Die HAL Tejas (Sanskrit: तेजस्?/i: „leuchtende“), entwickelt unter dem Projektnamen Light Combat Aircraft (LCA) ist ein leichtes, überschallschnelles Mehrzweckkampfflugzeug der indischen Firma Hindustan Aeronautics.
Dieser Artikel beschreibt das indische Kampfflugzeug. Zu dem Musik-Album siehe Tejas.
Die Entwicklung des als Ersatz für die MiG-21 vorgesehenen sogenannten „Light Combat Aircraft“ (LCA) begann im Jahre 1983. Der Erstflug des mit einem Strahltriebwerk und mit Delta-Tragflächen ausgerüsteten Flugzeuges erfolgte am 4. Januar 2001. Am 4. Mai 2003 gab der indische Premierminister Atal Bihari Vajpayee den Namen Tejas bekannt.[1] Die Entwicklung einer Trägervariante wird von der Airbus Group unterstützt.
Eine erste Serienbestellung über 40 Exemplare in einer anfänglichen Einsatzfähigkeit wurde 2006 erteilt. Letztendlich wurde aber nur ein Teil dieser Tejas Mk1 gebaut. Die an die Luftstreitkräfte ausgelieferten Exemplare stehen in der am 1. Juli 2016 in Bangalore aufgestellten 45. Squadron (Flying Daggers) im Truppendienst.[2]
Die zweite Serienbestellung über ebenfalls 40 Exemplare in der vollen Einsatzfähigkeit wurden 2010 erteilt und der Erstflug dieser Tejas Mk1A erfolgte im März 2020. Ein Folgeauftrag über weitere 83 Exemplare inklusive 10 Doppelsitzern zur Schulung erfolgte Anfang 2021.[3] Die Auslieferungen dieses Auftrages an die IAF sollen ab März 2024 beginnen. Für die jährliche Produktion von 16 Flugzeugen werden neben der Fertigung in Bangalore zwei weitere Produktionslinien in Nekkundi bei Bangalore und in Nashik nördlich von Mumbai errichtet.[4] Die erste Staffel ist seit 2020 die 18. Squadron (Flying Bullets) in Sulur.[5]
Nach den Baureihen Mk1 und Mk1A entwickelte man das Konzept der Mk2, die letztendlich nicht realisiert wurde. Sie sollte mit 17.500kg eine um 4.000kg höhere maximale Startmasse erhalten und 1,35m länger sein, was zu einer Schwerpunktverlagerung geführt hätte. Sie benötigte daher Canards (Entenflügel) und einen modifizierten Flügel. Die Reichweite erhöhte sich durch einen größeren Rumpftank und mehr Aufhängepositionen für Zusatztanks unter den Flügeln. An den Flügelstationen hätten Lasten bis zu 6,5 Tonnen mitgeführt werden können, gegenüber 3,3 t bei den ersten Baureihen. Außer den Änderungen an der Zelle sollte die Mk2 eine Reihe geänderter oder neuer Systeme erhalten, insbesondere an den Sensoren. Ein Prototyp, eine LCA (N) Mk1, absolvierte Anfang 2020 die erste erfolgreiche Trägerlandung auf der INS Vikramaditya[6]
Ausstattung
Die Tejas ist mit einer vierfach redundanten Fly-by-Wire-Steuerung nach dem HOTAS-Prinzip (Hands On Throttle And Stick) und moderner Avionik ausgerüstet. Dazu gehören für Nachtsichtbrillen geeignete Multifunktionsdisplays im Cockpit (unter anderem drei 5-Zoll-Bildschirme), FADEC-Steuerung für das Triebwerk, Trägheitsnavigationssystem (INS) mit Laserkreisel und Pulsdoppler-Multi-Mode-Radar. Das aus Lithium-Aluminium-Legierungen, kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (45% der Strukturmasse) und Titanlegierungen gebaute Flugzeug ist mit einem Martin-Baker-Schleudersitz ausgerüstet.
Antrieb
Ursprünglich sollte das LCA von dem– noch zu entwickelnden– indischen Kaveri-Triebwerk angetrieben werden. Nachdem das Kaveri zunehmend Probleme während der Entwicklungsphase erfuhr, die auch mit Hilfe des französischen Triebwerksbauers SNECMA nicht gelöst werden konnten, griff HAL für die ersten Serien-Tejas auf das bewährte General Electric F404-GE-F2J3 zurück, die Baureihenbezeichnung dieser Maschinen ist „Mark 1“ (Mk1), und schrieb das endgültige Triebwerk aus.
