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Die PZL TS-11 Iskra (polnisch Funke) ist ein polnischer Strahltrainer (Schulflugzeug), der in den 1950er-Jahren vom polnischen Flugzeughersteller PZL Mielec entwickelt und gebaut wurde. Sie wurde bis 1987 gebaut, einige Exemplare wurden an Indien verkauft. Dort waren sie bis 2004 im Dienst. Polen setzt rund 100 Stück seiner Maschinen noch heute ein.

PZL TS-11 Iskra
TypStrahltrainer
Entwurfsland

Polen 1944 Polen

Hersteller PZL
Erstflug 5. Februar 1960
Indienststellung 1964
Produktionszeit

1963–1979
1982–1987

Stückzahl 424

Geschichte



Vorgeschichte


Ende der 1950er-Jahre suchten die Länder des Warschauer Pakts als Ersatz für die MiG-15UTI einen Strahltrainer für die Basisausbildung ihrer Piloten. Deshalb wurde in Polen ab 1958 unter der Leitung von Tadeusz Soltyk (daher die Bezeichnung TS) ein entsprechendes Muster gebaut; es gab jedoch schon 1955 entsprechende Studien. Nach Windkanaltests mit einem Holzmodell entstand ein erster Prototyp, der zu Statiktests am Boden diente. Der zweite von insgesamt vier Prototypen der Iskra wurde am 5. Februar 1960 vom Testpilot Andrzej Ablamowicz zu seinem Erstflug gestartet. Er war noch mit einem Viper-8-Triebwerk von Armstrong Siddeley mit 7,8 kN Schub ausgerüstet. Dieses wurde später durch das modernere und leistungsfähigere SO-1 aus polnischer Produktion ersetzt. Beim Erstflug gab es bis auf einige Flattererscheinungen wenig Probleme. Beim dritten Prototyp, der über ein vergrößertes Höhenruder und einen Steuerkraftverstärker verfügte, konnte dieses Problem aber beseitigt werden. Am 11. September 1960 wurde die TS-11 im Rahmen einer in Łódź stattfindenden Flugschau der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach einer zufriedenstellenden staatlichen Erprobung wurde noch ein vierter Prototyp in Auftrag gegeben und das Muster im Herbst 1961 zum Vergleichsfliegen gegen die Konkurrenzentwürfe Jak-30 und Aero L-29 in die UdSSR geschickt. Dieser Vergleich fiel jedoch zugunsten der Aero L-29 aus. Die Iskra wurde danach von Polen allein weiterentwickelt und gebaut. Die ersten Serienexemplare wurden im Frühjahr 1964 an die Luftstreitkräfte geliefert, wo sie 1965/66 die TS-8 Bies ablösten. 1963 wurde auch ein eigener Simulator entwickelt, der ebenfalls in die Produktion ging.


Weiterführung des Programms


SO-1
SO-1

Im Frühjahr 1963 wurde die Produktion als Iskra bis A mit vorerst niedrigen Produktionsraten und dem HO-10-Triebwerk auf Basis des Viper 8 mit 7,8 kN Schub aufgenommen. Als ab 1966 das SO-1-Triebwerk mit 9,8 kN Schub zur Verfügung stand, wurde die Produktion der nun als Iskra bis B (oder Iskra 100) bezeichneten Maschine hochgefahren. Diese Version verfügte zudem über vier statt zwei Unterflügelstationen für Außenlasten. Ab 1969 konnten daran auch Waffenbehälter installiert werden. Im selben Jahr wurde auch das SO-3-Triebwerk mit höherer Lebensdauer verwendet. In den folgenden Jahren wurde die Iskra nur geringfügig weiterentwickelt. 1972 wurden fünf einsitzige Aufklärer mit Kameraausstattung als Iskra bis C (auch Iskra 200) gebaut, jedoch 1983 zu Trainern zurückgebaut. 1979 wurde die Produktion eingestellt. Indien war einziger Exportkunde und kaufte in den 1970er-Jahren 50 Exemplare der Version D des Strahltrainers, die zwischen Oktober 1975 und Mai 1976 geliefert wurden. Von 1982 bis 1987 wurde nochmals eine Serie von 45 Flugzeugen gebaut, diese trugen die Versionsbezeichnung DF. Heute fliegen in Polen noch etwa 100 Maschinen, die bis 2012 im Dienst bleiben sollen. Indien stellte seine 34 noch vorhandenen und zu einem Drittel noch flugfähigen Maschinen bereits Ende 2004 außer Dienst.

