Der Verkehrslandeplatz Dinslaken/Schwarze Heide liegt in der Kirchheller Heide im nördlichen Ruhrgebiet. Der Flugplatz wird gemeinsam von der Stadt Bottrop, der Gemeinde Hünxe, der Stadt Dinslaken, der Stadt Voerde und dem Kreis Wesel betrieben.
Flugplatz Dinslaken/Schwarze Heide | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | EDLD |
IATA-Code | ZCV |
Koordinaten | 51° 36′ 59″ N, 6° 51′ 55″ O51.616256.865277777777865 |
Höhe über MSL | 65 m (213 ft) |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 5 km nordwestlich von Kirchhellen |
Straße | Dinslakener Straße (L462) |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1958 |
Betreiber | Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide mbH |
Start- und Landebahn | |
08/26 | 1500 m × 30 m Asphalt |
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Er ist, wie auch der Flugplatz Marl-Loemühle, ein Teil der Route der Industriekultur.
Am 1. Mai 1940 wurde auf dem Gelände des heutigen Flugplatzes der Fliegerhorst Kirchhellen in Betrieb genommen. Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe die hier zwischen 1940 und 1945 stationiert waren.[1]
Von | Bis | Einheit | Ausrüstung |
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April 1940 | Mai 1940 | IV.(Stuka)/LG 1 (IV. (Stuka-) Gruppe des Lehrgeschwaders 1) | Junkers Ju 87B |
Mai 1940 | Mai 1940 | I./ZG 1 (I. Gruppe des Zerstörergeschwaders 1) | Messerschmitt Bf 110C |
Juni 1940 | Juni 1940 | II., III./KG 4 (II. und III. Gruppe des Kampfgeschwaders 4) | Heinkel He 111P |
August 1944 | September 1944 | I./JG 77 (I. Gruppe des Jagdgeschwaders 77) | Messerschmitt Bf 109G |
September 1944 | November 1944 | II./JG 26 | Focke-Wulf Fw 190A |
Im Jahre 1957 beauftragten der Luftsportverein Dinslaken und der Fliegerclub Gladbeck ihre Vorsitzenden, ein geeignetes Gelände für die Errichtung eines Flugplatzes zu finden. Die Wahl fiel auf das Gelände „Schwarze Heide“. 1958 wurden durch die Beauftragten der Vereine ca. 50 Morgen Land angepachtet und bereits im Herbst konnten die ersten Segelflugzeuge starten. 1959 wurde offiziell mit dem Segelflug begonnen. Da die anfallenden Pachtkosten für die Segelfluggruppen eine zu hohe Belastung darstellten, wurde der Flugplatz auch für Motorflugzeuge geöffnet und am 6. Januar 1960 die Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide e. V. gegründet. 1961 trat der Kreis Dinslaken dem Verein bei, andere Gebietskörperschaften folgten. Im Verlaufe der Jahre kaufte der Kreis Dinslaken 120 Morgen Gelände für die Nutzung als Flugplatz.
Nach dem Bau der ersten Flugzeughalle im Jahr 1961 wurde in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsministerium NRW eine Planung als Nahverkehrslandeplatz erstellt. Das Konzept sah den Ausbau mit einer 1000 m langen Startbahn und die Befestigung der Zuwegungen vor. Diese Planung wurde jedoch wegen ungeklärter Grundstücksfragen nicht realisiert.
1964 musste der Flugbetrieb wegen des benachbarten Munitionszerlegebetriebes für einige Monate unterbrochen werden. Verhandlungen mit dem Innen- und dem Wirtschaftsministerium NRW führten zu einer Wiederzulassung des Flugbetriebes. Ergebnis der Verhandlungen war aber auch eine Absichtserklärung zum weiteren Ausbau des Flugplatzes. Nach Einholen eines Gutachtens konnte die frühere Planung eines Verkehrslandeplatzes neben dem Munitionszerlegebetrieb nicht mehr aufrechterhalten werden. 1969 wurde daher eine neue Planung in Auftrag gegeben, die auf dem jetzigen Flugplatzgelände einen Verkehrslandeplatz der Klasse 1 – nur für den Motorflug – vorsah. Der Segelflug sollte auf das im Besitz des Kreises Dinslaken befindliche Gelände am Heidhof ausgelagert werden. Trotz Zustimmung der zuständigen Luftfahrtbehörde wurde der Antrag Anfang 1971 durch den Leiter der Luftfahrtabteilung im Wirtschaftsministerium abgelehnt. Die Errichtung eines Regionalflughafens wurde insbesondere unter Berücksichtigung der bestehenden militärischen Tieffluggebiete verworfen.
