Die Deutsche Lufthansa AG ist ein börsennotiertes Luftfahrtunternehmen mit Sitz in Köln.[2] Der gesamte Konzern tritt inzwischen als Lufthansa Group auf; Kernmarke des Konzerns ist die Lufthansa.[3] Weitere Teile des Konzerns sind unter anderem die Fluggesellschaften Swiss, Austrian Airlines, Eurowings, Eurowings Discover und Brussels Airlines, die Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo, der MRO-Dienstleister Lufthansa Technik und das Catering-Unternehmen LSG Sky Chefs. Das Unternehmen betreibt darüber hinaus mit der Lufthansa Aviation Training Schulungszentren für Piloten und Flugbegleiter sowie verschiedene IT-Gesellschaften. Gemessen an der Anzahl der beförderten Passagiere gilt die Lufthansa-Gruppe mit ihren verschiedenen Tochtergesellschaften als größtes Luftverkehrsunternehmen Europas.[4] Sie ist Initiatorin und Gründungsmitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance.
Lufthansa Group | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0008232125 |
Gründung | 6. Januar 1953 |
Sitz | Köln, Deutschland Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 110.065[1] |
Umsatz | 13,6 Mrd. Euro (2020)[1] |
Branche | Luftfahrt |
Website | lufthansagroup.com |
Stand: 31. Dezember 2020 |
Die heutige Deutsche Lufthansa wurde im Jahr 1953 zunächst als Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf (LUFTAG) gegründet und 1954 im Anschluss an den Erwerb der Rechte am traditionsreichen Firmennamen Lufthansa in Deutsche Lufthansa AG umbenannt. Den Linienflugbetrieb nahm das Unternehmen am 1. April 1955 auf. Bis 1963 war die Deutsche Lufthansa AG zu fast 100 Prozent in staatlichem Besitz. Noch bis 1994 war sie der offizielle Flagcarrier der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1997 ist die Deutsche Lufthansa AG – mit Unterbrechung zwischen 2020 und 2022 infolge von finanziellen Problemen durch die COVID-19-Pandemie[5] – vollständig privatisiert. Seit September 1997 emittiert die Lufthansa vinkulierte Namensaktien, um jederzeit den in Luftverkehrsabkommen[6] und in den EU-Richtlinien[7] geforderten Nachweis zu erbringen, dass Lufthansa-Aktien mehrheitlich in deutschen Händen liegen.
Seit Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich die Deutsche Lufthansa AG zum heutigen Luftverkehrs-Konzern mit verschiedenen Geschäftsbereichen, die als eigenständige Tochtergesellschaften geführt werden, darunter die Luftfracht in der Lufthansa Cargo, die Flugzeugwartung in der Lufthansa Technik und das Catering in der LSG Sky Chefs. Seit Mitte der 2000er Jahre übernahm die Deutsche Lufthansa darüber hinaus mehrere europäische Fluggesellschaften, darunter Swiss International Air Lines, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Air Dolomiti, Eurowings, Teile der Air Berlin sowie zeitweise auch British Midland Airways.
Die heutige Gesellschaft ist keine Rechtsnachfolgerin eines „ersten“, bereits 1926 in Berlin gegründeten Unternehmens namens Deutsche Luft Hansa AG, die ab 1933 nationalsozialistisch geprägt war, und mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 ihren Flugbetrieb einstellte (endgültige Liquidation 1951 durch die Alliierten).
Der Konzernvorstand steuert mit den sechs Ressorts Vorstandsvorsitz, Commercial Network Airlines, Digital & Finanzwesen, Airline Resources & Operations Standards, Customer & Corporate Responsibility sowie Personal, Recht und M&A die gesamte Unternehmensgruppe.[8] Vorstandsvorsitzender ist seit dem 1. Mai 2014 Carsten Spohr, er folgte auf Christoph Franz. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist seit September 2017 Karl-Ludwig Kley.[9] Unternehmenssitz und Hauptverwaltung befinden sich in Köln, die Geschäfte werden jedoch im 2005 eröffneten Lufthansa Aviation Center am Flughafen Frankfurt Main geleitet.[10] Dort sind alle dem operativen Geschäft nahen Abteilungen untergebracht. In der Hauptverwaltung in Köln sind rund 300 Mitarbeiter aus Versicherung, Verwaltung und IT angesiedelt.[11] Die übrigen Abteilungen wurden bereits in den 1980er Jahren, teilweise gegen den Widerstand der Mitarbeiter, von Köln nach Frankfurt verlegt.[12]
Im Jahr 2018 beschäftigte der Konzern im Durchschnitt 134.330 Mitarbeiter.[13] Zum Jahresende 2007 waren es 105.261 Mitarbeiter mit 155 Nationalitäten (in Deutschland 64.434 Mitarbeiter mit 126 Nationalitäten).[14] Die Lufthansa Group gehört zu den Unternehmen der Zivilluftfahrtbranche mit deutlichem Personalzuwachs. Anders als viele andere (ehemalige) Flagcarrier in Europa ist das Unternehmen mehrheitlich im Privatbesitz. Mit weltweit über 400 Konzern- und Beteiligungsgesellschaften ist es einer der größten Konzerne in der Zivilluftfahrtbranche.
