Der Aéroport international Pierre-Elliott-Trudeau de Montréal (IATA: YUL, ICAO: CYUL, englisch Montréal-Pierre Elliott Trudeau International Airport, kurz Montréal-Trudeau) ist der am stärksten frequentierte Flughafen in der Provinz Québec und liegt gemessen am Passagieraufkommen und Flugbewegungen in Kanada auf Platz drei (nach Toronto-Pearson und Vancouver). Früher hieß der Flughafen Aéroport international de Montréal-Dorval. Außerdem ist er ein Drehkreuz von Air Canada.
Aéroport international Pierre-Elliott-Trudeau de Montréal
2014 starteten und landeten in Montréal-Trudeau 219.326 Flugzeuge, die insgesamt 14.174.375 Personen (+4,9% gegenüber 2013) beförderten. Der Flughafen ist einer von vier Hubs von Air Canada. Montréal-Trudeau ist A380-tauglich und wurde zwischen Mai 2011 und Oktober 2012 auch von diesem Flugzeugtyp planmäßig angeflogen (Air-France-Flüge von/nach Paris-Charles de Gaulle). Derzeit (September 2015) gibt es keine regelmäßigen A380-Flüge nach Montréal-Trudeau, Toronto-Pearson ist damit der einzige kanadische Flughafen, der mit diesem großen Airbus bedient wird.[7] Eine weitere Besonderheit ist die Ausstattung mit zwei Kontrolltürmen.
Von Montréal aus werden etwa 130 Flugziele angeflogen, davon 35 in Kanada. Nonstop-Flüge zwischen Montréal und Deutschland bieten Lufthansa (von Frankfurt am Main und München) und Air Canada (nach Frankfurt) an, Austrian Airlines fliegt Wien-Schwechat an.[8] Verbindungen mit der Schweiz ganzjährig die Swiss (Zürich) und Air Canada (Genf) sowie im Sommer Air Transat (Basel). Weitere Ganzjahresziele in Europa sind Belgien, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Spanien und die Türkei. In Afrika werden Algerien und Marokko, in Asien China, Jordanien, Qatar, in Amerika die USA, Mexiko, Panama, Kuba und die übrige Karibik angeflogen.[9]
Der Flughafen liegt im Montréaler Vorort Dorval. Er ist von der Innenstadt Montréals per Bus zu erreichen; unter anderem mit der Schnellbuslinie Aérobus vom zentralen Busbahnhof und von großen Hotels in der Innenstadt. Regionale und nationale Busgesellschaften bieten Verbindungen nach Québec (Stadt), Gatineau, Trois-Rivières und der kanadischen Hauptstadt Ottawa in Ontario an.[10]
Geschichte
Unter dem Namen „Aéroport international de Montréal-Dorval“ wurde der Flughafen am 1. September 1941 eröffnet. Er war von Anfang an mit drei befestigten Bahnen ausgestattet. Im Zweiten Weltkrieg war er ein wichtiger Ausgangspunkt für militärische Versorgungsflüge nach Europa. Danach entwickelte er sich schnell zum wichtigsten Zivilflughafen in Kanada. Bereits Mitte der 1950er Jahre wurde die Zahl von einer Million Passagiere pro Jahr erreicht und 1960 auch schon die Zwei-Millionen-Grenze.
Die Bundesregierung von Kanada unter Premierminister Pierre Elliott Trudeau erwartete weiteres stürmisches Wachstum und befürchtet, dass der Flughafen keine ausreichenden Flächenreserven hätte. Man entschloss sich deshalb außerhalb Montréals den komplett neuen Flughafen Aéroport international Montréal-Mirabel auf einer Gesamtfläche von 392km2 zu bauen. Dieser Flughafen wurde am 29. November 1975 in Betrieb genommen. Als Folge verblieben in Montréal-Dorval nur noch nationale sowie US-Verbindungen. Auch die Schließung von Montréal-Dorval war damals geplant.
Zu Beginn der 1980er Jahre zeigte sich jedoch, dass sich der Flughafen Mirabel aus mehreren Gründen (siehe dort) zu einer gigantischen Fehlinvestition entwickelte. Erst stufenweise und seit 1997 vollständig wurden die internationalen Linienflüge wieder über Montréal-Dorval abgewickelt. Mirabel wurde für den Passagierverkehr zunehmend unbedeutend und wird heute vor allem als Frachtflughafen genutzt.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2004 wurde der Flughafen zu Ehren des früheren Premierministers Pierre Elliott Trudeau auf seinen heutigen Namen umbenannt.
