Die R-27 ist eine in der Sowjetunion entwickelte Luft-Luft-Lenkwaffe für mittlere Kampfentfernungen. Der DIA-Code lautet AA-10 und der NATO-Codename Alamo.
Eine MiG-29 der Bundeswehr feuert eine R-27R ab (2003).
Die R-27 wurde für die 4. Generation sowjetischer Kampfflugzeuge wie die MiG-29 und Su-27 entwickelt. Zuerst versuchte man ab 1968 vergeblich mit der K-25 („Isdelije 370“) eine Kopie der AIM-7 Sparrow zu entwickeln. Das Projekt wurde 1971 abgebrochen. Danach griffen die Entwickler auf die R-24 zurück und entwickelten basieren auf diesem Entwurf die R-27. Im Jahr 1984 wurden die ersten Raketen für die Su-27 und ein Jahr später für die MiG-29 der sowjetischen Luftstreitkräfte ausgeliefert. Bis zum Zerfall der Sowjetunion wurden die R-27 bei der Firma Artem in der Ukraine produziert. Mit der Unabhängigkeit der Ukraine wurde die R-27-Produktion für Russland eingestellt. Bei Artem wurde daraufhin die R-27 nur noch für den Export produziert. In Russland begann man daraufhin bei Wympel (heute KTRW) mit der Produktion einer abgeänderten Ausführung der R-27.[2][3][4]
Technik
Die R-27 ist modular aufgebaut und besteht aus folgenden Modulen: Suchkopf, Lenkeinheit und Gefechtskopf sowie Raketenmotor. Von sämtlichen Modulen (außer dem Gefechtskopf) existieren verschiedene Ausführungen, die miteinander kombiniert werden können. Es entstanden so verschiedene Ausführungen der R-27: R-27R (NATO-Bezeichnung AA-10 Alamo A) mit halbaktiver Radarlenkung und R-27T (AA-10 Alamo B) mit Infrarotlenkung. Weiter können die Raketen mit einem vergrößerten Raketenmotor ausgerüstet werden. Diese Modelle werden R-27ER (AA-10 Alamo C) und R-27ET (AA-10 Alamo D) bezeichnet. Daneben existieren die Ausführungen R-27P und R-27PE mit passiven Radarsuchköpfen. Diese Lenkwaffen dienen primär zur Bekämpfung von Radarüberwachungsflugzeugen (AWACS) und Kampfflugzeugen für die Elektronische Kampfführung.[4][5]
Varianten
R-27R (unten), R-27T (oberhalb).
R-27T
1. Serienversion mit 36T-Infrarot-Suchkopf; Reichweite 40km.
R-27R
1. Serienversion mit halbaktivem 9B1101K-Radar-Suchkopf; Reichweite 50km.
R-27T1
Verbesserte R-27T mit einer Reichweite von 65km.
R-27R1
Verbesserte R-27R; Reichweite 60km.
R-27ET
Mittelstreckenversion mit Infrarot-Suchkopf; Reichweite 70km.
R-27ER
Mittelstreckenversion mit halbaktivem Radar-Suchkopf; Reichweite 75km.
R-27AE
Mittelstreckenversion mit aktivem 9B1103M-Radar-Suchkopf. Entwicklung wurde 1995 zugunsten der Wympel R-77 aufgegeben.
R-27EM
Marineversion mit halbaktivem Radar-Suchkopf; fähig Flugkörper zu treffen, die 3m über der Meeresoberfläche fliegen; Reichweite 130km.
R-27P
Mittelstrecken-Version mit passivem 9B1032-Radar-Suchkopf; Reichweite 60 km.
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