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Die Liste der Fliegerhorste in Deutschland ist eine Übersicht über die noch in der Nutzung befindlichen Militärflugplätze in der Bundesrepublik Deutschland, wie von der dafür zuständigen Behörde, dem Luftfahrtamt der Bundeswehr, geführt und im jeweils gültigen militärischen Luftfahrthandbuch (Mil-AIP)[1] veröffentlicht ist.

Fliegerhorste in Deutschland

Vorbemerkungen


Fliegerhorst ist die Bezeichnung für einen Militärflugplatz der Luftstreitkräfte von Wehrmacht, Bundeswehr und Deutscher Marine. Das Militär unterscheidet nicht zwischen Flughafen und Flugplatz, sondern nutzt die eigene, historisch gewachsene Bezeichnung Fliegerhorst. Daher umfasst diese Liste alle militärischen Einrichtungen mit fliegerischer Nutzung, unabhängig davon, ob sie aus ziviler Sicht als Flughafen oder Flugplatz kategorisiert werden würden. Die Heeresflieger nennen ihre Fliegerhorste grundsätzlich Heeresflugplatz oder einfach „Flugplatz“; auch der ehemalige Heeresflugplatz in Laupheim behielt seine Bezeichnung nach dem Transfer zur Luftwaffe. Manchmal wird jedoch zusätzlich die Bezeichnung Fliegerhorst (vor allem zur Ausschilderung im öffentlichen Straßenverkehr) verwandt. US-amerikanische Einrichtungen werden auch in Deutschland englischsprachig benannt.
Der Vollständigkeit halber sind auch die drei militärisch mitbenutzten zivilen Flughäfen, sowie die sechs „Army Heliports“ (AHP) beschrieben, da sie in der offiziell geführten Liste der „militärischen Flugplätze“ genannt werden. Diese Heliports werden nur von der US Army betrieben. Bei den Heliports handelt es sich zum Teil um ehemalige Fliegerhorste, die jedoch weiterhin von Hubschraubern angeflogen werden. Daher verfügen auch einige Heliports über eine Start- und Landebahn.

Weitere Informationen zu militärischen Flugplätzen sowie eine detaillierte Aufstellung über ehemalige und inaktive Fliegerhorste in Deutschland, sowie den darauf stationierten Einheiten und Verbänden im Artikel Militärflugplatz. Informationen zu Flugplätzen ausländischer Streitkräfte in Deutschland auch im Artikel Ausländische Militärbasen in Deutschland.


