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Die DFS 228 „Narwal“ war ein experimentelles Höhen-Fernaufklärungsflugzeug mit Raketenantrieb, das die Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug während des Zweiten Weltkriegs entwickelte. Das Flugzeug sollte auf eine Höhe von etwa 10.000 m oder mehr gebracht werden, dort sollte der Raketenantrieb gezündet werden und das Flugzeug auf etwa 20.000–23.000 m bringen. Man nahm an, dass das Flugzeug in großer Höhe geschützt vor feindlichen Angriffen etwa 1.000 km Entfernung im Gleitflug zurücklegen könnte, wenn das Raketentriebwerk immer wieder kurz gezündet würde, um die Höhe zu halten. Aus 12.000 m Höhe war ohne Raketeneinsatz oder Aufwinde (thermische oder in Leewelle) ein Gleitflug von etwa 300 km möglich.[1]

DFS 228 Narwal
TypExperimentalflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Hersteller DFS
Erstflug 1944
Indienststellung
Produktionszeit

Stückzahl 2 Prototypen

Geschichte


Die DFS 228 entwickelte Felix Kracht als freitragenden Mitteldecker. Der Entwurf ähnelte stark einem konventionellen Segelflugzeug. Das Flugzeug war – bis auf die Druckkabine aus Metall – fast vollständig aus Holz gefertigt, da die DFS wenig Erfahrung mit der Metallbauweise hatte und das Flugzeug möglichst leicht sein sollte. Ein erster Prototyp – noch ohne Raketentriebwerke – wurde im März 1944 fertiggestellt und zahlreichen Probeflügen unterzogen. Nachdem die Testflüge ergeben hatten, dass die Druckkabine nicht geeignet war, wurde eine neue entwickelt, in der der Pilot liegend das Flugzeug steuerte. Der gesamte Bug war sowohl im originalen Entwurf als auch in der überarbeiteten Version von der Flugzeugzelle absprengbar, um im Notfall als Rettungskapsel mit integriertem Fallschirm für den Piloten in großer Höhe zu dienen. Sobald der Außendruck für den Piloten auf ein erträgliches Maß gestiegen war, konnte er aus dem Bug aussteigen und an seinem eigenen Fallschirm zu Boden gleiten. Als Antrieb sollte der regelbare Raketenmotor Walter HWK 109-509 mit einem Schub von 1 bis 14,7 kN dienen. Es ist nicht belegt, dass es Testflüge mit eingebauten Raketentriebwerk gegeben hat. Im Mai 1945 wurde bei einem Luftangriff der zweite Prototyp zerstört, der erste Prototyp wurde von amerikanischen Truppen erbeutet und zur Erprobung 1946 nach Großbritannien gebracht.


Technische Daten


Kenngröße Daten
Besatzung1
Länge10,59 m
Spannweite17,60 m
Höhe2,92 m
Flügelfläche30 m²
Gleitzahl25
Leermasse1350 kg
Startmasse4210 kg
Höchstgeschwindigkeit900 km/h
Mindestgeschwindigkeit80 km/h
Gipfelhöhe25.000 m
Reichweiteca. 1000 km
Triebwerk (geplant)ein Walter HWK 109-509 A-1 mit 1–14,7 kN Schub
Ausrüstung (geplant)2 × Zeiss-Infrarotkameras

Siehe auch



Literatur




Commons: DFS 228 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ernst Peter: Der Flugzeugschlepp von den Anfängen bis heute, Motorbuch Verlag Stuttgart, 1981

На других языках


- [de] DFS 228

[en] DFS 228

The DFS 228 was a rocket-powered, high-altitude reconnaissance aircraft designed by the Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug (DFS - "German Research Institute for Sailplane Flight") during World War II. By the end of the war, the aircraft had only flown in the form of two unpowered prototypes.

[fr] DFS 228

Le planeur DFS 228 était un aéronef destiné à la reconnaissance en haute altitude. Il avait été développé par l'institut allemand DFS (Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug) pendant la Seconde Guerre mondiale. Il devait être amené par un avion-porteur à une altitude d'environ 10 000 m ou plus. Après le largage, un moteur-fusée aurait dû lui faire rallier une altitude d'environ 20 000 à 23 000 m. On considérait qu'il y serait à l'abri des défenses antiaériennes adverses et pourrait franchir une distance de 1 000 km en vol plané pour effectuer des missions de reconnaissance à condition de rallumer le moteur-fusée pendant de courtes périodes pour regagner de la hauteur.

[it] DFS 228

Il DFS 228 fu un aereo da ricognizione a razzo progettato dal Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug durante la seconda guerra mondiale. Causa il termine delle ostilità, l'aereo fu realizzato solo in due prototipi non armati.



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