Christoph 29 ist ein Zivilschutz-Hubschrauber des Bundesministeriums des Innern, der für die Luftrettung in der Freien und Hansestadt Hamburg zur Verfügung gestellt wurde. Er wird von Piloten der Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuhlendorf geflogen. Der Hubschrauber vom Typ Eurocopter EC 135 ist am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg stationiert.
Christoph 29 | |
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Luftrettungszentrum Daten | |
Betreiber: | Bundespolizei |
Träger: | Bundesministerium des Innern |
Hubschraubertyp: | Airbus Helicopters EC135 T2i |
Ehemalige LFZ*: | bis 2006: Bell UH-1D bis 2007: Bell 212 |
Inbetriebnahme: | 16. Juli 1973 |
Standort: | Bundeswehrkrankenhaus Hamburg Lesserstraße 180 22049 Hamburg |
Koordinaten: | 53° 35′ 47,6″ N, 10° 4′ 40″ O53.59655810.077784 |
Besatzung | |
Pilot: | Bundespolizei |
Arzt: | Bundeswehrkrankenhaus |
HEMS Technical Crew Member: | Bundeswehrkrankenhaus |
*LFZ = Luftfahrzeuge |
Erstmals wurde am 16. Juli 1973, unter anderem auf Initiative des früheren Hamburger Innensenators Helmut Schmidt,[1] ein Rettungshubschrauber von der Bundeswehr mit dem Rufnamen Florian Hamburg Rettungshubschrauber für den zivilen Rettungsdienst in Dienst gestellt. Später wurde der Rufname in SAR Hamburg 71 geändert. Mit der Übernahme des Hubschraubers durch die Bundespolizei am 19. Januar 2006 wurde der Funkrufname in Christoph 29 umgestellt.[2]
Bis zur Übernahme des Flugbetriebes durch die Bundespolizei im Januar 2006 flog die Bundeswehr am Standort Hamburg einen Hubschrauber des Modells Bell UH-1D – deutlich erkennbar an der oliven Grundierung mit den charakteristischen orange lackierten Schiebetüren. Von Angehörigen des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg bekam dieser Hubschrauber den Spitznamen „Anneliese“. Die als SAR Hamburg 71 eingesetzte Maschine gehörte zum Bestand des Lufttransportgeschwaders 63 in Hohn – von dort wurden auch die u. a. während Wartungsphasen benötigten Ersatzmaschinen gestellt.
Am 14. März 2002 befand sich der damalige SAR71-1 der Bundeswehr um 9:22 Uhr auf dem Weg zu einem Einsatz. Nach dem Abbruch durch die Rettungsleitstelle leitete der Pilot ein Umkehrmanöver ein, bei dem er in einen nahezu vertikalen Steigflug überging und das Luftfahrzeug vollständig die Fluggeschwindigkeit verlor. Durch den anschließenden Sinkflug kam es zu einem Einschlag der Hauptrotorblätter in Teile der Luftfahrzeugzelle, wodurch der Hubschrauber über Hamburg-Hummelsbüttel abstürzte.[3] Alle fünf Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.[4]
Bei der Obduktion des Piloten wurde eine Blutalkoholkonzentration von 1,5 Promille festgestellt. Technische Ursachen oder ein Fehlverhalten Dritter konnten nicht gefunden werden. Die anfängliche Verschwiegenheit der Bundeswehr löste mediale Kritik und Zweifel an der Unfallursache aus.[5][6] Für den Unfall war jedoch nach Überzeugung der Behörden allein die Alkoholisierung des Piloten ursächlich.[7]
Jährlich fliegt Christoph 29 um die 1.800 Einsätze und belegt damit unter den Rettungshubschraubern der 12 Luftrettungszentren des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe einen vorderen Platz (Stand: 2013). 2013 absolvierte der bundesweit einzige ausschließlich von behördlichen Institutionen besetzte zivile Rettungshubschrauber 1.858 Einsätze.[8]
Jahr | Einsatzzahl[9] |
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2006 | 2058 |
2007 | 2066 |
2008 | 2605 |
2009 | 2404 |
2010 | 1910 |
2011 | 1986 |
2012 | 1941 |
2013 | 1858 |
2014 | 1716 |
2015 | 1925 |
2016 | 1677 |
2017 | 1629 |
2018 | 1597 |
2019 | 1704 |
2020 | 1651 |
2009 wurde der Förderverein Luftrettungszentrum Christoph 29 Hamburg e. V. gegründet. Er verfolgt das Ziel, das Rettungszentrum des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg, u. a. mit dem Zivilschutz-Hubschrauber Christoph 29, mit Spenden zu unterstützen.
Der bis 2006 eingesetzte Hubschrauber Bell UH-1D erlangte durch die ZDF-Serie Die Rettungsflieger bundesweite Bekanntheit.
Hubschrauber für Primäreinsätze
Christoph 1 |
Christoph 2 |
Christoph 3 |
Christoph 4 |
Christoph 5 |
Christoph 6 |
Christoph 7 |
Christoph 8 |
Christoph 9 |
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Christoph 11 |
Christoph 12 |
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Christoph 30 |
Christoph 31 |
Christoph 32 |
Christoph 33 |
Christoph 34 |
Christoph 35 |
Christoph 36 |
Christoph 37 |
Christoph 38 |
Christoph 39 |
Christoph 40 |
Christoph 41 |
Christoph 43 |
Christoph 44 |
Christoph 45 |
Christoph 46 |
Christoph 47 |
Christoph 48 |
Christoph 49 |
Christoph 60 |
Christoph 61 |
Christoph 63 |
Christoph 64 |
Christoph 65 |
Christoph 70 |
Christoph 80
Christoph Europa 1 |
Christoph Europa 2
Christoph Liechtenstein
Dual-Use-Hubschrauber
Christoph 42 |
Christoph 51 |
Christoph 53 |
Christoph 54 |
Christoph 62 |
Christoph 66 |
Christoph 77
Christoph Europa 5
Christoph Gießen |
Christoph Halle |
Christoph Murnau |
Christoph Regensburg
Hubschrauber für Sekundäreinsätze
Air Rescue Nürburgring |
Air Rescue Pfalz |
Akkon Bochum 89-1 |
Christoph Berlin |
Christoph Brandenburg |
Christoph Dortmund |
Christoph Hansa |
Christoph Mittelhessen |
Christoph München |
Christoph Niedersachsen |
Christoph Nürnberg |
Christoph Rheinland |
Christoph Rostock |
Christoph Sachsen-Anhalt |
Christoph Thüringen |
Christoph Weser |
Christoph Westfalen
SAR-Dienst der Bundeswehr
Marine: SAR 10 |
SAR 24
Heer: SAR 41 |
SAR 63 |
SAR 64 |
SAR 87