Edelweiss Air ist eine Schweizer Fluggesellschaft mit Sitz in Kloten und Basis auf dem Flughafen Zürich. Edelweiss Air ist eine Tochtergesellschaft der Lufthansa und damit eine Schwestergesellschaft der Swiss International Air Lines[2] und seit dem 1. November 2008 Teil der Lufthansa Group.
Die Fluggesellschaft wurde am 19. Oktober 1995 in Zürich von dem Reisekonzern Kuoni und der griechischen Venus Air (der Muttergesellschaft der Venus Airlines) gegründet.[3] Ab dem 10. Februar 1996 erfolgten die ersten Flüge der Edelweiss Air mit zwei McDonnell Douglas MD-83, einem damals sehr verbreiteten Muster für Charterflüge im Kurz- und Mittelstreckenbereich. Im Frühjahr 1997 kaufte Edelweiss Air eine weitere MD-83.
Ende der 1990er-Jahre entschied sich Edelweiss Air für den Aufbau einer Flotte von Airbus-Flugzeugen und übernahm am 4. Februar 2000 den ersten von zunächst drei Airbus A320-200. Ende November 2000 kam ein Airbus A330-200 für Langstreckenflüge hinzu. Die Kündigung und Neuaushandlung des Leasingvertrags für diesen A330 im Jahre 2004 verleitete die Medien zur Spekulation, dass Edelweiss Air das Flugzeug abgeben wolle.
Am 8. Februar 2008 wurde der Zusammenschluss der Gesellschaft mit Swiss bekanntgegeben, welcher im Zuge einer strategischen Partnerschaft zwischen dem bisherigen Eigentümer Kuoni und Swiss stattfand. Die Fluggesellschaft wird selbständig mit eigener Geschäftsleitung, eigener Flotte und Crew weiterbetrieben, ebenso wurde die Marke «Edelweiss Air» beibehalten.[4] Die Übernahme wurde per 1. November 2008 vollzogen.[5]
Im September 2013 wurde die Einführung einer neuen Business-Klasse mit vollständig flachen Betten sowie erstmals einer Premium-Economy-Klasse auf den Langstreckenflügen angekündigt.[6] Im November 2015 stellte die Edelweiss Air eine leicht veränderte Flugzeugbemalung vor; die Beschriftung der Flugzeuge wurde dabei um «Switzerland» ergänzt.[7] Bei der Einführung 2016 des ersten Flugzeugs vom Typ A340 wurden nach 21 Jahren neue Uniformen eingeführt.[8]
Während der COVID-19-Pandemie wurde ab März 2020 der reguläre Flugbetrieb eingeschränkt und ein Teil der Flotte in Dübendorf abgestellt.[9] Langstreckenflugzeuge brachten Schweizer Touristen aus den Flugzielen der Gesellschaft sowie bei Charterflügen im Auftrag des Bundes aus Peru und Kolumbien in die Schweiz zurück.[10][11]
Am 17. August 2021 kam es auf dem Flughafen Zürich zu einem Zwischenfall, bei dem ein Flug abgebrochen werden musste. Dabei wurden drei Reifen der Maschine beschädigt. Betroffen war der Flug mit der Nummer WK348 von Zürich nach Heraklion mit einer Airbus A320. 138 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder waren an Bord.[12][13]
Edelweiss Air fliegt von Zürich aus zahlreiche europäische und interkontinentale Urlaubsziele an. Sie bedient dabei 68 Ziele in 33 Ländern. Im Nordamerikanischen Bereich bedient die Gesellschaft Las Vegas, San Diego, Tampa, Orlando, Vancouver, Calgary und Denver. In Mittel- und Südamerika bedient sie Punta Cana, San Jose, Montego Bay, Havana, Cancun, Rio de Janeiro und Varadero. Auf dem afrikanischen Kontinent werden Marrakesch, Kapstadt, Port Louis auf Mauritius, Hurghada, Marsa Alam und die Seychellen angeflogen. In Asien fliegt sie nach Sharm-el-Sheik, Phuket, Malé, Colombo, Maskat und Ho Chi Minh City. Die meisten Langstreckenziele werden saisonal und ein- bis zweimal wöchentlich bedient.