Die Aktivitäten der Deutschen Lufthansa AG gliedern sich in die drei Geschäftsfelder:
Neben den unter verschiedenen Markennamen im Linienflugverkehr agierenden Tochtergesellschaften wie Eurowings, Swiss, Brussels Airlines oder Austrian Airlines sowie den Fluggesellschaften der Dachmarke Lufthansa Regional bestehen Beteiligungen an mehreren ausländischen Fluggesellschaften. Daneben unterhält der Konzern Service- und Finanzgesellschaften. Die einst zu Lufthansa gehörende Fluggesellschaft Condor wurde 1997 aus dem Konzern ausgegliedert und 2006 verkauft, behielt aber ihre Mitgliedschaft im Lufthansa-Vielfliegerprogramm Miles & More. Im Jahr 2007 wurde ein Reformprogramm angekündigt, unter welchen insbesondere die bis dahin relativ selbständigen Management-Bereiche Einkauf, Controlling und Immobilienmanagement der größeren Tochtergesellschaften (wie Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo) zentralisiert wurden.[15] Im internationalen Luftverkehr findet sich der Konzern unter den IATA-Fluggesellschaften je nach Berechnungsmethode in den Top 10 der größten Fluggesellschaften. Er wird aber in fast allen Bereichen von großen US-Gesellschaften übertroffen.
(Stand: 4. März 2021)[16]
Geschäftsbereich | Name | Position seit (Mitglied seit) |
vorherige Position |
---|---|---|---|
Chief Executive Officer | Carsten Spohr | 1. Mai 2014 (1. Januar 2011) |
Vorstandsvorsitzender, Lufthansa Passage |
Chief Customer Officer | Christina Foerster | 1. Januar 2020 | Chief Executive Officer, Brussels Airlines |
Chief Commercial Officer | Harry Hohmeister | 1. Januar 2020 (1. Juli 2013) |
Chief Executive Officer, Swiss |
Chief Operations Officer | Detlef Kayser | 1. Januar 2019 | Executive Vice President Strategy & Fleet, Lufthansa Group |
Chief HR & Legal Officer | Michael Niggemann | 1. Januar 2020 | Chief Financial Officer, Swiss |
Chief Financial Officer | Remco Steenbergen | 1. Januar 2021 | Group Chief Financial Officer, Barry Callebaut |
Basisdaten[17] | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 | 2009 |
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Flugbetrieb | ||||||||||||
Fluggäste (Mio.) | 36,4 | 145,2 | 142,3 | 129,3 | 109,7 | 107,7 | 106,0 | 104,6 | 103,6 | 100,6 | 92,7 | 77,3 |
Angebotene Sitzkilometer (Mio.) | 109.828 | 358.803 | 349.391 | 322.875 | 286.555 | 273.975 | 268.104 | 262.682 | 260.169 | 258.263 | 234.377 | 208.226 |
Verkaufte Sitzkilometer (Mio.) | 69.462 | 296.217 | 284.639 | 261.149 | 226.639 | 220.396 | 213.643 | 209.649 | 205.015 | 200.376 | 186.452 | 162.286 |
Sitzladefaktor (%) | 63,2 | 82,6 | 81,5 | 80,9 | 79,1 | 80,4 | 80,1 | 79,8 | 78,8 | 77,6 | 79,6 | 77,9 |
Angebotene Fracht-Tonnenkilometer (Mio.) | 10.591 | 17.379 | 16.349 | 15.754 | 15.117 | 14.971 | 14.659 | 14.893 | 13.749 | 16.260 | 15.298 | 14.372 |
Verkaufte Fracht-Tonnenkilometer (Mio.) | 7.373 | 10.664 | 10.896 | 10.819 | 10.071 | 9.930 | 10.249 | 10.285 | 10.240 | 10.861 | 10.429 | 8.706 |
Fracht-Nutzladefaktor (%) | 69,6 | 61,4 | 66,6 | 68,7 | 66,6 | 66,3 | 69,9 | 69,1 | 69,4 | 66,8 | 68,2 | 60,6 |
Flüge (Anzahl) | 390.900 | 1.187.728 | 1.163.565 | 1.128.745 | 1.021.919 | 1.003.660 | 1.001.961 | 1.028.260 | 1.067.362 | 1.050.728 | 1.008.988 | 899.928 |
Verkehrsflugzeuge (Anzahl) | 757 | 763 | 763 | 728 | 617 | 600 | 615 | 622 | 627 | 697 | 710 | 722 |
Mitarbeiter | ||||||||||||
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) | 125.207 | 137.784 | 134.330 | 128.856 | 123.287 | 119.559 | 118.973 | 117.414 | 118.368 | 119.084 | 117.066 | 112.320 |
Finanzen | ||||||||||||
Umsatz (Mio. EUR) | 13.589 | 36.424 | 35.542 | 35.579 | 31.660 | 32.056 | 30.011 | 30.027 | 30.135 | 28.734 | 26.459 | 22.283 |
