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Rousseau Aviation war eine französische Fluggesellschaft mit Sitz in Dinard, Département Ille-et-Vilaine, die von 1963 bis 1976 Linien- und Charterverkehr betrieb, unter anderem mit etlichen Nord 262.

Die Basis des Flugbetriebs war der Flughafen Dinard-Pleurtuit.


Geschichte


Rousseau Aviation wurde 1963 gegründet und nahm im Juli desselben Jahres den Flugbetrieb auf.[1] Die ersten Strecken wurden auf die britischen Kanalinseln angeboten. Als immer mehr regionale Strecken von Air Inter mangels Rentabilität aufgegeben wurden, übernahm Rousseau einen Teil derselben wie z. B. diejenige von Bordeaux nach Nantes. Auf diese Art wurde das Streckennetz komplementär zu denen der nationalen Fluggesellschaften (Air France, Air Inter und UTA) ausgeweitet und umfasste bald etliche Flughäfen nicht nur in der Bretagne, sondern auch in Lothringen und im Großraum Paris.

Die Flotte bestand aus einer bunten Mischung ein- und zweimotoriger Propellerflugzeuge, von denen teilweise nur je ein Exemplar pro Typ vorhanden war. Rückgrat des Flugbetriebs waren aber die 26-sitzige Turbopropmaschine Nord 262, von der insgesamt 10 Stück betrieben wurden, sowie die 32-sitzige Douglas DC-3 aus der Zeit bis 1945 (12 Stück). Etliche weitere gebrauchte DC-3 wurden von den französischen Luftstreitkräften erworben und entweder für Ersatzteile ausgeschlachtet oder weiter verkauft.[2]

Im Mai und Oktober 1970 kamen noch zwei fabrikneue Hawker Siddeley HS-748 hinzu, die mit 52 Plätzen bestuhlt wurden; im selben Jahr wurde je eine von Channel Airways und Court Line gemietet.[3] Eine weitere fabrikneue Maschine folgte im Juni 1973.[4]

Weitere internationale Linienflüge wurden ab 1970 mit Strecken nach London, Basel und Genf aufgenommen und die Strecke Paris-Quimper im Auftrag von Air Inter in gemischter Bemalung beflogen.[5] Im Jahr 1970 wurden bei nur 350 Angestellten 200.000 Passagiere befördert.[6]

Nach etlichen Unfällen mit Totalschäden von Flugzeugen wurde die wirtschaftliche Lage schwieriger und führte dazu, dass im Jahr 1973 die Kapitalmehrheit durch die Eigentümergruppe der Fluggesellschaft Touraine Air Transport (TAT) übernommen wurde. Im selben Jahr wurde damit begonnen, die ersten Maschinen mit den Farben der TAT auszustatten.

Im letzten Betriebsjahr 1975 waren noch Beechcraft Bonanza und Baron, HS-748 und Nord 262 in der Flotte vertreten, aber im Jahr 1976 war Rousseau vollständig in TAT integriert.


Flugziele


Im Winterhalbjahr wurde traditionell mit reduziertem Angebot geflogen. Beispielsweise wurde im Winterflugplan 1971/72 die Strecke Nantes–Dinard–London/Gatwick nur einmal täglich angeboten und die „Stammlinie“ von Dinard nach Jersey auf dreimal täglich reduziert, alles mit Nord 262.[7] Die mit HS-748 bediente Verbindung von Dinard über Rennes zum Flughafen Paris-Orly wurde mit zwei Tagesrandverbindungen abgedeckt.[8]

Im Vergleich dazu wurden eineinhalb Jahre später, im Sommer 1973, schon wesentlich mehr Flugziele angeboten und vor allem die Umsteigeverbindungen zu anderen Gesellschaften sehr stark ausgeweitet. Der Zielflughafen in London wurde von Gatwick nach Heathrow verlegt[9] und es konnten z. B. auch Cardiff, Düsseldorf und Exeter erreicht werden.[10]


Flotte


Nord 262 der Rousseau Aviation, Quimper 1968
Nord 262 der Rousseau Aviation, Quimper 1968
HS-748 der Rousseau Aviation, 1970
HS-748 der Rousseau Aviation, 1970

Während ihres Bestehens setzte Rousseau Aviation folgende Flugzeugtypen ein:[11][12]


Flotte bei Betriebseinstellung



Zuvor eingesetzte Flugzeuge



Zwischenfälle


Von 1963 bis zur Betriebseinstellung 1975 kam es bei Rousseau Aviation zu 6 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 2 davon kamen 32 Menschen ums Leben.[15] Auszüge:


Siehe auch




Commons: Rousseau Aviation – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. rzjets, Rousseau Aviation (englisch), abgerufen am 16. Dezember 2018.
  2. Jennifer M. Gradidge: The Douglas DC-1/DC-2/DC-3: The First Seventy Years, Volumes One and Two. Tonbridge, Kent, UK: Air-Britain (Historians) Ltd., 2006, ISBN 0-85130-332-3, S. 183.
  3. Richard J. Church: The Avro 748. Air-Britain Publishing, Staplefield, 2017, S. 130, ISBN 978-0-85130-492-2.
  4. rzjets, Rousseau Aviation
  5. rzjets, Rousseau Aviation
  6. Jean-Paul Leroy: Rousseau Aviation (französisch), abgerufen am 16. Dezember 2018.
  7. Auszug Winterflugplan 1971/72, Teil 1, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  8. Auszug Winterflugplan 1971/72, Teil 2, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  9. Karte Sommerflugplan 1973, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  10. Auszug Sommerflugplan 1973, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  11. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1966–1975.
  12. John W. R. Taylor: Civil Aircraft Markings 1970. Ian Allan, London 1970, S. 122, 124.
  13. Ulrich Klee, Frank Bucher: jp-markings-66. Zürich 1966, S. 10.
  14. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international 1974. Zürich-Airport 1974, S. 51.
  15. Daten über die Fluggesellschaft Rousseau Aviation im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 16. Dezember 2018.
  16. Unfallbericht Nord 262 F-BNGB, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. Januar 2018.
  17. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 109 (englisch), Dezember 2008, S. 192.
  18. Unfallbericht Nord 262 F-BNMO, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Dezember 2018.
  19. Jennifer M. Gradidge: The Douglas DC-1/DC-2/DC-3: The First Seventy Years, Volumes One and Two. Tonbridge, Kent, UK: Air-Britain (Historians) Ltd., 2006, ISBN 0-85130-332-3, S. 575.
  20. Unfallbericht DC-3 F-WSGU, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Dezember 2018.
  21. Islander Historians: Islander 2005. Staines, 2005, S. 77.
  22. Unfallbericht BN-2 F-BTGH, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Dezember 2018.
  23. Unfallbericht Nord 262 F-BLHT, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Dezember 2018.
  24. Unfallbericht Nord 262 F-BNTT, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Dezember 2018.

На других языках


- [de] Rousseau Aviation

[fr] Rousseau Aviation

Rousseau Aviation était une compagnie aérienne bretonne, basée à Dinard (Ille-et-Vilaine), fondée en 1963 et présidée par Claude Rousseau, ancien mécanicien d’aviation.



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