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Die 20-mm-Oerlikon-Kanone war eine Flugabwehrkanone des Schweizer Unternehmens Oerlikon.

Oerlikon 20-mm-Flak an Bord des Museumsschiffs HMAS Castlemaine
Oerlikon 20-mm-Flak an Bord des Museumsschiffs HMAS Castlemaine
2-cm-Flugzeugkanone Becker als Flak, Versuch 1917
2-cm-Flugzeugkanone Becker als Flak, Versuch 1917

Geschichte


Wie das 40-mm-Bofors-Geschütz wurde auch diese Waffe von fast allen am Zweiten Weltkrieg beteiligten Staaten verwendet. Sie wurde 1914 vom Deutschen Reinhold Becker als 20-mm-Becker-Kanone entworfen und während des Ersten Weltkriegs ausschließlich auf deutscher Seite eingesetzt, aber das Patent bekam 1919 das Schweizer Unternehmen Semag. Später wurde Semag von Oerlikon übernommen. Von Oerlikon wurde dieses Geschütz weitgehend modifiziert sowie verbessert und auf der ganzen Welt vermarktet, sowie in Abarten in vielen Ländern produziert. Vermutlich war die Oerlikon-Flak das am meisten produzierte Flugabwehrgeschütz des Zweiten Weltkrieges. In den USA wurden 124.735 Exemplare und eine Milliarde Schuss Munition hergestellt. Aus anderen Ländern sind keine genauen Zahlen bekannt.

20-mm-Oerlikon-Kanonen an Bord des Flugzeugträgers USS Hornet, 1945
20-mm-Oerlikon-Kanonen an Bord des Flugzeugträgers USS Hornet, 1945

Die Oerlikon-Flak galt als zuverlässige, robuste und simple Konstruktion, die leicht zu warten war. Im Zweiten Weltkrieg gingen von Dezember 1941 bis September 1944 32 Prozent aller von der US Navy abgeschossenen japanischen Jäger auf ihr Konto. Auf den Schiffen der Alliierten war sie neben der weiterreichenden 40-mm-Bofors das wichtigste Serienfeuergeschütz; wegen ihrer Beweglichkeit wurde sie erfolgreich gegen direkt angreifende Kamikaze-Flieger der Japaner eingesetzt.

1939 wurde in Polen eine vereinfachte Variante der Oerlikon-Kanone entwickelt und produziert. Da es gelang, die Pläne vor der deutschen Besetzung nach England zu bringen, wurde sie dort als Polsten-Gun in großer Zahl produziert.

Vor dem Zweiten Weltkrieg, ab 1937, erwarb die Schweiz 363 Oerlikon-Kanonen und setzte diese als 20mm Flab Kan Oe 37 mit 15-Schuss-Kastenmagazinen auf Infanterielafetten ein. Nach dem Ersatz durch die von der Waffenfabrik Bern hergestellten 20 mm Flab Kan 38 und die Hispano 20 mm Flab Kan 43/44 – Gasdrucklader mit wesentlich höherer Schussfolge – wurde sie für den zivilen Werkschutz eingesetzt. In Deutschland wurde die Waffe bei der Infanterie als Flak 28 eingeführt, aber rasch durch die 2-cm-Flak 38 ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurden Weiterentwicklungen hauptsächlich für die Nah-Fliegerabwehr bei der Marine eingesetzt, noch heute sind solche Flakgeschütze auf Schiffen einiger Staaten zu sehen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte die Firma weiterhin Fliegerabwehrkanonen, zuerst wurden verschiedene 20-mm-Gasdrucklader angeboten, später kam die Oerlikon 35-mm-Zwillingskanone dazu.


Technik


US-Marines mit Oerlikon 20-mm-Flak an Bord des Flugzeugträgers USS Enterprise, 1943
US-Marines mit Oerlikon 20-mm-Flak an Bord des Flugzeugträgers USS Enterprise, 1943
20-mm-Flab-Kan-Oe 37, Zweiter Weltkrieg, Mellingen AG, Schweiz
20-mm-Flab-Kan-Oe 37, Zweiter Weltkrieg, Mellingen AG, Schweiz

Die Oerlikon-Kanone ist ein zuschiessender Rückstoßlader mit Masseverschluss. Die Patrone wird gezündet, während sich der Verschluss noch im Vorlauf befindet, was zu einer ruhigeren Funktion führt, zudem kann damit die Verschlussmasse verringert werden. Ein Nachteil des Systems war, dass gefettete Munition verwendet werden musste, um Hülsenreisser zu vermeiden. Dies führte dazu, dass die Waffe für Bodentruppen wegen möglicher Verschmutzung der Munition ungeeignet war.


Museale Rezeption



Siehe auch




Commons: 20-mm-Oerlikon-Kanone – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. auf doppeladler.com, abgerufen am 10. September 2013

На других языках


- [de] 20-mm-Oerlikon-Kanone

[en] Oerlikon 20 mm cannon

The Oerlikon 20 mm cannon is a series of autocannons, based on an original German Becker Type M2 20 mm cannon design that appeared very early in World War I. It was widely produced by Oerlikon Contraves and others, with various models employed by both Allied and Axis forces during World War II. Many versions of the cannon are still used today.[2][3]

[fr] Canon de 20 mm Oerlikon

Le canon de 20 mm Oerlikon est un canon automatique produit par Oerlikon Contraves, basé sur une arme conçue par l'Allemand Reinhold Becker au début de la Première Guerre mondiale. Aux côtés du canon suédois Bofors 40 mm, le 20 mm Oerlikon fut l'un des plus importants développements de canon du XXe siècle. De nombreuses variantes de ce canon - au sol (fixe ou tracté), sur des navires et des aéronefs - sont utilisées par les Alliés et l'Axe pendant la Seconde Guerre mondiale, et certains sont encore en service en 2020.

[it] 20 mm Oerlikon

L'Oerlikon 20mm è una serie di cannoni automatici prodotti a partire dal 1937, originariamente dall'azienda svizzera Oerlikon Contraves. Furono utilizzati, principalmente in funzione antiaerea, dalle forze navali e terresti di entrambi gli schieramenti durante la Seconda guerra mondiale. Diverse versione dell'arma sono ancora oggi in uso nelle forze armate di molti paesi.[1] [2]

[ru] 20-мм пушки «Эрликон»

Семейство 20-мм автоматических пушек «Эрликон» — семейство зенитных и авиационных малокалиберных автоматических пушек калибра 20 мм.



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