Die Ch-25 (russisch Х-25, NATO-Codename AS-10 Karen) ist eine überschallschnelle, taktische Luft-Boden-Rakete aus sowjetischer Produktion.
Ch-25 | |
---|---|
Allgemeine Angaben | |
Typ | Luft-Boden-Rakete |
Heimische Bezeichnung | Ch-25 |
NATO-Bezeichnung | AS-10 Karen |
Herkunftsland | Sowjetunion 1955 Sowjetunion / Russland Russland |
Hersteller | Konstruktionsbüro Swesda |
Entwicklung | 1971 |
Indienststellung | 1976 |
Einsatzzeit | im Dienst |
Technische Daten | |
Länge | 3705 mm |
Durchmesser | 275 mm |
Gefechtsgewicht | 310 kg |
Spannweite | 755 mm |
Antrieb | Feststoff-Raketentriebwerk |
Geschwindigkeit | Mach 2,3 (765 m/s) |
Reichweite | 8–12 km |
Ausstattung | |
Lenkung | Inertiales Navigationssystem |
Zielortung | Semiaktive Laserlenkung |
Gefechtskopf | 90 kg Penetrations- und Splittergefechtskopf |
Zünder | Aufschlagzünder, programmierter Zünder |
Waffenplattformen | Flugzeuge, Hubschrauber |
Listen zum Thema |
Die Entwicklung begann in den späten 1960er Jahren im staatlichen Konstruktionsbüro Swesda. Mit der Ch-25 sollte die problembehaftete Ch-66 ersetzt werden. Die ersten Schießversuche wurden 1973 durchgeführt. Das System wurde im Jahre 1976 bei den russischen Luftstreitkräften eingeführt.[1] Ebenso entstand auf der Basis der Ch-25 die Antiradarrakete Ch-25P.[2] Die Ch-25 ist das russische Pendant der amerikanischen AGM-65 Maverick.
Die Ch-25 ist modular aufgebaut und besteht aus folgenden Komponenten: Suchkopf, SUR-73-Autopilot, Sprengkopf sowie PRD-228-Raketenmotor. Vom Suchkopf und dem Sprengkopf existieren verschiedene Modelle, die mit den restlichen Komponenten kombiniert werden können.[3] Es existiert der 140 kg schwere F-27-Splittergefechtskopf sowie der 90 kg schwere F25-Mehrzweckgefechtskopf mit Penetrations- und Splitterwirkung. Seit 2010 existiert ein Tandem-Gefechtskopf, bestehend aus einer Vorhohlladung und einem Splittergefechtskopf. Dieser dient zur Bekämpfung von verbunkerten Betonbauten. Die Vorhohlladung kann 1 m Stahlbeton durchschlagen. Der Splittergefechtskopf folgt durch die entstandene Öffnung und detoniert im Gebäudeinneren.[4] Durch den modularen Aufbau kann die Ch-25 gegen ein großes Spektrum taktischer Ziele, wie Panzerfahrzeuge, Flugabwehr, Schiffe, Transporteinrichtungen, Verkehrsanlagen und verbunkerte Anlagen eingesetzt werden.[1] Die Ch-25 wurde laufend der aktuellen Bedrohungslage angepasst und verbessert.
Der Streukreisradius (CEP) der Ch-25 liegt je nach Version und Schussdistanz bei 1,5–9 m. Die Ch-25 kann in einem Höhenbereich von 30–12.000 m, bei Geschwindigkeiten von 200–1.250 km/h gestartet werden. Die minimale Schussdistanz liegt je nach Version bei 2–2,5 km.[2] Die Raketen können von den AAP-68, AAP-68UM, AAP-68-85 Startschienen sowie von der Universalstartschiene APU-68U eingesetzt werden.[3]
Die Ch-25 kamen bei verschiedenen kriegerischen Auseinandersetzungen zum Einsatz: Erster Golfkrieg, Sowjetisch-Afghanischer Krieg, Jugoslawienkrieg, Tschetschenienkrieg, Kaukasuskrieg 2008, bei Konflikten auf dem afrikanischen Kontinent und im Bürgerkrieg in Syrien.
Flugzeuge:
Helikopter:
Gelenkt |
KS-1 (1955) | Ch-20 (1959) | K-10S (1961) | KSR-2 (1962) | Ch-22 (1964) | Ch-23 (1968) | Ch-26 (1973) | Ch-28 (1973) | Ch-25 (1976) | Ch-25P (1978) | Ch-29 (1980) | Ch-58 (1982) | Ch-55 (1984) | Ch-59 (1985) | Ch-15 (1988) | Ch-31 (1988) | Ch-41 (1993) | Ch-59M (1994) | Ch-35 (2014) | Ch-101 (2013) | Ch-38 (2014) | Ch-47M (2017) |
|
Ungelenkt | ||
Prototypen |