Der PZL W-3 Sokół (dt. Falke) ist ein polnischer Mehrzweckhubschrauber, der von PZL Świdnik gefertigt wird. Der PZL-3 ist der erste Hubschrauber, der komplett in Polen entwickelt und gefertigt wurde. Die Maschine ist, bis auf die Rotorblätter von Haupt- und Heckrotor, konventionell aus Metall gefertigt. Das Fahrwerk ist nicht einziehbar. Die Maschine verfügt über zwei Gasturbinen als Antrieb des vierblätterigen, aus Glasfaser-Verbundwerkstoff gefertigten Rotors. Der Rotor verfügt über ein Enteisungssystem. Der zulässige Temperaturbereich für den PZL W-3 liegt dabei zwischen −40 und +43 °C. Aktuell ist die Version W-3A.
PZL W-3A | |
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Typ | Mittelschwerer Mehrzweckhubschrauber |
Entwurfsland | Polen Polen |
Hersteller | PZL |
Erstflug | 16. November 1979 |
Stückzahl | >150 |
Die Passagierkabine für zwölf Personen ist über zwei Schiebetüren von beiden Seiten zu betreten. Das Gepäckabteil befindet sich hinter der Kabine und ist während des Fluges zugänglich.
Mit einem zusätzlichen Unterrumpftank ist der W-3 auch als Feuerlöschflugzeug einsetzbar.
1970 wurde der Vertrag über die Zusammenarbeit über Konstruktion und Entwicklung eines Mehrzweckhubschraubers zwischen Polen und der UdSSR unterzeichnet. Die Entwicklungsarbeiten begannen 1973 unter der Leitung von Stanisław Kamiński und dauerten die 1970er-Jahre über an. 1976 war ein Mock-Up fertig. Der Erstflug des Prototyps fand am 16. November 1979 statt, es wurden insgesamt sechs Prototypen gefertigt. Die Produktion lief zunächst in kleiner Stückzahl bis 1985.
Mit der Auflösung des Warschauer Paktes öffnete sich PZL dem Westen und 1989 begannen Konstruktionsarbeiten für eine neue Variante. Dieser auch von der FAA (US FAR Pt 29, Mai 1993) zugelassene PZL W-3A, der am 30. Juli 1992 zu seinem Erstflug startete, ist die derzeit in Fertigung befindliche zivile Variante. Die militärische Variante wird auch exportiert.
Die aktuelle Version W-3A2, welche die polnische Zulassung am 7. März 2003 erhielt, verfügt über ein EFIS, einen 4-Achsen-Autopilot, der zusammen mit dem GPS in der Lage ist, eine vorgesehene Route selbstständig zu fliegen. Auch ist für Rettungs- und Transportaufgaben ein automatisches Fliegen auf der Stelle möglich.
Bis zum 13. September 2005 waren in acht Serien insgesamt 146 Maschinen und fünf Kabinen des W-3 gebaut worden.
Die Maschine wird sowohl zivil als auch militärisch in der Tschechischen Republik, Spanien, Myanmar, Polen (Siły Powietrzne Rzeczypospolitej Polskiej), Portugal, Südkorea, Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und ehemals in Deutschland (zwei Hubschrauber mit den Kennzeichen D-HSNA und D-HSNB bei der Polizei Sachsen[1]) verwendet. D-HSNB ging am 17. Januar 2005 durch einen Unfall verloren, D-HSNA wurde 2012 durch einen Eurocopter EC135 ersetzt.
Am 11. Februar 2011 erhielt die polnische Armee vier modernisierte Hubschrauber der Version W-3PL, welche mit neuen Avionik- und Einsatzsystemen ausgerüstet wurden, wozu ein FADEC für das Triebwerk und ein nachtsichtgerätetaugliches Cockpit gehören. Die Bewaffnung beinhaltet ein 12,7-mm-MG im Bug sowie ungelenkte Raketen bzw. 23-mm-Kanonenbehälter an Außenlaststationen.[2]
Kenngröße | Daten[6] |
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Besatzung | 2 |
Passagiere | 12 |
Länge | 18,985 m |
Rumpflänge | 15,03 m |
Hauptrotordurchmesser | 15,07 m |
Heckrotordurchmesser | 3,30 m |
Höhe | 4,2 m |
Leermasse | 3300 kg |
max. Startmasse | 6400 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 260 km/h |
Reisegeschwindigkeit | 235 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 4520 m |
Normale Reichweite | 734 km |
Maximale Reichweite | 1244 km |
Anfängliche Steigrate | 8,5 m/s |
Triebwerke | 2 PZL-10W-Gasturbinen mit je 662 kW (900 PS) |
Für die leichten Angriffshubschrauber W-3W und W-3PL ist eine Bewaffnung adaptierbar.
beweglich installierte Bewaffnung in Kinnlafette (nur W-3PL)
Fest installierte Bewaffnung an Steuerbordseite (nur W-3WA)
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