Die Handley Page Hermes war ein viermotoriges Verkehrsflugzeug des britischen Herstellers Handley Page. Der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gebaute Flugzeugtyp bot Platz für bis zu 63 Passagiere.
Handley Page Hermes
Hermes IV der Air Links, Biggin Hill 1963
Typ
Passagierflugzeug
Entwurfsland
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
Hersteller
Handley Page
Erstflug
3. Dezember 1945
Stückzahl
29
Geschichte
Die Handley Page Hermes war die zivile Version der Handley Page Hastings. Beide Versionen waren viermotorige Ganzmetallflugzeuge und als Tiefdecker ausgelegt, der über eine Druckkabine verfügte. Ursprünglich sollte das Zivilflugzeug zuerst herausgebracht werden. Als der Prototyp H.P.68 Hermes I bei seinem Erstflug am 3. Dezember 1945 abstürzte, musste dieser Plan aufgegeben werden.
Der zweite Prototyp H.P.74 Hermes II erhielt einen verlängerten Rumpf und flog erstmals am 2. September 1947. Das Serienmodell H.P.81 HermesIV wurde durch vier Bristol-Hercules-763-Motoren mit 1.570 kW angetrieben und besaß ein Bugradfahrwerk, während die schwächer motorisierten Prototypen und die Hastings noch mit einem Spornradfahrwerk ausgestattet waren.
Die 25 produzierten Hermes IV wurden ab August 1950 an die Fluggesellschaft BOAC ausgeliefert und vornehmlich in West- und Südafrika eingesetzt. Die Flugzeuge beendeten ihren Dienst bei BOAC bereits definitiv im Dezember 1954, nachdem einige wegen des Flugverbots für die Comet nach ihrer Stilllegung im Jahr 1952 nochmals in Betrieb genommen worden waren. Die Flugzeuge beendeten ihre Karriere in den 1960er-Jahren bei Airwork Services Ltd. London, Britavia/Silver City Airways, Skyways Limited oder als letzte 1964 bei Air Links Limited.
Das letzte Flugzeug war der Prototyp der Hermes II, welcher bis 1969 im Dienste des Royal Radar Establishment flog.
Versionen
Hermes IV der Britavia, Blackbushe 1954
H.P.68 Hermes I – 1 Prototyp
H.P.74 Hermes II – 1 Prototyp
H.P.81 Hermes IV – 25 Serienmaschinen
Hermes IV A – umgebaute Hermes IV mit vier Bristol-Hercules-773-Motoren
H.P.82 Hermes V – 2 Prototypen mit Bristol-Theseus-Turbopropantrieben
Zwischenfälle
Vom Erstflug 1945 bis zum Betriebsende 1964 kam es mit HP. Hermes zu 12 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 5 davon kamen 20 Menschen ums Leben.[1] Beispiele:
Am 10. April 1951 wurde mit einer Hermes V des britischen Ministry of Supply (Luftfahrzeugkennzeichen G-ALEU) ein Testflug durchgeführt, auf dem nacheinander drei der vier Triebwerke versagten. Eine Notlandung erfolgte auf einem durchnässten Feld nahe Chilbolton. Alle fünf Insassen überlebten.[2]
Am 5. August 1956 verunglückte eine Hermes IVA der britischen Britavia(G-ALDK) bei der Landung auf der falschen Landebahn in Karatschi. Bei Wetterbedingungen unter den vorgeschriebenen Minimalwerten landeten die Piloten auf der viel zu kurzen Landebahn 08 des militärischen Flughafenteils Drigh Road Air Force Station statt auf der Landebahn 07 des Flughafens Karatschi (Pakistan). Beim Überrollen des Landebahnendes brach das Fahrwerk zusammen; die Maschine rutschte noch ein Stück auf dem Rumpf weiter und wurde irreparabel beschädigt. Ein beitragender Faktor war der defekte Scheibenwischer auf der Kapitänsseite bei dem Anflug in starkem Regen. Alle 72 Menschen an Bord überlebten, davon sechs leicht verletzt.[3][4]
Am 5. November 1956 kollidierte eine Hermes IVA der Britavia (G-ALDJ) während des Anfluges auf Blackbushe mit Bäumen. Von den 80 Personen an Bord kamen 7 ums Leben.[5]
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