1966 wurde die Lufthansaaktie erstmals an der Börse gehandelt. Der Staat behielt zunächst die Mehrheit. In den 1990er Jahren reduzierte die öffentliche Hand ihren Anteil von über 50 Prozent auf 34 Prozent. Seit 1997 ist die Lufthansa vollständig privatisiert.[18]
Die Aktie der Deutsche Lufthansa ist an der Börse Frankfurt notiert. Laut Mitteilung der Lufthansa-Group ist die Bundesrepublik Deutschland mit 14,09 % der Stimmrechtsanteile größter Einzelaktionär der Lufthansa (Stand 10. Februar 2022).[19] Die Aktien der Deutschen Lufthansa sind gemäß dem Luftverkehrsnachweissicherungsgesetz,[20] welches seit September 1997 bei der Lufthansa Anwendung findet, als vinkulierte Namensaktien ausgegeben, wodurch die Kontrolle des Aktionärskreises ermöglicht wird. Der Anteil der Aktionäre, die als natürliche Personen keine EU-Staatsbürger sind oder als juristische Personen ihren Sitz außerhalb der EU haben, darf gemäß der staatlichen Betriebsgenehmigung nicht mehr als 50 Prozent des Gesellschaftskapitals betragen. Da die internationalen, außereuropäischen Luftverkehrsrechte ebenfalls unter dieser Bedingung gewährt wurden, ist die Gesellschaft verpflichtet den Nachweis zu führen, dass die 50-Prozent-Marke nicht überschritten wird und das Unternehmen unter deutscher oder europäischer Kontrolle steht.[21]
Eigentümerstruktur nach Nationalitäten[22] | Anteil |
---|---|
Deutschland | 87,8 % |
USA | 5,2 % |
Luxemburg | 1,1 % |
Irland | 1,7 % |
Übrige | 4,2 % |
Stimmrechtsanteile
mit einem gemeldeten Anteil von min. 3 %[23] |
Anteil (in Prozent) |
---|---|
Kühne Aviation GmbH | 17,50 % |
Der Streubesitz beträgt demnach 82,50 %.[24]
Als Netzwerk-Fluggesellschaften werden Airlines bezeichnet, die ihren Verkehr über Drehkreuze abwickeln (sogenanntes Hub-and-Spoke-System). Bis auf die Eurowings arbeiten alle Fluggesellschaften in der Lufthansa Group nach diesem Modell.
Die Passagierlinienfluggesellschaft unter dem Markennamen Lufthansa (konzerninterne Bezeichnung Lufthansa Passage Airlines) ist im Konzern Deutsche Lufthansa AG die größte Einzelgesellschaft. Im Oktober 2012 hat die Lufthansa ihre Strategie bei der Passagierbeförderung geändert. Die Kurz- und Mittelstreckenflüge abseits der Drehkreuze Frankfurt und München werden schrittweise an die Tochtergesellschaft Eurowings übergeben. Die Kernmarke Lufthansa konzentriert sich auf alle Flüge ab Frankfurt und München.
Unter der Marke Lufthansa Regional führen die zwei Tochtergesellschaften Air Dolomiti und Lufthansa CityLine Regional- und Zubringerflüge für die Lufthansa durch. Die Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo nutzt den Markennamen ebenfalls.
Seit 1. Juli 2007 ist der Lufthansa-Konzern Alleineigentümer der Swiss.[25] Zuvor gehörte die Swiss aus rechtlichen Gründen bis zur Neuaushandlung bilateraler Luftverkehrsrechte (insbesondere von Landerechten) zwischen der Schweiz und insgesamt mehr als 140 außereuropäischen Ländern nur zu 49 Prozent dem Lufthansa-Konzern. Die restlichen 51 Prozent verblieben auf Grund einer Nationalitätsklausel (Mehrheitseigentümer mussten aus der Schweiz stammen) zwar bei der eigens zu diesem Zweck gegründeten Schweizer Stiftung Almea, jedoch hatte der Lufthansa-Konzern schon aufgrund vertraglicher Regelungen bereits die operative Entscheidungsmacht. Almea und Lufthansa waren in diesem Verhältnis (51:49) Eigentümer der AirTrust AG, die wiederum Alleineigentümerin der Swiss war. Somit galt die Swiss als Schweizer Unternehmen und konnte die vorhandenen Verkehrsrechte in den Ländern außerhalb der Europäischen Union beibehalten. Diese sind seit jeher weltweit zwischenstaatlich geregelt und können nicht an andere Staaten veräußert werden. Eine Schwestergesellschaft der Swiss ist die Edelweiss Air, eine Ferienfluggesellschaft mit Basis am Flughafen Zürich.
