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Der K-1200 K-Max ist ein Hubschrauber mit Flettner-Doppelrotor (ineinandergreifende Hauptrotoren mit Flettnerklappen) des US-amerikanischen Herstellers Kaman Aerospace. Er ist speziell für den Transport von Außenlasten entwickelt worden.

Kaman K-Max

Hubschrauber mit Flettner-Doppelrotor
TypTransporthubschrauber
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Kaman Aircraft
Erstflug 23. Dezember 1991
Produktionszeit

1999–2003[1], ab 2015

Stückzahl 38 (erste Serie) Total 52 und eine Test-Zelle[2]
Kaman K-1200 K-Max von vorn – gut zu erkennen die sehr schmale Rumpfsilhouette
Kaman K-1200 K-Max von vorn – gut zu erkennen die sehr schmale Rumpfsilhouette
Kaman K-Max der Firma Rotex mit dem Kennzeichen HB-ZGK
Kaman K-Max der Firma Rotex mit dem Kennzeichen HB-ZGK
Kaman K-Max der Firma Rotex
Kaman K-Max der Firma Rotex
Unbemannter K-Max der USMC in Afghanistan
Unbemannter K-Max der USMC in Afghanistan
Modell des Kaman K-1200 K-Max im Maßstab 1:6 im Hubschraubermuseum Bückeburg
Modell des Kaman K-1200 K-Max im Maßstab 1:6 im Hubschraubermuseum Bückeburg

Geschichte


Der K-Max wurde speziell zum Transport von Außenlasten entworfen. Nach dem Erstflug am 23. Dezember 1991 wurde die Maschine 1994 schließlich zugelassen. Aufgrund der starken Spezialisierung wurden nur wenige Exemplare gebaut und die Produktion lief 2003 vorläufig aus.[1]

Aufgrund der weiter bestehenden Nachfrage für dieses Nischenprodukt gab Kaman 2015 bekannt, die Produktion des zivilen K-Max wieder aufzunehmen.[3][4] Die erste Maschine der neuen Serie wurde 2017 ausgeliefert,[5] außerdem wurde beabsichtigt, die Avionik zu modernisieren.[6]

Mitte 2015 erhielt eine unbemannte Version der K-MAX die militärische Bezeichnung CQ-24A.[7] Eine Version als Optionally Piloted Vehicle BURRO (Broad Area Unmanned Responsive Resupply Operations) für militärische Nachschubzwecke befand sich 2019 im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium.[8][9] Im Feldversuch mit zwei Hubschraubern in Afghanistan waren bereits früher über 1000 Einsätze unbemannt absolviert.[10]

Eine ferngesteuerte Anwendung wäre auch bei der Feuerbekämpfung in Extremsituationen wünschenswert sowie zur Verlängerung der ununterbrochenen Einsatzzeit.[11]


Technik


Der besondere Vorteil der Auslegung nach dem Flettner-Doppelrotor-Prinzip liegt in der großen Nutzlast, die mit relativ geringer Antriebsleistung erreicht wird; beim K-Max übersteigt diese die Leermasse deutlich. Es entstand so ein einmotoriges Fluggerät, das aufgrund seines speziellen Einsatzzweckes – Flüge mit großen Außenlasten – sehr minimalistisch ausgeführt wurde. Der Rumpf in Aluminium-Halbschalenbauweise ist gerade so breit, den Piloten sowie das Triebwerk mit Getriebe und den Kraftstofftank aufzunehmen. Auf Copiloten- und Passagiersitze wurde ebenso verzichtet wie auf internen Stauraum, mit Ausnahme eines kleinen Gepäckfaches hinter dem Pilotensitz. Durch diese einfache Konstruktion wird die Leermasse so gering wie möglich gehalten, zudem hat der Pilot zu beiden Seiten seines Cockpits eine sehr gute Sicht nach unten auf die Außenlast. Der Rumpf hat ein starres Dreibeinfahrwerk sowie einen Heckausleger mit horizontalen und vertikalen Stabilisierungsflächen, die zur Steuerunterstützung als Pendelruder (horizontale Stabilisierungsfläche) und als Ruderklappe mit angelenkt werden. Die gegenläufig ineinanderkämmenden Rotoren haben jeweils zwei Rotorblätter und sind über das Hauptgetriebe fest um 90° versetzt synchronisiert. Die Steuerung der Anstellwinkel der Rotorblätter erfolgt mit jeweils einer Flettnerklappe an der Hinterkante der Blätter. Die Rotorblätter bestehen aus einem formgebenden, durchgehenden Nasenholm aus Sitka-Fichten-Schichtholz im vorderen sowie einem wabenförmigem Stützkern im rückwärtigen Teil des Profils und sind mit Faserverbund-Laminat überzogen.

Als Besonderheit besteht die Möglichkeit, für kurze Flüge einen Passagier bzw. ein Crewmitglied an einem außen am Rumpf befestigten Sitz („Personnel carrying device system“) mitzunehmen.


