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Am 16. Januar 2002 führte die Besatzung einer Boeing 737-300 auf dem Garuda-Indonesia-Flug 421 von Mataram nach Yogyakarta eine Notwasserung auf dem Solo-Fluss auf der indonesischen Insel Java durch, nachdem beide Triebwerke durch Hagelschlag ausgefallen waren. Bei der Notwasserung kam eine Flugbegleiterin ums Leben.


Flugzeug


Die Boeing 737-3Q8 (Kennzeichen: PK-GWA) absolvierte am 7. April 1989 ihren Erstflug und war am 24. April 1989 an Garuda Indonesia ausgeliefert worden. Zum Zeitpunkt des Unfalls war die Maschine etwa 12 Jahre und 10 Monate alt. Sie war mit zwei CFM-International-CFM56-Triebwerken ausgestattet und die erste Boeing 737, die von Garuda Indonesia betrieben wurde.


Flugverlauf


Die Maschine hob um etwa 15:00 Uhr in Mataram ab und stieg auf die Reiseflughöhe von 31.000 Fuß. Während des Beginns des Sinkfluges entschied sich der Kapitän aufgrund von Gewittern, von der geplanten Route abzuweichen. Um 16:19 Uhr erreichte die Maschine erstmals das Gebiet einer starken Gewitterzelle mit Turbulenzen, starken Gewittern und extremen Niederschlägen und Hagel. 90 Sekunden später, als sich das Flugzeug gerade auf etwa 18.000 Fuß befand, erlitten beide Triebwerke einen Flammabriss, wodurch die Boeing sowohl ihren Schub als auch ihre Stromversorgung verlor. Die Piloten versuchten mehrmals, die Triebwerke neu zu starten, was ihnen allerdings nicht gelang. Daraufhin versuchten sie, durch das Starten des Hilfstriebwerks die elektrische Stromversorgung der Maschine wiederherzustellen. Auch dieser Versuch misslang, wodurch auch kein Notruf an die Flugkontrolle abgegeben werden konnte. Daraufhin entschieden sich die Piloten, auf dem unter der Wolkenschicht in Sicht gekommenen Solo-Fluss notzuwassern. Die Maschine setzte um 16:29 Uhr mit dem hinteren Rumpf zuerst auf dem Wasser auf und blieb nach der Wasserung intakt. Rumpf und Tragflächen sowie die wichtigsten Steuerinstrumente blieben intakt. Trotzdem musste die Maschine später als Totalschaden abgeschrieben werden. Da die Nase beim Landen relativ hoch angestellt war, prallte das Heck zuerst auf, wodurch der Bereich des Kabinenbodens weggerissen wurde, wo zwei Flugbegleiterinnen saßen. Eine der beiden wurde dabei getötet. Mehrere weitere Insassen wurden verletzt.


Rettungsaktion


Für die Evakuierung standen nur zwei Türen zur Verfügung. Bewohner eines nahen Dorfes halfen den Passagieren bei der Rettung und versorgten diese. Nach der Evakuierung riefen die Piloten den Tower per Mobiltelefon an, berichteten über die Notlandung und übermittelten den Ort. Daraufhin wurden Rettungskräfte zur Unglücksstelle geschickt, die etwa zwei Stunden nach der Notwasserung von diesen erreicht wurde.


Untersuchung


Die Untersuchung wurde von der indonesischen Transportsicherheitsbehörde NTSC geleitet. Ihr Abschlussbericht deckt als Hauptursache für das Unglück auf, dass die Pilotenausbildung bei der Interpretation von Wetterradardaten informell und unzureichend war. Außerdem könnte es sein, dass der Niederschlag so dicht war, dass auf Radardaten eine mögliche Route durch den Sturm erkennbar war, da die Radarreflexionen dadurch gedämpft worden sein könnten. Als ursächlich für den Flammabriss in beiden Triebwerken wurde eindeutig ermittelt, dass ein extremer Hagelschauer, der auch die Front des Flugzeugs beschädigte, zusammen mit einer erhöhten Niederschlagsmenge über der Toleranz der Triebwerke lag.


Flugnummer


Die Flugnummer 421 von Garuda Indonesia wird inzwischen für eine der mehrtägigen Flugverbindungen zwischen den Garuda-Basen Denpasar (Bali) und Jakarta-Soekarno-Hatta verwendet.


Darstellung in Medien


In der kanadischen Fernsehserie Mayday – Alarm im Cockpit wurde der Unfall in der achten Folge der 16. Staffel als River Runway (deutscher Titel: Landung auf dem Fluss) nachgestellt.


Ähnliche Flugunfälle


Infolge von Triebwerksausfällen durch Hagel und großer Niederschlagsmengen verunglückten auch:


Siehe auch





На других языках


- [de] Garuda-Indonesia-Flug 421

[en] Garuda Indonesia Flight 421

Garuda Indonesia Flight 421 was a scheduled domestic flight operated by Indonesian flag carrier Garuda Indonesia travelling about 625 km (388 mi; 337 nmi) from Ampenan to Yogyakarta. On January 16, 2002, the flight encountered severe thunderstorm activity during approach to its destination, suffered flameout in both engines, and ditched in a shallow river, resulting in one fatality and several injuries.

[fr] Vol Garuda Indonesia 421

Le vol Garuda Indonesia 421 était un vol effectuant la liaison entre l'Aéroport Selaparang et l'Aéroport international Adisutjipto en Indonésie, le 16 janvier 2002. Le Boeing 737-3Q8 de la compagnie aérienne Garuda Indonesia est contraint de faire un amerrissage d'urgence dans le fleuve Solo.

[it] Volo Garuda Indonesia 421

Il volo Garuda Indonesia 421 era un collegamento domestico della compagnia aerea indonesiana Garuda Indonesia da Ampenam a Yogyakarta, Il 16 gennaio 2002, a causa dello spegnimento di entrambi i motori, il Boeing 737-300 che operava il volo fu costretto ad ammarare nel fiume Solo, sull'isola di Giava. Nella manovra rimase uccisa una assistente di volo.[1]

[ru] Катастрофа Boeing 737 под Джокьякартой

Катастрофа Boeing 737 под Джокьякартой — авиационная катастрофа, произошедшая в среду 16 января 2002 года. Авиалайнер Boeing 737-3Q8 авиакомпании Garuda Indonesia выполнял внутренний рейс GA421 по маршруту Матарам—Джокьякарта, но при подлёте к пункту назначения попал в сильный ливень с градом и у него отказали оба двигателя; в итоге самолёт совершил вынужденную посадку на реку Бенгаван Соло в 22,5 километрах от аэропорта Джокьякарты. Из находившихся на его борту 60 человек (54 пассажира и 6 членов экипажа) погиб 1, ещё 13 получили ранения[1].



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