Am 5. Dezember 2008 wurde nach langen Verhandlungen die Übernahme der Austrian Airlines durch Lufthansa bekannt. Der geringe Kaufpreis von 366.000 Euro für den 42-prozentigen Anteil der ÖIAG entstand mit der daran gekoppelten Übernahme von mindestens 500 Millionen Euro Schulden der finanziell angeschlagenen österreichischen Gesellschaft.[26] Lufthansa stieg damit zur größten Fluggesellschaft Europas (gefolgt von Air France-KLM) auf. Die Übernahme erfolgte zum 3. September 2009, als Lufthansa mehr als 90 Prozent des Aktienkapitals von Austrian Airlines hielt. Die restlichen Aktien übernahm Lufthansa zum 4. Februar 2010.[27]
Zunächst (2008) hielt Lufthansa 45 Prozent der Anteile an Brussels Airlines.[28] und besaß eine Option, auch die restlichen 55 Prozent zu erwerben.[29] Trotz Freigabe durch den Aufsichtsrat und die EU-Kommission wollte Lufthansa die Übernahme erst durchführen, als bei Brussels Airlines der „wirtschaftliche Turnaround abgeschlossen“ war.[30][31] Nachdem der Aufsichtsrat nach einer Sitzung im September 2016 den Plänen für eine Komplettübernahme grünes Licht gegeben hatte, schloss Lufthansa die Übernahme von Brussels Airlines am 11. Januar 2017 ab und erwarb die restlichen 55 % der Anteile.[32]
Point-to-Point Airlines bedienen ihre Flugziele direkt, ohne einen Zwischenstopp in einem Drehkreuz. Um wirtschaftlich operieren zu können, werden dabei meist kleinere Flugzeuge eingesetzt. In der Lufthansa Group arbeitet nur Eurowings nach diesem Prinzip, die Fluggesellschaft Brussels Airlines und die Beteiligung an SunExpress sind intern aber der Eurowings unterstellt und gehören deshalb zu diesem Geschäftsbereich.[33]
Die deutsche Regionalfluggesellschaft Eurowings wurde im August 2011 zu 100 Prozent übernommen. De facto verfügte der Lufthansa-Konzern aber bereits seit 2005 über die wirtschaftliche Kontrolle. Ab 2013 wurden alle innerdeutschen und innereuropäischen Strecken der Lufthansa-Gruppe außerhalb der großen Drehkreuze Frankfurt und München von der Eurowings Group übernommen. Dazu gehören die Eurowings selbst, ihr österreichischer Ableger Eurowings Europe Österreich, ihr maltesischer Ableger Eurowings Europe Malta sowie die Ferienfluggesellschaft Eurowings Discover und die Germanwings. Die Fluggesellschaft ist auf billige Kurz- und Mittelstreckenflüge innerhalb Europas spezialisiert.
Eurowings Discover führt seit 2021 Langstreckenflüge vom Lufthansa Drehkreuz in Frankfurt aus.
Lufthansa ist zu 50 Prozent an der türkischen Ferienfluggesellschaft Sunexpress beteiligt, die anderen 50 Prozent hält Turkish Airlines. Die Beteiligung wird nicht in das Konzernergebnis eingerechnet.[34]
Das Frachtgeschäft macht 11,6 Prozent des Konzern-Umsatzes aus und erbringt 12,0 Prozent des operativen Ergebnisses (Stand: 2008). Es wird von der hundertprozentigen Tochtergesellschaft Lufthansa Cargo betrieben. Diese ist gemessen an Frachttonnenkilometern (FTKT) die sechstgrößte Frachtfluggesellschaft weltweit.[35] Sie nutzt und vermarktet die Luftfrachtkapazitäten der Passagierflugzeuge mehrerer Fluggesellschaften im Konzernbereich Passagierbeförderung. Rund die Hälfte des Umsatzes der Lufthansa Cargo wird im asiatisch-pazifischen Raum getätigt.
Seit 2004 arbeitet Lufthansa Cargo mit der Post-Tochter DHL zusammen. Im September 2007 ging aus dieser Zusammenarbeit das Joint Venture Aerologic hervor, eine Frachtfluggesellschaft, die am Flughafen Leipzig/Halle beheimatet ist.
