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Der Militärflugplatz Baranawitschy liegt sechs Kilometer nordwestlich von Baranawitschy in der Breszkaja Woblasz im Westen von Belarus.

Militärflugplatz Baranawitschy
Baranawitschy (Belarus)
Baranawitschy (Belarus)
Baranawitschy
Kenndaten
Koordinaten

53° 6′ 0″ N, 26° 3′ 0″ O

Höhe über MSL 183 m  (600 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 6 km nordwestlich von Baranawitschy
Basisdaten
Betreiber Belarussische Luftwaffe

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BW

Geschichte


Die deutsche Luftwaffe nutzte den Flugplatz zu Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion 1941. Zu dieser Zeit lag er im vom Deutschen Reich besetzten Polen im sogenannten Generalgouvernement nahe der Grenze zur Sowjetunion.

Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung aller fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe, die hier zwischen 1941 und 1944 stationiert waren.[1]

vonbisEinheitAusrüstung
Juni 1941Juni 19415.(H)/Aufkl.Gr. 23 (5. Staffel der Nahaufklärungsgruppe 23)
Juni 1941Juli 1941Stab, III./StG 1 (III. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1)Junkers Ju 87R
Juli 1941Juli 1941II./KG 3 (II. Gruppe des Kampfgeschwaders 3)Junkers Ju 88A
Juli 1941Juli 1941KGr z.b.V. 102 (Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 102)Junkers Ju 52/3m
Oktober 1943März 19444.(F)/Aufkl.Gr. 121 (4. Staffel der Fernaufklärungsgruppe 121Junkers Ju 88D-1, Junkers Ju 88D-5
Oktober 1943Juli 19444.(F)/Aufkl.Gr. 14Junkers Ju 88D-1, Junkers Ju 188F-1
November 1943Mai 19441.(F)/Aufkl.Gr. 100Junkers Ju 88D-1, Junkers Ju 88D-5, Junkers Ju 86R-1, Arado Ar 240V8
Dezember 1943Juni 19444.(F)/Aufkl.Gr. 11Junkers Ju 188F-1
März 1944März 1944III./JG 51 (III. Gruppe des Jagdgeschwaders 51)Messerschmitt Bf 109G
Mai 1944Juni 1944Stab, I., II./KG 3Junkers Ju 88A
Juni 1944Juni 1944II./KG 4Heinkel He 111H
Juni 1944Juli 1944II./SG 1 (II. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1)Henschel Hs 129
Juni 1944Juli 1944IV./JG 54Focke-Wulf Fw 190A

Während des Kalten Krieges waren auf dem sowjetischen Luftwaffenstützpunkt seit den 1960er Jahren bis zum Ende der Sowjetunion 1991 rund 30 Mittelstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-22 stationiert.

Mit der Unabhängigkeit von Belarus wurde der Stützpunkt 1992 von den belarussischen Streitkräften übernommen und das 61. Jagdfliegerregiment mit zunächst 13 Abfangjägern vom Typ MiG-25, 25 vom Typ MiG-23 und 23 Abfang- bzw. Luftüberlegenheitsjägern vom Typ Suchoi Su-27P stationiert. Bis Ende 2012 wurden die letzten 21 Su-27-Kampfflugzeuge außer Dienst gestellt.[2]

Präsident Aljaksandr Lukaschenka mit seinem russischen Amtskollegen Medwedew während eines gemeinsamen Militärmanövers in Baranawitschy im September 2009
Präsident Aljaksandr Lukaschenka mit seinem russischen Amtskollegen Medwedew während eines gemeinsamen Militärmanövers in Baranawitschy im September 2009

2009 fand das belarussische-russische strategische Militärmanöver ZAPAD-2009 auch im Raum Baranawitschy statt. Der belarussische Präsident Aljaksandr Lukaschenka besuchte am 29. September 2009 zusammen mit seinem russischen Amtskollegen Dmitri Medwedew den Luftwaffenstützpunkt.

Das Internationale Institut für Friedensforschung in Stockholm (SIPRI) verdächtigte am 1. März 2011 Belarus, während des Bürgerkriegs in Libyen eine größere Menge Waffen an Libyen geliefert zu haben. So soll am 15. Februar 2011 vom Luftwaffenstützpunkt Baranawitschy ein vermutlich mit Waffen und Munition beladenes Transportflugzeug vom Typ Il-76 zum libyschen Militärflugplatz Sabha geflogen sein. Auch sollen Angehörige des Clans um den libyschen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi in den letzten Tagen mit einem Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Falcon 900 von Tripolis nach Belarus geflogen sein.[3]

Am 17. März 2014 gaben die russischen Luftstreitkräfte bis Ende 2014 die Stationierung eines Kampffliegerregiments mit 24 Su-27SM3 auf dem Luftwaffenstützpunkt Baranawitschy zur gemeinsamen Luftraumüberwachung und zum Luftraumschutz bekannt. Bisher sind dort vier russische Su-27SM3 und ein AWACS-Flugzeug vom Typ A-50 stationiert.[4][5]

Nahe dem Luftwaffenstützpunkt ist auch die 120. belarussische Luftabwehrbrigade stationiert, die seit 2012 mit dem modernen Flugabwehrraketensystem Tor-M2E mit Lenkwaffen vom Typ 9K332 ausgerüstet ist.[6]

Nicht weit im Rajon Hanzawitschy betreiben die Weltraumtruppen Russlands eine Frühwarnradarstation (Aktives Phased-Array-Radar) vom Typ Wolga.[7][8]


Einzelnachweise


  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945 Poland. (PDF; 3,3 MB) Juni 2014, S. 2–3, abgerufen am 8. Dezember 2019 (englisch).
  2. Belarus ready to redesign decommissioned Su-27 (en) (Memento vom 6. März 2014 im Internet Archive)
  3. Belarus sends arms to Libya. In: News.com.au. 1. März 2011, abgerufen am 7. Juli 2019.
  4. ITAR-TASS: 24 Russian Su-27SM3 to be deployed in Belarus by end of 2014 vom 17. März 2014
  5. New Russian pilots stationed at Baranovichi airfield. In: charter97.org. 6. März 2014, abgerufen am 7. Juli 2019 (englisch).
  6. Belarus: Tor-M1 Still at Baranovichi (Memento vom 11. Juni 2014 im Internet Archive)
  7. Standort Radar-Sender
  8. Standort Radar-Empfänger

На других языках


- [de] Militärflugplatz Baranawitschy

[en] Baranovichi (air base)

Baranovichi is an air base of the Air Force and Air Defence Forces of the Republic of Belarus and formerly of the Soviet Air Force. It has the ICAO airport code UMMA.[2]

[ru] Барановичи (аэродром)

Барановичи (Baranovichi) — военный аэродром, расположенный юго-восточнее города Барановичи Барановичского района Брестской области.



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