka war ein technischer Zwischenstopp vorgesehen, bei dem die Maschine auch betankt werden sollte. Außerdem sollte in Colombo die Besatzung gewechselt werden.

Um 22:53 Uhr Ortszeit meldete sich die Besatzung bei der Flugsicherung in Ratmalana. Es wurden Gewitter und Scherwinde gemeldet. Man teilte den Piloten mit, dass ihre Maschine zur Landung auf Bahn 04 vorgesehen war. Die Piloten baten um eine ersatzweise ILS-Landeerlaubnis für Bahn 22, die sie kurz darauf bewilligt bekamen. Die Bezirkskontrolle ließ die Maschine von ihrer ursprünglichen Flughöhe von 33.000 Fuß (ca. 10.058 Meter) auf 22.000 Fuß (ca. 6706 Meter) sinken, als sich diese 90 Meilen (ca. 150 Kilometer) vom Flughafen Colombo entfernt befand.


Unfallhergang


Die Maschine wurde anschließend, um 23:06 Uhr Ortszeit, an die Radarkontrolle weitergegeben. Diese instruierte die Piloten beim Sinkflug auf 2000 Fuß (ca. 610 Meter) und wies sie an, die weiteren Anweisungen für eine Landung auf Bahn 22 zu befolgen. Der Fluglotse bat die Besatzung außerdem, dass diese sich melde, sobald sie das Drehfunkfeuer überfliegt. Die Piloten bestätigten lediglich den Erhalt des Funkspruchs, jedoch nicht ihre Zustimmung zum vorgeschlagenen Vorgehen. Der Fluglotse von der Radarkontrolle übermittelte der Besatzung die Flughöhe und Entfernung zur Landebahn. Der letzte Funkspruch des Fluglotsen lautete um 23:27:26: „Lima, Lima 001, leicht links von der Mittellinie, ganz leicht links von der Mittellinie, zwei Meilen von der Landebahn entfernt, Höhe 650 Fuß, Freigabe zum Landen.“ Um 23:27:37 Uhr bestätigte die Besatzung mit „Roger“.

Als der Fluglotse von der Anflugkontrolle die Maschine erblickte, sah er, dass sie sich in einem zu steilen Sinkflug befand und ins Gelände vor der Landebahn zusteuerte. Er warnte die Besatzung über Funk, erhielt jedoch keine Antwort, da die Besatzung mit der Radarkontrolle über eine andere Frequenz kommunizierte, als jene, über die die Anflugkontrolle funkte. Der Fluglotse verlor die Maschine aus dem Blick und sah schließlich über dem Gebiet, wo er sie zuletzt gesichtet hatte, eine Explosion.

Die Maschine flog um 23:28:03 Uhr in eine Plantage mit Gummibäumen und Kokosnusspalmen. Die Unfallstelle befand sich 1,1589 Meilen (1,8651 Kilometer) vor der Landebahn 22 und 103,15 Fuß (ca. 31,44 Meter) rechtswärts von der Anfluglinie entfernt.


Rettungsaktion


Der Fluglotse von der Anflugkontrolle informierte als erster Zeuge des Unfalls umgehend seine Kollegen. Innerhalb von einer halben Stunde nach dem Unfall erreichten fünf Feuerwehrfahrzeuge die Unfallstelle. Die Rettungsaktion wurde durch eine große Anzahl von Kokosnusspalmen behindert, die das Vordringen mit großen Bergungsgeräten behinderten, dennoch wurde sie im Nachhinein als zufriedenstellend bezeichnet.


Opfer


Bei dem Unfall wurden 183 Menschen getötet, darunter 175 Pilger und 8 Besatzungsmitglieder. Von den Überlebenden wurden 32 Personen verletzt, wohingegen 47 Personen unverletzt blieben.


Bedeutung


Es handelte sich seinerzeit um den zweitschwersten Unfall in Sri Lanka sowie den zweitschwersten Unfall mit einer Douglas DC-8. In beiderlei Hinsicht wurde der Unfall vom Martinair-Flug 138 mit 191 Todesopfern übertroffen.


Parallelen zum Flugunfall der Martinair im Jahr 1974


Am 4. Dezember 1974 war auf dem Martinair-Flug 138 eine Douglas DC-8 verunglückt, die ebenfalls einen Pilgerflug im Auftrag der Garuda Indonesia auf derselben Flugroute durchführte, jedoch in entgegengesetzter Richtung. Es handelte sich auch dabei um einen Controlled flight into terrain, der in diesem Fall jedoch gegen eine Felswand erfolgt war. Ursache war auch hier ein Missverständnis zwischen Flugzeugbesatzung und Flugsicherung. Der Flug wurde durch die niederländische Fluggesellschaft Martinair durchgeführt, die eingesetzte Maschine war in ihrer Betriebsgeschichte zwischenzeitlich an die Loftleiðir verleast. Ironischerweise hatte die Fluggesellschaft auch dieser Maschine den Taufnamen Leifur Eiríksson gegeben.


Quellen



На других языках


- [de] Loftleiðir-Flug 001

[en] Icelandic Airlines Flight 001

Loftleiðir Icelandic Airlines Flight 001, a charter flight, was a Douglas DC-8 that crashed on 15 November 1978, on approach to the international airport in Colombo, Sri Lanka. The crash killed 8 of the 13 Icelandic crew members, 5 reserve crew members, and 170 (mostly Indonesian) Muslim pilgrims from South Borneo out of a total of 262 passengers and crew.[1] The official report by Sri Lankan authorities determined the probable cause of the crash to be failure of the crew to conform to approach procedures; however, American[citation needed] and Icelandic authorities claimed faulty equipment at the airport and air traffic control error as the reasons for the crash.[2]

[fr] Vol Icelandic Airlines 001

Le Vol Icelandic Airlines 001, était un vol assuré par Icelandic Airlines pour la compagnie Garuda Indonesia. L'appareil était un Douglas DC-8 qui décolla de Djeddah en Arabie saoudite à destination de Surabaya en Indonésie via Colombo au Sri Lanka.

[it] Volo Icelandic Airlines 001

Il volo Icelandic Airlines 001 era un volo charter da Gedda, Arabia Saudita, diretto a Surabaya, Indonesia, con scalo a Colombo, Sri Lanka. Il 15 novembre 1978, un Douglas DC-8 operante su tale rotta, si schianta durante l'avvicinamento all'aeroporto internazionale di Colombo.[2][3] Nell'incidente muoiono 8 dei 13 membri dell'equipaggio islandese, 5 membri dell'equipaggio di riserva e 170 pellegrini musulmani (per lo più indonesiani ) su un totale di 262 occupanti.[4] Il rapporto ufficiale delle autorità dello Sri Lanka ha stabilito che la probabile causa dell'incidente è stata la mancata conformità dell'equipaggio alle procedure di avvicinamento; tuttavia, le autorità americane e islandesi hanno rivendicato attrezzature difettose all'aeroporto ed errori del controllore del traffico aereo come motivi dell'incidente.

[ru] Катастрофа DC-8 в Негомбо

Катастрофа DC-8 в Негомбо — авиационная катастрофа, произошедшая 15 ноября 1978 года в Катунаякеruen, пригороде Негомбо с самолётом DC-8-63CF авиакомпании Loftleiðir, зафрахтованным Garuda Indonesia. Самолёт выполнял чартерный рейс из Джидды в Сурабаю, когда при заходе на промежуточную посадку в Коломбо врезался в плантацию каучука и взорвался. В катастрофе погибли 183 человека, что делает её одной из крупнейших авиакатастроф в мире.



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