Die Ausschreibung forderte die Lieferung fertiger Triebwerke ebenso wie Technologietransfer und den Lizenzbau des Triebwerkes in Indien. Kandidaten waren das Eurojet EJ200 und das nun ausgewählte General Electric F414-INS63, die damit ausgestatteten Maschinen bilden die Baureihe Mk2. Der Vertrag wurde während eines Staatsbesuches des US-amerikanischen Präsidenten in Indien bekanntgegeben. Er umfasst insgesamt 99 (nach anderen Quellen 107) Triebwerke für 650[7] Mio. US-Dollar, mit einer Option auf 49 weitere.[8][9] Die ersten acht Triebwerke werden von GE fertig geliefert, die restlichen 91 werden als Kits nach Indien geliefert und dort montiert. Das Eurojet-Konsortium warb damit, dass das EJ200 leichter als das Konkurrenztriebwerk sei, wodurch keine Änderungen an der Konstruktion der Tejas erforderlich seien.
Varianten
LCA, TrägerversionLCA, Trainer
Prototypen
Technologiedemonstrator (TD)
TD-1 (KH2001) – 4. Januar 2001
TD-2 (KH2002) – 6. Juni 2002
Prototypen (PV)
PV-1 (KH2003) – 1. November 2003
PV-2 (KH2004) – 2. Dezember 2005
PV-3 (KH2005) – 2. Dezember 2006 – Produktionsvariante.
PV-4 – Zuerst als Trägervariante für die (INS Vikrant) geplant, jetzt Bezeichnung für zweite Produktionsvariante.
PV-5 – Trainervariante (Zweisitzer) – November 2009
PV-5 – Trainervariante (Zweisitzer) – November 2014
Aktuell sind acht Vorserienmaschinen englischLimited Series Production (LSP) geordert.
LSP-1 (KH2011) – 25. April 2007
LSP-2 – 2008.
LSP-3 – Version mit Multi-Mode-Radar – 2010.
LSP-4 to LSP-8 – geflogen bis 2013 – LSP-8 entspricht der Serienproduktion.
Serienvarianten
Tejas Mk1, einsitziges Kampfflugzeug für die indische Luftwaffe, angetrieben von einem F404-Triebwerk, ursprüngliche Baureihe; 16 Exemplare gebaut
Tejas Mk1A, letztendlich realisierte Variante der Mk1 mit einem AESA-Radar EL/M-2052 der Firma ELTA; im Bau, 113 bestellt
LCA Navy Mk1, Technologieträger für ein zukünftiges zweistrahliges Trägerkampfflugzeug als Ersatz der verworfenen Baureihe Mk2[11]
Tejas Mk2, geplantes und letztendlich nicht realisiertes einsitziges Kampfflugzeug für den Einsatz von Flugzeugträgern der indischen Marine, angetrieben von einem F414-Triebwerk.[12][13][14]
Tejas Trainer Mk1, zweisitzige Trainerversion auf Basis der Mk1 für die indische Luftwaffe; 8 + 10 bestellt[15]
1× General Electric-Turbofan F414-INS63 mit 65,64 kN (98,0 kN mit Nachbrenner)[17]
Interner Treibstoffvorrat: 3.000 kg
Externer Treibstoffvorrat: 5 × 800-l-Tanks oder 3 × 1.200-l-Tanks
Preis: geschätzt 23 Mio. USD pro Stück – nach anderer Quelle 34,8 Mio. Euro für das einsitzige Kampfflugzeug, 31,6 Mio. Euro für den Trainer[18]
Leistung
Höchstgeschwindigkeit: Mach 1,8 (1.990 km/h) in großer Höhe (Mach 1 in niedriger Höhe)
Reichweite: 2.000 km / 2,30 h (mit internem Treibstoff)
Aktionsradius: 510 km
Dienstgipfelhöhe: 15.950 m
Flächenbelastung: 221,4 kg/m²
Schub-Gewichts-Verhältnis: 1,07
Bewaffnung
1 × interne zweiläufige 23-mm-Kanone GSh-23 mit 220 Schuss Munition
8 Außenlaststationen: drei unter jeder Tragfläche, einer mittig für Treibstoff und einer für Behälter mit Zusatzausrüstung (FLIR, IRST, Laser-Zielbeleuchter oder Aufklärung).
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