Aktive Fliegerhorste und Heliports


Name[2][3] ICAO-
Code
[2][3]
IATA-
Code
[4]
Piste
Code[2][3]
Jahr Betreiber[2] Stationierter militär. Verband Bundes-
land
Richtung
[2][3]
Belag
[2][3]
Größe
[2][3]
Heeresflugplatz Altenstadt ETHA 09/27 G 0700×30 Heer Luftlande- und Lufttransportschule BY BY
Ansbach AHP ETEB 08/26 A 0370×20 US Army 12th Combat Aviation Brigade BY BY
Baumholder AAF ETEK 07/25 A 0575×16 US Army RP RP
Flughafen Berlin Brandenburg EDDB BER 07L/25R
07R/25L
A
A
3600×45
4000×45
2020 Luftwaffe / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH Flugbereitschaft des BMVg (Außenstelle) BB BB
Flughafen Berlin-Tegel EDDT TXL 08L/26R
08R/26L
A
A
3022×45
2427×45
1948 Luftwaffe / Flughafen Berlin Brandenburg GmbH Flugbereitschaft des BMVg (Außenstelle) BE BE
Fliegerhorst Büchel ETSB 03/21 AS 2507×45 1955 Luftwaffe Taktisches Luftwaffengeschwader 33 RP RP
Heeresflugplatz Bückeburg ETHB 08/26 AS 1832×45 1946 Heer Internationales Hubschrauberausbildungszentrum NI NI
Heeresflugplatz Celle ETHC ZCN 08/26 A 1831×45 1934 Heer Ausbildungs- und Übungszentrum Luftbeweglichkeit NI NI
Fliegerhorst Diepholz ETND 08/26 AS 1283×45 1936 Luftwaffe Waffensystemunterstützungszentrum 2 NI NI
Heeresflugplatz Faßberg ETHS 09/27
09/27
AS
G
1000×50
500×29
1934 Heer Transporthubschrauberregiment 10 NI NI
Heeresflugplatz Fritzlar ETHF FRZ 12/30 A 1043×30 1937 Heer Kampfhubschrauberregiment 36 HE HE
Fliegerhorst Geilenkirchen ETNG GKE 09/27 B 3051×45 1953 NATO NAEW&C Force Command NW NW
Grafenwöhr AAF ETIC 14/32 A 1007×22 US Army BY BY
Hohenfels AAF ETIH 09/27 A 0665×22 US Army BY BY
Fliegerhorst Hohn ETNH 08/26 BS 2440×30 Luftwaffe Taktisches Luftwaffengeschwader 51 SH SH
Fliegerhorst Holzdorf ETSH 09/27 AS 2419×30 1974 Luftwaffe Hubschraubergeschwader 64 ST ST
Illesheim AHP ETIK 05/24 A 0861×27 US Army 12th Combat Aviation Brigade BY BY
Fliegerhorst Ingolstadt/Manching ETSI IGS 07R/25L
07L/25R
BS
BS
2940×60
2439×30
1938 Bundeswehr / Ingolstadt-Manching Airport GmbH Wehrtechnische Dienststelle 61 BY BY
Kaiserslautern Depot AHP ETED B 0015×15 US Army RP RP
Flughafen Köln/Bonn EDDK CGN 14L/32R
06/24
14R/32L
A
B
A
3815×60
2459×45
1863×45
1938 Luftwaffe / Flughafen Köln-Bonn GmbH Flugbereitschaft des BMVg NW NW
Fliegerhorst Laage ETNL RLG 10/28 B 2500×45 1984 Luftwaffe / Flughafen Rostock-Laage-
Güstrow GmbH
Taktisches Luftwaffengeschwader 73 MV MV
Fliegerhorst Landsberg/Lech ETSA 07/25 B 2067×30 1935 Luftwaffe BY BY
Landstuhl AHP ETIP B 0076×15 US Army RP RP
Landstuhl Hospital AHP ETIY B 0015×15 US Army Landstuhl Regional Medical Center RP RP
Fliegerhorst Laupheim ETHL 09/27
03/21
T
G
1646×30
0600×50
1940 Luftwaffe Hubschraubergeschwader 64 BW BW
Fliegerhorst Lechfeld ETSL 03/21 BS 2678×30 1912 Luftwaffe Taktisches Luftwaffengeschwader 74 (als Ausweichflugplatz) BY BY
Fliegerhorst Meppen ETWM 06/24 G 0600×60 Bundeswehr Wehrtechnische Dienststelle 91 NI NI
Fliegerhorst Neuburg ETSN 09/27 AS 2440×30 1960 Luftwaffe Taktisches Luftwaffengeschwader 74 BY BY
Heeresflugplatz Niederstetten ETHN 07/25 AS 1012×30 1957 Heer Transporthubschrauberregiment 30 BW BW
Fliegerhorst Nörvenich ETNN QOE 07/25 AS 2439×45 1954 Luftwaffe Taktisches Luftwaffengeschwader 31 NW NW
Fliegerhorst Nordholz ETMN NDZ 08/26 B 2439×45 1912 Marine / Flughafen Betriebsgesellschaft Cuxhaven/Nordholz Marinefliegergeschwader 3
Marinefliegergeschwader 5
NI NI
Ramstein AB ETAR RMS 09/27

08/26

AB 3202x45 / 3400x60 1951 / 2005 US Air Force United States Air Forces in Europe RP RP
Fliegerhorst Schleswig ETNS WBG 05/23 AS 2439×30 1916 Luftwaffe Taktisches Luftwaffengeschwader 51 SH SH
Spangdahlem AB ETAD SPM 05/23 A 3052×45 1953 US Air Force 52nd Fighter Wing RP RP
Stuttgart Army Airfield EDDS STR 07/25 B 3345×45 1939 US Army / Flughafen Stuttgart GmbH BW BW
Vilseck AAF ETOI 10/28 A 1067×24 US Army 2. US-Kavallerieregiment BY BY
Wiesbaden AAF ETOU WIE 08/26 A 2155×36 1929 US Army US Army Europe (USAREUR) HE HE
Fliegerhorst Wittmundhafen ETNT 08/26 AS 2440×30 1951 Luftwaffe Taktisches Luftwaffengeschwader 71 NI NI
Fliegerhorst Wunstorf ETNW 08/26
03/21
A
A
2499×46,5
1699×48
1936 Luftwaffe Lufttransportgeschwader 62 NI NI