Mit Stand März 2020 besteht die Flotte der Edelweiss Air aus 16 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 18,4 Jahren:[14] Drei Airbus A320 und drei Airbus A340 sind aktuell geparkt.[15] Im Rahmen einer Vereinheitlichung der Langstreckenflotte und der Reisebeschränkungen in Folge der Covid-19-Pandemie verlassen zwei A330-300 die Flotte.[16]
12x Airbus A320-200
Sitzplätze: Business 12, Eco 156 = 168.
Durchschnitsalter: 17,1 Jahre
A320 | ||||||
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Registrierung | Bild des Flugzeugs | Ablieferung | Taufnamen | Bemerkung | ||
HB-IHX | ![]() |
29.01.1999 | Bosco Gurin (seit 2018), Calvaro (1999–2018) | |||
HB-IHY | ![]() |
12.02.1999 | Blüemlisalp (seit 2016), Upali (1999–2016) | |||
HB-IHZ | ![]() |
25.06.1999 | Kaiseregg (seit 2018), Victoria (1999–2018) | |||
HB-IJU | ![]() |
22.11.2015 | Corvatsch | ex. Swiss HB-IJU | ||
HB-IJV | ![]() |
03.04.2012 | Schatzalp (seit 2017), Macun (2012–2017) | ex. Swiss HB-IJV | ||
HB-IJW | ![]() |
05.04.2014 | Braunwald (seit 2017), Shayan (2014–2017) | ex. Swiss HB-IJW | ||
HB-JJK | ![]() |
09.05.2018 | Sorebois | ex. LATAM Airlines Brasil PR-MHB | ||
HB-JJL | ![]() |
11.02.2018 | Säntis | ex. Air Berlin D-ABNV | ||
HB-JJM | ![]() |
28.01.2018 | Brienzer Rothorn | ex Air Berlin D-ABNW | ||
HB-JJN | ![]() |
08.02.2019 | Stanserhorn | ex. Laudamotion OE-LOG | ||
HB-JLT | 01.07.2022 | Madrisa[17] | ex. Swiss, Help Alliance Livery | |||
Sitzplätze: Business 27, Eco+ 76, Eco 211= 314. Durchschnitsalter: 16,4 Jahre
A340 | ||||||
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Registrierung | Bild des Flugzeugs | Ablieferung | Taufnamen | Bemerkung | ||
HB-JMD | ![]() |
13.08.2018 | Glacier 3000 | ex. Swiss HB-JMD | ||
HB-JME | ![]() |
31.03.2018 | Pilatus | ex. Swiss HB-JME | ||
HB-JMF | ![]() |
13.04.2017 | Belalp | ex. Swiss HB-JMF | ||
HB-JMG | ![]() |
24.09.2016 | Melchsee-Frutt | ex. Swiss HB-JMG |
Musste man für die neue Eurowings Discover an Lufthansa zurückgeben.
Sitzplätze: Business 27, Eco+ 56, Eco 232= 315.
Durchschnitsalter: 6,6 Jahre
A330 | ||||||
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Registrierung | Bild des Flugzeugs | Ablieferung | Taufnamen | Bemerkung | ||
HB-JHQ | ![]() |
18.02.2011 | Pizol (seit 2018), Chamsin (2011–2018) | Ab Winter 2021/22 bei Eurowings-Discover.[18] | ||
HB-JHR | ![]() |
23.03.2016 | Chäserrugg | Ab Winter 2021/22 bei Eurowings-Discover.[18] |
Die Flugzeuge der Edelweiss Air tragen seit ihrer Gründung eine rot-weisse Bemalung mit Edelweiss-Blumen als Symbol für die schweizerische Herkunft der Gesellschaft. 2015 wurde die Bemalung wenig verändert, indem man die Edelweiss-Blume auf der Heckflosse vergrösserte und den Rumpf mit Switzerland ergänzte. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Edelweiss Air flog von Frühling bis Herbst 2015 in der Deutschschweiz ein Zeppelin NT in den Edelweiss-Farben.[19]
Ab 2016 erhielten die Flugzeuge der Flotte (inzwischen vollständig) Taufnamen von Schweizer Regionen, in denen das Edelweiss «zu Hause» ist. An diesen somit hoch liegenden Aussichtspunkten wurden Bänke (Flugzeugsitzen nachempfunden und als Edelweiss-Bänkli bezeichnet) aufgestellt und durch Wegweiser ergänzt, auf denen Flugziele, die das betreffende Flugzeug anfliegt, mit Richtung und Entfernung gezeigt werden.