1972 beschloss die Flugplatzgesellschaft den Ausbau zum Verkehrslandeplatz Klasse 2 mit Segelfluggelände. Dafür wurde am 19. Dezember 1977 eine Flugplatz-GmbH gegründet.
Die 1500 Meter lange und 30 Meter breite, asphaltierte Start- und Landebahn verfügt über eine Befeuerung mit Schwellenblitzen in beiden Anflugrichtungen. Der Flugplatz ist im Sommer von 08:00 bis 20:30 Uhr und im Winter von 09:00 bis Sonnenuntergang + 30 Minuten für den Flugbetrieb geöffnet. Starts und Landungen sind nach vorheriger Anmeldung durch den Piloten zusätzlich von 06:00 bis 08:00 und von 20:30 bis 22:00 Uhr möglich. Der Platz verfügt über eine Start-/Landebahnbefeuerung und eine Präzisions-Gleitwinkelanflugbefeuerung (PAPI = Precision Approach Path Indicator).
Der Verkehrslandeplatz Schwarze Heide gilt als beliebtes Freizeitziel für Fahrradfahrer und Spaziergänger. Er bietet Freizeit- und Geschäftsflüge mit motorisierten Flugzeugen, Segelflugzeugen, Ultraleichtflugzeugen und Hubschraubern. Der Flugplatz ist Standort mehrerer Flugschulen, des Landesleistungszentrums für Segelflug und der Extra Flugzeugproduktions- und Vertriebs GmbH.
Verschiedentlich finden am Flugplatz auch öffentliche Flugtage mit unterschiedlichen Attraktionen und Flugvorführungen statt.
Das Rufzeichen des Verkehrslandeplatz im Flugfunkdienst lautet "Dinslaken Info", die Frequenzen liegen auf 122,705 MHz (Platz) und 123,210 MHz (Segelflug).
In der Zeit zwischen März 2021 und November 2021 verband die virtuelle Fluggesellschaft MeerExpress regelmäßig den Flugplatz mit den ostfriesischen Inseln Norderney und Juist.[2][3]
Plänen zur Vergrößerung des Flugplatzes wurde am 11. November 2008 von der Bezirksregierung zugestimmt. Der geplante Ausbau der Landebahn von 900 m auf 1500 m begann am 17. Februar 2010 durch die Firma Oevermann.[4] Die geplanten Investitionskosten für den Ausbau in Höhe von 6,5 Millionen Euro übernimmt zur Hälfte das Land NRW. Die verbliebenen 50 % tragen die fünf Betreiberkommunen: Bottrop, Hünxe, Voerde, Dinslaken sowie der Kreis Wesel. Da die Stadt Bottrop 49 % der Gesellschafteranteile hält, kommt sie für den größten Anteil auf, der ca. 1,6 Millionen Euro entspricht. Der Ausbau war notwendig geworden, damit nach der Verschärfung der europäischen Sicherheitsrichtlinien die derzeitige Nutzung auch künftig möglich bleibt. Im Herbst 2010 wurde die Landebahn, ohne Unterbrechung des laufenden Flugbetriebes, ausgebaut. Im angrenzenden interkommunalen Gewerbegebiet der Stadt Bottrop und der Gemeinde Hünxe sollen flugaffine Unternehmen angesiedelt werden. Durch die erweiterte Startbahn und das Gewerbegebiet können bis zu 600 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.[5][6]
Der Flugplatz erhält einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von ca. 200.000 € (vor Ausbau). Dies ist ein Gegenargument der Grünen und Vereinigten Wählergemeinschaften des Kreises Wesel. Aus einem 215-Seiten starken Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Düsseldorf geht hervor:[7]
„Einen marktbedingten, auf konkreten Nachfragen gestützten Bedarf gibt es derzeit nicht“
„Die von der Flugplatzgesellschaft aufgestellten Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung des Verkehrslandeplatzes weist sie als zu hoch gegriffen zurück. Die Bezirksregierung konnte bei ihrer Prüfung weder feststellen, dass es am Verkehrslandeplatz Schwarze Heide in der Vergangenheit nennenswerten Betrieb mit Flugzeugen gab, die nach den EU-Sicherheitsstandards dort nicht mehr starten und landen dürften, noch gab es „einen signifikanten Wegfall von Flugbewegungen“ nach Einführung der neuen Sicherheitsvorschriften im Jahr 2005. Gefährdet wären also die derzeit 120 Arbeitsplätze wohl nicht, wenn man alles so ließe, wie es ist.“
Der Flugplatz liegt laut Anschrift in Hünxe, dagegen wird der offizielle Name auch als „Dinslaken – Schwarze Heide“ und die offizielle Lage immer als 1,9 Seemeilen nordwestlich von Kirchhellen angegeben.[8]
Teile der Landebahn befinden sich sowohl im Bereich der Ortschaft Hünxe als auch auf Bottroper Gebiet. Kirchhellen ist ein Stadtteil von Bottrop. Da dies die nächstgelegene Ortschaft ist, wird sie auch so in der AIP erwähnt: 1,9 NM NW von Kirchhellen.