Begriffserklärung und Hintergrundinformationen


Die von der International Air Transport Association (IATA) vergebenen Codes dienen ausschließlich den Zwecken des zivilen Lufttransportes (zum Beispiel ist auf den Gepäckstücken und Flugtickets Reisender stets der IATA-Code des Bestimmungsflughafens angegeben). Aus diesem Grund sind nur wenige militärische Flughäfen mit einem solchen Code versehen, sofern dafür Bedarf bestand oder besteht.
Andere Plätze wurden vom Militär errichtet und genutzt, später dann in zivile Verwaltung übergeben und anschließend erneut ganz oder teilweise vom Militär übernommen (beispielsweise Bamberg AAF).
Weiterhin wurden alle zwischen dem Ersten Weltkrieg und 1936 erbauten oder offen gehaltenen Flugplätze offiziell nur zivil genutzt. Dies hängt damit zusammen, dass dem Deutschen Reich aufgrund des Versailler Vertrages Luftstreitkräfte verboten waren. Jedoch wurde bereits ab 1933 unter der Tarnbezeichnung des Deutschen Luftsportverbandes (D.L.V.) Luftwaffeneinheiten aufgestellt und überall in Deutschland Fliegerhorste errichtet. Dies ist gleichbedeutend mit dem Beginn der militärischen Nutzung.

Nutzung und Ausstattung


Fliegerhorste sind entsprechend ihrer hauptsächlichen Nutzung durch Kampf- und Transportflugzeugverbände der Bundeswehr ausgestattet und unterscheiden sich darin von den Heeresflugplätzen. Alle Fliegerhorste haben eine Kontrollzone und sind unter Instrumentenflugbedingungen anfliegbar. Dazu stehen meist mehrere Anflughilfen zur Verfügung, wie ungerichtete Funkfeuer, VASIS oder PAPI, TACAN, ILS, spezielle Vorrichtungen für Anflüge mittels bordeigenem Radar der Luftfahrzeuge (ARA – Airborne Radar-Approach) und weitere Möglichkeiten sowie das flugplatzeigene Präzisionsanflugradar.

Bei hauptsächlicher Nutzung durch Kampfflugzeuge sind in der Regel Kabelfanganlagen an den Enden der Start- und Landebahn installiert.

Anders als bei Heeresflugplätzen besteht zwischen dem Fliegerhorst und dem Unterkunfts- und Verwaltungsbereich meist eine räumliche Trennung von mehreren Kilometern. Damit soll bei einem Angriff auf den Flugplatz die Führung des Verbandes weiterhin sichergestellt werden. Dadurch kommt es vor, dass Fliegerhorste eine andere postalische Adresse haben als ihre tatsächliche Lage es vermuten ließe. Beispielsweise ist der Fliegerhorst Landsberg/Lech postalisch über Penzing erreichbar. Dies führt dazu, dass der Flugplatz oft irrtümlich als Fliegerhorst Penzing bezeichnet wird.


Gliederung


McDonnell F-4 und F-16, Hardened Aircraft Shelters auf Spangdahlem Air Base im Jahr 1990
McDonnell F-4 und F-16, Hardened Aircraft Shelters auf Spangdahlem Air Base im Jahr 1990

Ein Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe beherbergt in der Regel einen fliegenden Verband, ein so genanntes Geschwader. Ein Geschwader entspricht hinsichtlich Stärke und operativem Auftrag einem Regiment.

Das Geschwader gliederte sich in der Vergangenheit in der Regel in einen Geschwaderstab und folgende Gruppen, wobei eine "Gruppe" einem Bataillon gleichgesetzt werden kann:

Fliegende Gruppe
der operative Teil des Geschwaders, bestehend aus einem Stab, den fliegenden Staffeln und der Flugbetriebstaffel (Flugsicherung, Feuerwehr, Fernmelder, Flugsicherungs-/Fernmeldetechniker)
Technische Gruppe
die zur unmittelbaren Herstellung und Erhaltung der Gefechtsbereitschaft der operativen Komponente erforderlichen technischen Ressourcen, z. B. Werft, Flugzeuginstandhaltung und -wartung, Bordwaffen, elektronische Kampfführung
Fliegerhorstgruppe
die weiteren bodengebundenen Komponenten des Geschwaders, die nicht unmittelbar an der Durchführung des fliegerischen Einsatzauftrages beteiligt sind, z. B. Kfz-Wesen, Bewachung, Nachschub und Versorgung, ABC-Abwehr, Flugplatzinstandhaltung usw.

Kommandeur des Geschwaders ist der Kommodore, in der Regel ein Offizier im Rang eines Obersts.


Ehemalige Fliegerhorste in Deutschland



Einzelnachweise


  1. AD 1.3 Verzeichnis der militärischen Flugplätze und Hubschrauberlandeplätze. In: http://www.milais.org/. 21. Juni 2018, abgerufen am 5. Januar 2019.
  2. Mil AIP
  3. DoD Information Publication (Enroute) Supplement Europe, North Africa and Middle East
  4. http://gc.kls2.com/airport/




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