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Der Mil W-7 (russisch Миль В-7) ist ein sowjetischer Experimentalhubschrauber mit Blattspitzenantrieb.

Mil W-7

Mil W-7 in Monino
TypExperimentalhubschrauber
Entwurfsland

Sowjetunion 1955 Sowjetunion

Hersteller OKB Mil
Erstflug 10. Februar 1962
Indienststellung nur Prototyp
Stückzahl 1

Vorgeschichte


Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Drehflüglerentwicklung in der Sowjetunion, die in den Kriegsjahren nur eingeschränkt betrieben worden war, forciert. Michail Mil eröffnete 1948 sein eigenes OKB und noch im selben Jahr erschien mit der Mi-1 der erste in Massen hergestellte Hubschrauber der UdSSR. Im OKB von Iwan Bratuchin beschäftigte man sich dagegen mit Alternativen zum konventionellen Kolbenmotor als Hubschrauberantrieb. Bratuchin hatte sich schon seit den 1930er Jahren mit Trag- und Hubschrauberkonstruktionen befasst und einige originelle Entwürfe zur Erprobung gebracht, unter anderem den zweirotorigen Bratuchin Omega von 1943, der eine ähnliche Auslegung der Rotoren wie der spätere schwere Transporthubschrauber W-12 besaß und von dem zwei Prototypen erprobt wurden. 1949 wurde die Möglichkeit eines Pulsoantriebs ins Auge gefasst. Ein Omega-Hubschrauber wurde solchermaßen an den Rotorblätterenden mit PuWRD-Pulso-Schubrohren, die von Wladimir Tschelomei entwickelt worden waren, ausgestattet. Bis 1952 wurde die nun M-1 genannte Konstruktion erprobt und in Auswertung der Testergebnisse wurde der Bau eines kleinen, blattspitzengetriebenen Hubschraubers beschlossen.


Entwicklung


Die Ergebnisse der Erprobung des M-1 wurden dem OKB Mil übergeben, dass ab 1953 mit der Projektierung eines kleinen, viersitzigen Hubschraubers begann, der als „Lufttaxi“ eingesetzt werden und die großen Entfernungen innerhalb der Sowjetunion überbrücken helfen sollte. Militärisch lag eine Verwendung als Artilleriebeobachter nahe. Ein erstes Modell wurde im März 1958 von einer staatlichen Kommission in Augenschein genommen, die einen Auftrag über fünf des als W-7 (für Wertoljot, Hubschrauber) bezeichneten Hubschraubers erteilte. Zur Stabilisierung sollte der W-7 am Heckausleger mit einer vertikalen Flosse ausgestattet werden, jedoch zeigten im ZAGI durchgeführte Windkanalversuche, dass diese für diesen Zweck nicht ausreichte. Sie wurde deshalb durch einen Heckrotor ersetzt, der mit dem Hauptrotor verbunden war und gleichsam durch diesen angetrieben wurde. Der zweiblättrige Hauptrotor erhielt seinerseits an den Enden je ein AI-7-Strahltriebwerk, deren Kraftstoffversorgung durch in den Blättern befindlichen Behältern gewährleistet wurde. Der Bau des Prototyps begann 1959. Am 10. Februar 1962 erfolgte ein erster Testflug, wegen des neuartigen Antriebssystems unbemannt und an Seilen kurz über dem Boden schwebend. Dabei wurden durch die ungebremste Kraftentfaltung der Triebwerke die Rotorblätter deformiert. Die Tests wurden deshalb unterbrochen, die Schäden beseitigt und neue, vom ZIAM entwickelte MD-3-Triebwerke angebaut. Nach über dreijähriger Unterbrechung wurde die Erprobung im April 1965 schließlich wieder aufgenommen. Mittlerweile war von einem Einsatz des Blattspitzenantriebs aber schon Abstand genommen worden. Die Testreihe wurde deshalb abgebrochen und das Projekt eingestellt. Der einzige gebaute W-7 kann im Museum der russischen Luftstreitkräfte besichtigt werden.


Technische Daten


Kenngröße Daten
Besatzung1
Passagiere3
Länge6,23 m
Höhe2,91 m
Rotorkreisdurchmesser11,60 m
Leermasse730 kg
Startmassenormal 835 kg
maximal 1.050 kg
Antriebzwei AI-7

Literatur




Commons: Mil W-7 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Mil W-7

[en] Mil V-7

The Mil V-7 was an unusual experimental four-seat helicopter with AI-7 ramjets at the tips of the two rotor blades.[2] It had an egg-shaped fuselage, skid undercarriage, and a two-bladed tail rotor on a short tubular tail boom. Four aircraft were built in the late 1950s, but only one is known to have flown, with only the pilot aboard.[3]

[ru] В-7

В-7 — опытный прототип вертолёта с реактивным приводом несущего винта разработки ОКБ Миля. Проект получил поддержку ГВФ и военных, в военном варианте предусматривалось его оснащение навесной системой вооружения.



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