Im Jahr 2009 machte das Geschäftsfeld Technik 10,3 Prozent des Konzern-Umsatzes aus (2008: 8,9 Prozent) und erbrachte 21,9 Prozent (2008) des operativen Ergebnisses. Lufthansa Technik betreut über die konzerneigenen Fluggesellschaften hinaus weltweit fremde Fluggesellschaften. Zentrum der Lufthansa Technik ist Hamburg; weitere große Wartungsbetriebe befinden sich in Frankfurt, München und Berlin, an allen größeren deutschen Flughäfen und 50 Standorten weltweit. Zum Verbund gehören ferner 32 technische Instandhaltungsbetriebe auf der ganzen Welt.
Lufthansa Technik ist einer der größten Anbieter von Luftfahrzeug-Instandhaltungen, die 2008 für alle Fluggesellschaften zusammen ein geschätztes Volumen von 42 Milliarden US-Dollar weltweit hatten. Davon beträgt der für Lufthansa Technik in Frage kommende Anteil 34 Milliarden US-Dollar. Mit einem Anteil von 15 Prozent an dieser Summe ist das Unternehmen Weltmarktführer. Im Joint Venture mit dem Hersteller von Regional- und Geschäftsreiseflugzeugen Bombardier wird die Wartungsgesellschaft Lufthansa Bombardier Aviation Services GmbH unterhalten. Vorwiegend den asiatischen Markt bedient der Lufthansa-Konzern mit AMECO Beijing, einem gemeinsam mit Air China betriebenen Joint Venture zur Wartung von Verkehrsflugzeugen des Herstellers Boeing. Das notwendige Material nebst Einrichtungen hält die Lufthansa Technik Logistik GmbH an ihren neun Standorten in Deutschland und auf dem Flughafen Malta vor. Für die Ausbildung und Schulung wurde die Lufthansa Technical Training GmbH gegründet, die auch von anderen Fluggesellschaften genutzt wird.
Mit dem Verkauf der LSG Sky Chefs an Gategroup im Dezember 2020 hat sich Lufthansa aus dem aktiven Cateringbusiness zurückgezogen, jedoch ist Lufthansa weiterhin mit einer Minderheitsbeteiligung an Unternehmen der Gategroup an den Hubs in Frankfurt und München beteiligt.
Unter der Marke LSG Sky Chefs stellt der zweitgrößte Caterer von Fluggesellschaften 20 Prozent aller Bordmahlzeiten bereit.[36] LSG umfasst 124 Unternehmen und ist mit zirka 200 Betrieben in 49 Ländern vertreten. In Amerika und Europa liegt der Marktanteil von LSG Sky Chefs zwischen 35 und 40 Prozent; weltweit gibt es fast 500 Kunden.[37]
Die Tochter Lufthansa Systems (LSY) ist als IT-Dienstleister mit weltweit rund 1900 Mitarbeitern neben dem Hauptsitz Raunheim bei Frankfurt am Main an weiteren zehn Standorten in Deutschland und 17 Standorten in 14 anderen Ländern tätig.[38] Sechs Standorte sind in Asien, sieben in Amerika und vier in Europa.[39] Lufthansa Systems ist nach eigener Aussage einer der führenden Anbieter von Flugverkehrsinformationstechnologie, luftverkehrsspezifischer Software für Bord-, Flug- und Wartungsmanagement für die Airline- und Aviation-Industrie weltweit.[38] Darüber hinaus hält der Lufthansa-Konzern Anteile an dem Flugreservierungssystem Amadeus (CRS).
Die Tochter Lufthansa Industry Solutions GmbH & Co. KG ist als IT-Dienstleister mit weltweit rund 2000 Mitarbeitern neben dem Hauptsitz Norderstedt bei Hamburg an weiteren Niederlassungen in Deutschland, Schweiz, Albanien und den USA vertreten.[40] Lufthansa Industry Solutions ist nach eigener Aussage ein Anbieter von Prozessberatung und IT-Service für die Bereiche Industrie, der Logistik, dem Energiesektor, dem Gesundheitswesen, dem Tourismus oder dem Verlagsgeschäft.
Der Geschäftsbereich IT-Services hat einen Anteil von 2,15 Prozent am Konzern-Umsatz und 3,88 Prozent des operativen Ergebnisses (Stand: 2014). Der externe Umsatzanteil von LH Systems beträgt 41,8 Prozent (Vorjahr 2013: 41,4 Prozent).