Der Tower des Flughafens
Ausbau
Seit dem Jahr 2000 ist der Flughafen mit einem Budget von 716 Millionen US-Dollar großzügig umgebaut, modernisiert und erweitert worden. So wurde 2006 das internationale „Transborderterminal“ für Verbindungen in die USA sowie der neue internationale Ankunftskomplex fertiggestellt. In diesem Terminalbereich findet bereits eine für Flüge in die USA eigenen Bereich eine Abfertigung und Kontrolle durch die U.S. Customs and Border Protection (CBP) statt, die einen reibungslosen Transfer bei Verbindungen in die USA ohne weitere Kontrollen bei der Einreise in die USA ermöglicht. Weitere Maßnahmen sind in der Planung, um die Kapazität von heute 15 Mio. Passagiere auf 20 Mio. zu erhöhen. Es wird auch geprüft, eine Schnellbahnverbindung zwischen Flughafen und Innenstadt zu errichten.
Verkehrszahlen des Aéroport international Pierre-Elliott-Trudeau de Montréal 2008–2019[3][11]
Jahr
Fluggastaufkommen
Luftfracht (Tonnen) (mit Luftpost)
Flugbewegungen (mit Militär)
National
International
Gesamt
2019
7.192.116
13.112.990
20.305.106
236.908
2018
7.145.771
12.282.372
19.428.143
107.660
240.159
2017
6.919.682
11.245.471
18.165.153
110.667
234.258
2016
6.431.691
10.157.376
16.589.067
102.662
225.203
2015
5.874.944
9.642.438
15.517.382
88.967
219.128
2014
5.705.144
9.134.923
14.840.067
82.463
217.949
2013
5.408.671
8.686.654
14.095.325
84.426
-
2012
5.333.749
8.476.071
13.809.820
92.040
-
2011
5.225.786
8.443.043
13.668.829
93.800
-
2010
-
-
12.971.229
112.000
-
2009
-
-
12.224.534
85.567
-
2008
-
-
12.813.320
-
Zwischenfälle
Am 11. Juli 1951 musste eine Lockheed 18-08A Lodestar der Firma Eaton's (Luftfahrzeugkennzeichen CF-ETC) aufgrund eines Triebwerksbrands des Motors Nr. 1 (links) am Flughafen Montreal-Dorval notlanden. Aufgrund des Ausfalls der Bremsen wurde die Maschine von der Landebahn ins Gras gesteuert und dort durch Feuer zerstört. Beide Crewmitglieder überlebten.[12]
Am 4. November 1959 entstand nach dem Start einer Douglas DC-4/C-54A-15-DC (F) der Wheeler Airlines(CF-ILI) vom Flughafen Montreal-Dorval zu einem Flug zum Hall Beach Airport ein Triebwerksbrand, vor dem die Besatzung nicht rechtzeitig gewarnt wurde. Die Triebwerkslöschanlage reichte dann zum Löschen nicht mehr aus. Beim Notsinkflug war die Tragflächenstruktur durch das Feuer bereits derart geschwächt, dass der linke Tragflächenholm durchbrach und die Maschine trudelnd zu Boden ging. Die DC-4 brach noch in der Luft auseinander. Alle fünf Besatzungsmitglieder kamen ums Leben (siehe auch Wheeler-Airlines-Flug 1658).[13]
Am 29. November 1963 stürzte eine Douglas DC-8-54 der Trans-Canada Air Lines (CF-TJN) 19 km nordwestlich des Flughafens Montreal-Dorval fünf Minuten nach dem Start wegen eines Defekts in der Trimmung des Höhenruders ab. Alle 118 Menschen starben (siehe auch Trans-Canada-Air-Lines-Flug 831).[14]
Where is the A380 flying?(Nicht mehr online verfügbar.)In:Airbus.Juli 2015,archiviertvomOriginalam31.Dezember 2016;abgerufen am 12.September 2015(englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.airbus.com
Destinations directes.Saison été 2015 (mars à octobre).In:Aéroports de Montréal.Abgerufen am 12.September 2015(französisch).
Navettes régionales.In:Aéroports de Montréal.Abgerufen am 12.September 2015(französisch).
North America Airport Rankings.(Nicht mehr online verfügbar.)ACI-NA.org,archiviertvomOriginalam6.September 2018;abgerufen am 29.Oktober 2018(englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aci-na.org
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