Der Flugplatz Schwarze Heide wurde 1985 vom Landesverband NRW des Deutschen Aero Club e. V. zum Landesleistungsstützpunkt Segelflug ernannt, mit dem Ziel, besonders junge Piloten an den Überland- und Wettbewerbsflug heranzuführen. Ansässige Vereine sind unter anderen der Luftsportverein Dinslaken, Luftfahrt-Verein Bottrop, Flugsportverein Gladbeck, Flugsportverein Oberhausen Duisburg und der Fliegerclub Gladbeck & Kirchhellen.
Besucherzentrum und Ankerpunkte (von West nach Ost): | Zechenpark Friedrich Heinrich | Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | LVR-Industriemuseum Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen | Aquarius-Wassermuseum | St.-Antony-Hütte | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein | Zeche Ewald | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm
Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie, Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Panoramen und Landmarken | 26. Sakralbauten | 27. Eisen & Stahl | 28. Wasser: Werke, Türme und Turbinen | 29. Bochum – Industriekultur im Herzen des Reviers | 30. Gelsenkirchen | 31. Route Industriekultur und Bauhaus | per Rad
Maximilianpark |
Schulweg-Steg |
Schleuse Werries |
Lippeschleuse Heessen |
Kurpark Hamm |
Wasserübergabe Hamm |
Schleuse Hamm |
Klostermühle Pohl |
Wassertürme am Hellweg |
Bahnhof Hamm |
Stadthafen Hamm |
Zeche Sachsen heute Öko-Zentrum NRW |
Siedlung Vogelsang |
Zeche Radbod |
Gedenkstätte Zeche Radbod |
Gersteinwerk |
Bergwerk Ost, Schächte Heinrich Robert |
Kissinger Höhe
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Bergwerk Ost, Schacht Lerche |
D-Zug-Siedlung Rünthe |
Kulturzentrum Schacht III |
Marina Rünthe |
Zeche Werne |
Altes Amtshaus heute Karl-Pollender-Stadtmuseum Werne |
Bergwerk Monopol, Schacht Grimberg 1/2 |
Halde Großes Holz
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Zeche Haus Aden |
Seepark Lünen |
Kantine „Westfalia“ |
Preußenhafen |
Siedlung Ziethenstraße
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Siedlung „Am Kanal“ |
Victoria-Siedlung |
Ziegelei Siegeroth |
Schloss Cappenberg |
Kraftwerk Lünen |
Zeche Minister Achenbach, Schacht 4 mit dem LÜNTEC-Tower |
Bergarbeiter-Wohnmuseum |
Zeche Waltrop |
Heimatmuseum Waltrop im Riphaushof |
Altes Schiffshebewerk Henrichenburg
im Schleusenpark Waltrop |
Siedlung Beisenkamp |
Hermann-Grochtmann-Museum |
Kanalkreuz Datteln |
Fernsteuerzentrale Wasserversorgung Datteln |
Schleusengruppe Datteln-Natrop |
Kanalbrücke Alte Fahrt |
„Schiefe Brücke“ in Olfen |
Kanalbrücke über die Stever |
Ehemalige Lippeschleuse Vogelsang |
Wasserwerk Haltern der Gelsenwasser AG |
Quarzsand- und Mahlwerk Haltern-Sythen |
Bergwerk Auguste Victoria Schacht 8 |
Bergwerk Auguste Victoria Schacht 1/2 |
Bergwerk Auguste Victoria Schacht 3/7 |
Chemiepark Marl
|
Bereitschaftssiedlung (Marl) der Chemischen Werke Hüls |
Siedlung Brassert |
Zeche Auguste Victoria, Schacht 4/5 |
Flugplatz Loemühle |
Ruhrgas Dorsten |
Bergwerk Fürst Leopold |
Siedlung Fürst Leopold |
Schleusengruppe Dorsten |
Bahnhof Dorsten |
Gahlenscher Kohlenweg |
Wasserwerk Dorsten-Holsterhausen |
Tüshaus-Mühle |
Menting Lehmbau |
Dachziegelwerke Nelskamp |
Lippe-Treidlerdorf Krudenburg |
Flugplatz Schwarze Heide |
Schleusengruppe Friedrichsfeld |
Ehemaliger Lippehafen Wesel |
Altes Wasserwerk Wesel |
Wasserturm Wesel |
Rheinbrücke Wesel |
Städtischer Rheinhafen Wesel |
Preußen-Museum Wesel