Die Unternehmensaufgabe der Tochtergesellschaft Miles & More (ehemals „Lufthansa Worldshop“) besteht im Kundenbindungsprogramm von Lufthansa und anderen voll integrierten Partnern, dieses weiterzuentwickeln und am Drittmarkt zu etablieren. Darüber hinaus betreibt Miles & More die Onlineshops Lufthansa Worldshop und Swiss Shop sowie die gleichnamigen lokalen Geschäfte an sechs Flughäfen und organisiert den Bordverkauf für Lufthansa und Swiss.
Die konzerneigene Delvag Versicherungs-AG ist eine auf die Versicherung von Luftfracht spezialisierte Versicherungsgesellschaft. Die ebenfalls konzerneigene AirPlus ist auf das Geschäftsreisemanagement von Firmenkunden spezialisiert.
Von der Tochtergesellschaft Lufthansa Aviation Training wird die Ausbildung und Schulung von Cockpit- und Kabinencrews durchgeführt.
Das Franchise-Unternehmen Lufthansa City Center ist eine Kette inhabergeführter mittelständischer Reisebüros. Es ist keine Tochtergesellschaft der Lufthansa, sondern hat seit 1994 einen Markennutzungsvertrag der Gesellschaft.
Die Lufthansa Consulting GmbH mit Sitz in Köln ist weltweit aktiv im luftfahrtaffinen Beratungsgeschäft. Zum Kundenkreis zählen in erster Linie Fluggesellschaften, Flughäfen, Logistikunternehmen und branchenverwandte Institutionen. Seit der Ausgliederung aus dem Lufthansa-Konzern und der Gründung als eigenständige GmbH im Jahr 1988 hat sie über 1700 luftfahrtspezifische Projekte durchgeführt (Stand: 2010), vor allem in den Bereichen „Airline Strategy“, „Airline Restructuring“, „Airline Operations“, „Air Cargo Logistics“ und „Airports“. Mehr als 90 Prozent der Umsätze werden mit externen Kunden erzielt. Eine Niederlassung der Gesellschaft befindet sich in Frankfurt am Main, darüber hinaus ist das Unternehmen mit einem Büro in Moskau vertreten. Lufthansa ist (über ihre Tochtergesellschaft Lufthansa Commercial Holding) mit gut 90 Prozent der Anteile Mehrheitsgesellschafter. Die restlichen Anteile hält das Management (Partner).
Am Terminal 2 des Flughafens München hält Lufthansa eine 40-Prozent-Beteiligung. Über Tochter- und Partnergesellschaften hat sich Lufthansa das ausschließliche Nutzungsrecht für dieses Terminal gesichert (Kapazität bis zu 25 Millionen Passagiere). Erstmals im europäischen Luftverkehrsmarkt fand Bau und Betrieb eines Terminals durch Lufthansa und den dortigen Flughafenbetreiber statt. Zwischenzeitlich ist sie maßgeblich an der Fraport AG, der Betreiberin des Flughafens Flughafen Frankfurt, beteiligt. Seit Januar 2005 betreibt Lufthansa dort zusammen mit Fraport den Terminal 1 sowie das Lufthansa First Class Terminal mit exklusiven Lounges, das ausschließlich für Erste-Klasse-Passagiere und Mitglieder des HON Circle (höchste Stufe des Vielfliegerprogramms Miles & More) bestimmt ist.[41]
Der Lufthansa-Konzern hält weiterhin Anteile an nicht direkt mit dem Luftverkehr zusammenhängenden Unternehmen. Insgesamt ist der Konzern an mehr als 400 nationalen und internationalen Gesellschaften beteiligt. Eine detaillierte Übersicht findet sich auf der Lufthansa-Financials-Webseite.