Neben der polnische Luftwaffe und der polnischen Marine (als Aufklärer bis Februar 2003) setzt seit 1969 auch die polnische Kunstflugstaffel Biało-Czerwone Iskry Maschinen des Typs ein.


Technische Details


Die Iskra ist ein Ganzmetallflugzeug in Mitteldecker-Halbschalenbauweise. Sie besitzt trapezförmige Tragflächen mit integralen Kraftstofftanks, Luftbremsen und integrierten Lufteinlässe mit Schutzgittern unter den Flügelwurzeln. Die Triebwerksdüse befindet sich unter dem Leitwerk, was dem Flugzeug eine eher ungewöhnliche Silhouette verleiht. Das Triebwerk selbst ist unmittelbar hinter dem Cockpit installiert. Beide Besatzungsmitglieder sitzen in einer druckbelüfteten Kabine auf Schleudersitzen, die sich ab 250 m Flughöhe betätigen lassen. Das Flugzeug besitzt kein Radar (außer der Version T-11R). Im Bug befinden sich die Avionik, ein Foto-MG oder auch eine 23-mm-Kanone zum Waffentraining. Das Dreipunkt-Einziehfahrwerk in Bugradanordnung verfügt über Niederdruckreifen, die keinen Betrieb von unbefestigten Plätzen zulassen.[1]


Versionen



Nutzer


TS-11 Iskra MR des Biało-Czerwone Iskry-Kunstflugteams
TS-11 Iskra MR des Biało-Czerwone Iskry-Kunstflugteams
Radom AirShow, 2005
Radom AirShow, 2005
Frontansicht
Frontansicht
Indien Indien
Indische Luftstreitkräfte (76 Stück)
Polen Polen
Polnische Luftstreitkräfte

Technische Daten


PZL TS-11 Iskra
PZL TS-11 Iskra
Cockpit einer PZL TS-11 Iskra
Cockpit einer PZL TS-11 Iskra
PZL TS-11 Iskra
PZL TS-11 Iskra bis DF
KenngrößeDaten
Besatzung2
Länge11,15 m
Flügelspannweite10,06 m
Höhe3,50 m
Tragflügelfläche17,50 m²
Flügelstreckung5,77
Leermasse2.560 kg
Startmasse3.840 kg
Antriebein WSK SO-3W
Leistung10,8 kN
Höchstgeschwindigkeit720 km/h
Steiggeschwindigkeit14,8 m/s
Dienstgipfelhöhe11.140 m
Reichweite435 km ohne Zusatztanks
1.260 km mit Zusatztanks
Start- und
Landerollstrecke
725 m / 660 m

Bewaffnung



Rohrbewaffnung



Abwurfwaffen


Die Iskra kann bis zu 400 kg Außenlasten an vier Aufhängungen unter den beiden Tragflächen tragen.

Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
Zusatzbehälter

Siehe auch



Literatur




Commons: PZL TS-11 Iskra – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. FliegerRevue Februar 2010; S. 28–31; Der „Funke“ sprüht noch – Strahltrainer TS-11 Iskra wird 50.

На других языках


- [de] PZL TS-11 Iskra

[en] PZL TS-11 Iskra

The PZL TS-11 Iskra (English: Spark) is a Polish jet trainer, developed and manufactured by aircraft company PZL-Mielec. It was used by the air forces of Poland and India. It is notable as being the first domestically-developed jet aircraft to be produced by Poland, its service for over 50 years as the principal training aircraft of the Polish Air Force, and at the time of its retirement was the oldest jet-propelled aircraft still in service in Poland.

[fr] PZL TS-11

Le PZL TS-11 Iskra (Etincelle) est un avion d'entraînement polonais, utilisé par l'armée de l'air et la marine polonaises. Construit à 424 exemplaires (dont 76 exportés en Inde), il est resté en service pendant pratiquement 60 ans.

[it] PZL TS-11 Iskra

Il PZL TS-11 Iskra (in polacco scintilla) era un monomotore turbogetto da addestramento ad ala dritta prodotto dall'azienda polacca PZL.

[ru] PZL TS-11 Iskra

PZL TS-11 Iskra — польский двухместный реактивный учебно-боевой самолёт, основным назначением которого являлась лётная подготовка пилотов ВВС.



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