Einsatz


Der K-Max wird hauptsächlich zum Heli-Logging in schwer zugänglichen Gebieten eingesetzt, da das Bergen der Baumstämme aus der Luft für die Wälder und Böden wesentlich schonender ist als schweres Arbeitsgerät am Boden, das Schäden im Unterholz anrichtet. Ein ähnlicher Einsatzschwerpunkt aus jüngerer Zeit ist die schnelle Aufarbeitung von Wurfholz nach Sturmschäden im alpinen Bereich, um Borkenkäferbefall vorzubeugen; so waren nach dem Sturm Kyrill im Januar 2007 mehrere Maschinen dieses Typs im bayerischen und österreichischen Alpenraum im Einsatz.

Diese Maschinen werden darüber hinaus in der Schweiz und in Liechtenstein eingesetzt: HB-XHJ stürzte 1999 ab; eine Maschine der „Eagle Helicopter“ in Zweisimmen erlitt bei einer Notlandung wegen technischer Probleme am 2. Oktober 2007 auf der Ibergeregg im Schweizer Kanton Schwyz Totalschaden. Ab der letzten Auslieferung einer Maschine im Dezember 2019 mit der Seriennummer A94-0050[12] sind drei K-Max bei der „Rotex“ im liechtensteinischen Balzers im europaweiten Einsatz[13]. Eine andere (JA6184) gehört Kyokuto Boeki (Japan Royal Helicopter) in Japan.


Technische Daten


Kenngröße Daten
Gesamtlänge mit laufenden Rotoren15,85 m
Gesamthöhe (ohne Last)4,14 m
Rotordurchmesser2 × je 14,73 m
Rotordrehzahlca. 260–270/min
Leermasse2300 kg
max. Zuladung3109 kg
max. Last am Haken2720 kg
max. Startmasse5443 kg
Höchstgeschwindigkeit185 km/h
max. Flughöhe4570 m (im VFR-Betrieb)
Tankinhalt865 l Kerosin
Triebwerkeine Wellenturbine Avco-Lycoming T5317A-1
Leistungmax. 1350 SHP (Wellen-PS)


Commons: Kaman K-Max – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Flight Global: Civil demand prompts K-MAX production re-start proposal. Abgerufen am 17. März 2015.
  2. Production List for Kaman 1200, update vom 2. März 2020
  3. FlightGlobal: Kaman restarts K-MAX Production on new commercial orders. Abgerufen am 11. Mai 2015.
  4. Vertical Mag: Kaman resumes commercial K-MAX helicopter production. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 7. Juni 2015; abgerufen am 11. Mai 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verticalmag.com
  5. Aviation International News, Mark Huber: Kaman Delivering First New-production K-Max. 9. Juni 2017, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  6. FlightGlobal: Kaman authorises second batch of K-Max helicopter production.
  7. DoD approves designations: In: AIR International Juli 2015, S. 19
  8. Kaman: K-MAX Unmanned Aircraft System; Optionally Piloted Cargo Lift Helicopter for the Warfighter. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 7. September 2012; abgerufen am 18. Dezember 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lockheedmartin.com
  9. FlightGlobal: NATO allies expressing interest in optionally-manned K-MAX. Abgerufen am 18. Dezember 2012.
  10. FlightGlobal.com: USMC extends K-Max mission in Afghanistan. Abgerufen am 2. April 2013.
  11. HAI: Kaman to offer optionally piloted K-Max by 2020, flightglobal, 7. März 2019
  12. Swiss Helicopters Fleetlist, Update 22, März 2020
  13. Flotte. In: ROTEX Helicopter AG. Abgerufen am 29. Dezember 2019 (Schweizer Hochdeutsch).

На других языках


- [de] Kaman K-Max

[en] Kaman K-MAX

The Kaman K-MAX (company designation K-1200) is an American helicopter with intermeshing rotors (synchropter) by Kaman Aircraft. It is optimized for external cargo load operations, and is able to lift a payload of over 6,000 pounds (2,700 kg), which is more than the helicopter's empty weight. An unmanned aerial vehicle version with optional remote control has been developed and evaluated in extended practical service in the war in Afghanistan.

[fr] Kaman K-Max

Le Kaman K-Max est un hélicoptère monoplace, monoturbine à rotors engrenants spécialisé dans le transport de charges[1] à l'élingue (débardage, Bambi bucket, structures pour remonte-pentes, etc.) construit par la société américaine Kaman.

[it] Kaman K-MAX

Il Kaman K-MAX (oppure K-1200) è un elicottero leggero a rotori intersecantisi; è prodotto dall'azienda statunitense Kaman Aerospace Corporation dal 1999. È stato progettato per operazioni di carico estremo: può sollevare un carico di oltre 6 000 libbre, poco più di 2.700kg, valore maggiore del peso stesso dell'aeromobile. Ha trovato impiego inizialmente nel mercato civile e solo recentemente in quello militare.

[ru] Kaman K-MAX

Kaman K-MAX — американский гражданский вертолёт («летающий кран»), спроектированный специально для транспортировки грузов (массой до 2720 кг) на внешней подвеске. Построен по традиционной для Kaman схеме синхроптера с двумя перекрещивающимися роторами. Опытный образец выпущен Kaman Aircraft в 1991, в 2007 продолжается мелкосерийное производство.



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