Bis zum ersten Quartal 2009 war der Konzern mit 24,9 Prozent an der Charterfluggesellschaft Condor Flugdienst beteiligt. Diese Anteile wurden durch den Tourismuskonzern Thomas Cook Group übernommen.[42]
Marke | Flottengröße | Fluggesellschaft | Flagge | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|
Lufthansa | 353 | Lufthansa | Deutschland Deutschland | |
Lufthansa CityLine | teilweise betrieben für Lufthansa Regional und im Codesharing für Lufthansa | |||
Air Dolomiti | Italien Italien | |||
Swiss | 106 | Swiss | Schweiz Schweiz | |
Edelweiss Air | ||||
Austrian | 61 | Austrian Airlines | Osterreich Österreich | |
Brussels | 41 | Brussels Airlines | Belgien Belgien | |
Eurowings | 102 | Eurowings | Deutschland Deutschland | |
Eurowings Europe | Osterreich Österreich | betrieben für Eurowings | ||
Discover. | 17 | Eurowings Discover | Deutschland Deutschland | |
Lufthansa Cargo | 12 | Lufthansa Cargo | Frachtfluggesellschaft | |
17 | Aerologic | 50 % DHL Aviation, 50 % Lufthansa Cargo | ||
SunExpress | 59[44] | Sunexpress | Turkei Türkei | 50 % Turkish Airlines, 50 % Lufthansa |
689 | Lufthansa Group (ohne Aerologic, SunExpress) |
Deutschland Deutschland |
Marke | Lufthansa | Swiss | Austrian Airlines | Brussels Airlines | Eurowings | Eurowings Discover | Lufthansa Cargo | Konzernflotte |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Airbus A220 | - | 30 | - | - | - | - | - | 30 |
Airbus A319 | 36 | - | 15 | 38 | 89 | |||
Airbus A320 | 82 | 31 | 29 | 17 | 61 | 7 | 227 | |
Airbus A321 | 78 | 10 | 6 | - | - | - | 1 | 95 |
Airbus A330 | 13 | 14 | - | 9 | 10 | - | 46 | |
Airbus A340 | 34 | 9 | - | - | 43 | |||
Airbus A350 | 21 | - | 21 | |||||
Airbus A380 | 8 | 8 | ||||||
Boeing 747 | 27 | 27 | ||||||
Boeing 767 | - | 3 | 3 | |||||
Boeing 777 | 12 | 6 | 18 | |||||
Boeing 777F | - | - | 11 | 11 | ||||
Bombardier CRJ900 | 28 | - | 28 | |||||
Embraer ERJ-190 | 9 | 9 | ||||||
Embraer ERJ-195 | 17 | 17 | 34 | |||||
Gesamt | 353 | 106 | 61 | 41 | 99 | 17 | 12 | 689 |
Flugzeuge werden für die einzelnen Fluggesellschaften über den Konzern angeschafft. So ist es möglich, in großen Stückzahlen zu bestellen und dadurch Rabatte beim Hersteller zu erhalten. Die Lufthansa Group ist außerdem bestrebt, ihre sehr diverse Flotte in Zukunft auf weniger Flugzeugtypen zu reduzieren. Auch werden die Flugzeuge der einzelnen Tochtergesellschaften untereinander standardisiert, um sie leichter im Konzern zu verschieben. Beispielsweise erhalten alle Flugzeuge ab Ende 2018 einen einheitlichen Weißton und die Ausstattung der A320-Flotte wird standardisiert.[45][46] Die Lufthansa Group ist der größte Airbus-Betreiber der Welt.[47]
Die Lufthansa betreibt zwei übergeordnete Drehkreuze:
Drehkreuze der Tochtergesellschaften befinden sich:
Eurowings betreibt keine Drehkreuze, nutzt aber vor allem folgende Flughäfen als Basis:
Eurowings Europe betreibt wie die Muttergesellschaft Eurowings keine Drehkreuze, nutzt aber folgende Flughäfen als Basis:
Eurowings Discover betreibt keine Drehkreuze, nutzt aber folgende Flughäfen als Basis:
Mit Blick auf das NS-Regime ist dem heutigen Unternehmen bei seiner Selbstdarstellung eine bewusste Verdrängung der Verstrickung in das nationalsozialistische Regime in der Zeit von 1933 bis 1945 nachgewiesen worden.[48][49][50][51]
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus hatte die Lufthansa bis 1936 über den zivilen Linienflugbetrieb hinaus die Aufgabe, Rüstung in der Luftfahrt, die nach dem Friedensvertrag von Versailles Deutschland nicht gestattet war, zu verdecken. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Passagierflugzeuge der Lufthansa auch für Kriegszwecke eingesetzt.
Nach den Forschungsergebnissen von Lutz Budraß von der Ruhr-Universität Bochum wurde erstmals auch aus wissenschaftlicher Perspektive bestätigt, dass in der Zeit von 1933 bis 1945 die „alte“ Lufthansa Zwangsarbeiter beschäftigte. In dieser Zeit hat das Unternehmen mindestens 10.000 Männer und Frauen aus den unterschiedlichsten Regionen wegen ihrer ethnischen Herkunft resp. ihrer Zugehörigkeit zur jüdischen Religion und ihrer politischen Überzeugungen zwangsweise beschäftigt.[52] Ihre Tätigkeit war im Wesentlichen die Reparatur von Flugzeugen der Luftwaffe.[53] Es stellte sich laut Budraß heraus, dass die besondere Rolle der Lufthansa bei der Beschäftigung von Zwangsarbeitern weder eine Verirrung noch eine von den Nationalsozialisten aufgezwungene Handlungsweise war, sondern ein sehr bewusst in Kauf genommenes Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsstrategie der damaligen Lufthansa, um nach dem Ausfall der eigentlichen Einnahmequelle Flugverkehr Kapital für eine Modernisierung ihrer Flotte für den Luftverkehr der Nachkriegszeit zu sammeln.
