Die Beechcraft Model 50 Twin Bonanza (oder auch Beech 50 Twin Bonanza) ist ein zweimotoriges Transport- und Geschäftsreiseflugzeug des amerikanischen Herstellers Beechcraft. Sie wurde aus der einmotorigen Bonanza entwickelt.
Beechcraft Model 50 Twin Bonanza | |
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![]() Twin Bonanza im Technik-Museum Speyer, bis 1989 A-711 der Schweizer Luftwaffe | |
Typ | Mehrzweckflugzeug |
Entwurfsland | Vereinigte Staaten |
Hersteller | Beech Aircraft Corporation |
Erstflug | 15. November 1949[1] |
Produktionszeit | 1952 bis 1961 |
Stückzahl | 975 |
Die Bonanza von 1945 ist eines der erfolgreichsten Zivilflugzeuge der Welt. Dies zeichnete sich bereits früh ab und veranlasste Beechcraft, eine daraus entwickelte zweimotorige Maschine auf den Markt zu bringen. Die gewählte Bezeichnung Twin Bonanza ist dabei aus heutiger Sicht jedoch leicht irreführend, denn es handelt sich bei der deutlich größeren Maschine nicht, wie man annehmen könnte, um eine zweimotorige Version der Bonanza. Diese wurde erst später unter dem Namen Travel Air eingeführt. Die Twin Bonanza war vielmehr der direkte Vorgänger der Queen Air und der King Air. Alle drei Flugzeuge weisen fast identische Tragflächen, Fahrgestelle und andere Bauteile auf. Die Queen Air besitzt eine größere Kabine, die King Air erhielt erstmals Turboprop-Triebwerke.
Der Erstflug der Model 50 fand am 15. November 1949 statt,[2] die Musterzulassung erfolgte am 25. Mai 1951.[3] Daraufhin wurde auch die Transportversion L-23 für die US Army gebaut. Die anschließend angebotene Variante für den Geschäftsverkehr war das erste Flugzeug seiner Klasse auf dem Markt. Bis zum Produktionsende 1961 wurden 975 Exemplare gebaut, ein kleinerer Teil davon für das Militär. Die US Army nutzte das Modell bis 1992.
Das Tragwerk bestand aus einem freitragenden Tragflügel an dem auch die Motorgondeln befestigt waren. Als Profil wurde an der Flügelwurzel ein NACA 23014.1, an der Flügelspitze ein NACA 23012 verwendet. Die Streckung betrug 7,51 bei einer Flügeltiefe von 1,99 m. Der Einstellwinkel an der Flügelwurzel betrug 5,8°, an der Spitze 1°. Die V-Stellung betrug 7°. Die Tragflügel waren mit einem zweiteiligen Flügelkasten aus Metall ausgeführt und trugen auch die NACA-Spaltklappen und die Querruder. In den Flächen befanden sich auch die Tanks mit 2×166 und 2×87 Liter Fassungsvermögen. Das Leitwerk war freitragend aus Aluminium gefertigt und konventionell angeordnet. Höhen und Seitenruder waren mit Magnesiumblech beplankt. Der Rumpf war in Halbschalenbauweise in Metall mit Senknieten ausgeführt. Das Hauptfahrwerk wurde nach vorne in die Motorgondeln eingezogen, wobei die Räder teilweise im Luftstrom verblieben. Bug- und Hauptfahrwerk wurden elektrisch betätigt. Es wurden Einscheibenbremsen verwendet mit hydraulischer Betätigung. Das Bugrad war lenkbar. Die Kabine bot Platz für 5-6 Personen und zwei Gepäckräume. Die Kabine war beheizt, belüftet und geräuschgedämmt.
Die genannten Stückzahlen wurden der bislang genauesten und am präzisesten belegten Produktionsaufstellung entnommen, die 2016 von Air-Britain veröffentlicht wurde.[4]
Insgesamt wurden 780 Zivilflugzeuge produziert.
Insgesamt wurden 195 Militärflugzeuge produziert.[5]
Kenngröße | Daten |
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Spannweite | 13,78 m |
Länge | 9,61 m |
Höhe | 3,51 m |
Flügelfläche | 25,7 m² |
Leergewicht | 2.270 kg |
Startgewicht | 3.311 kg |
Besatzung | 1–2 |
Passagiere | 5 |
Dienstgipfelhöhe | 9.144 m |
Reichweite | 1.600 km |
Triebwerke | 2× Lycoming GSO-480-B1B6 mit je 253 kW |
Der belgische Chansonnier Jacques Brel besaß eine Twin Bonanza, Modell D50, mit der er in der Südsee von Insel zu Insel flog. Seine Grabstätte befindet sich auf der Insel Hiva Oa, wo auch sein Flugzeug, nachdem es restauriert wurde, zusammen mit Fotos und anderen Dokumenten in einem 2003 errichteten Hangar in Atuona ausgestellt ist.
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