Nach Bekanntwerden erster Forschungsergebnisse im Rahmen einer von Joachim Wachtel erstellten Festschrift zum 75. Jahrestag der Gründung der „alten“ Lufthansa sagte die heutige Deutsche Lufthansa AG die zum 6. Januar 2001 geplanten Feierlichkeiten aus Furcht vor Regressforderungen von Holocaust-Überlebenden ab. Ebenso wenig wurde das Jubiläumsbuch veröffentlicht. In der weiteren Öffentlichkeitsarbeit des heutigen Unternehmens wurde dann das Jahr 1953 als Gründungsjahr genannt, ohne allerdings auf die Pioniertaten der „alten“ Lufthansa zu verzichten, die in die Darstellung einer harmlosen Unternehmenstradition der heutigen Fluggesellschaft Lufthansa einflossen.
In der ARD-/arte-Filmdokumentation Fliegen heißt Siegen. Die verdrängte Geschichte der Deutschen Lufthansa[54] berichtet der Journalist Christoph Weber über ca. 17.000 Zwangsarbeiter, darunter jüdische Deutsche, Ukrainer, Russen und Angehörige anderer Nationen, die in Berlin-Staaken, Berlin-Tempelhof und Leipzig-Schkeuditz zum großen Teil in der Flugzeugreparatur Zwangsarbeit leisten mussten, darunter auch Kinder, die von der Schulbank verschleppt, angelernt und nach Deutschland transportiert worden waren. Anders als die meisten anderen vergleichbar großen Unternehmen habe die Lufthansa – so Weber – ihre Geschichte zwar von einem Historiker untersuchen lassen, das Ergebnis aber nicht in Buchform publiziert.
Kurt Weigelt, Luft Hansa-Mitgründer (1926), SS-Fördermitglied und Kriegsverbrecher,[55] war sowohl der letzte stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende[56] der damaligen Lufthansa als auch Aufsichtsratsvorsitzender sowohl der Vorbereitungs- und Gründungsgesellschaft LUFTAG[57] (1953–1954, s. o.) als auch der daraus hervorgegangen heutigen Deutschen Lufthansa AG.[55][58] Auch Kurt Knipfer war sowohl zu NS-Zeiten als auch in den 1950er Jahren Mitglied in den o.a. Aufsichtsräten (jeweils als Ministerialbeamter).[59]
Mit der Begründung, die Lufthansa sei nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet worden, bestreitet die heutige Deutsche Lufthansa AG jedweden Anspruch gegen das Unternehmen auf Entschädigung und Rentenzahlungen an damalige Zwangsarbeiter. Dessen ungeachtet stellt das heutige Unternehmen seinen ersten Linienflug am 1. April 1955 als „Neubeginn“ der traditionsreichen Lufthansa dar und macht sich in diesem Zusammenhang die technischen Fortschritte in der deutschen Verkehrsluftfahrt vor Gründung der heutigen Deutschen Lufthansa AG als Unternehmensgeschichte zu eigen.[60]
Im Jahr 1999 überwies das Unternehmen 40 Millionen DM an den Zwangsarbeiterfond der deutschen Wirtschaft.[61]
Die Lufthansa verfolgt das Ziel eines „CO2-neutralen Wachstums“ ab 2020.[veraltet] Zu diesem Zweck möchte der Konzern einen Teil seines Treibstoffes aus Pflanzen gewinnen.[62] Umweltschutzorganisationen kritisieren das neue Treibstoff-Konzept der Lufthansa als Imagekampagne.[63] Die Umweltschutzgruppen bezweifeln, dass Pflanzentreibstoffe nachhaltig und umweltfreundlich gewonnen werden können.[64][65]
Bürgerinitiativen kritisieren, dass der Lufthansa-Konzern gegen ein Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen plädiere, das vom Flughafenbetreiber Fraport als Zugeständnis an die am Flughafen-Standort betroffene Bevölkerung zugleich mit dem Ausbau beantragt wurde. Lufthansa sieht bei einem Nachtflugverbot vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa Cargo sowie 7.300 konzerneigene Arbeitsplätze bedroht.[66]
In Folge der Insolvenz von Air Berlin hatte der Lufthansa-Konzern zeitweilig auf vielen innerdeutschen Flugrouten eine Monopolstellung inne,[67] was den Konzern mit Vorwürfen von deutlichen Preisanhebungen konfrontierte. Das Kartellamt hat nach Prüfung dieser Preissteigerungen bekannt gegeben, dass ein Teil auf den starken Rückgang des Platzangebotes nach der Air Berlin-Pleite zurückzuführen sei, und dass dies auch bei einer intakten Konkurrenzsituation zu steigenden Preisen geführt hätte. Nach Übernahme von Geschäftsteilen der Air Berlin durch Easyjet seien die Preise auf den entsprechenden Strecken wieder umgehend gefallen.[68]
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