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Die Fairey Fulmar (engl. für „Eissturmvogel“) war ein für den Einsatz von Flugzeugträgern konzipiertes zweisitziges britisches Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs.

Fairey Fulmar
TypJagdflugzeug
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller Fairey Aviation Company
Erstflug 13. Januar 1937
Indienststellung 1940

Geschichte


Sie wurde vom Air Ministry im Januar 1938 als Jagdflugzeug geordert, da die Fleet Air Arm dringend Ersatz für die veralteten Doppeldecker benötigte und um sich gegen einen möglichen Fehlschlag des Blackburn-Skua-Jägers abzusichern. Aus dem nach Spezifikation P.4/34 entwickelten Prototyp eines leichten Bombers Fairey P.4/34 (der für die gleiche Ausschreibung wie die Hawker Henley entwickelt wurde) entstand nach einigen Änderungen gemäß Spezifikation O.8/38 die Fulmar, ein zweisitziges, trägergestütztes Jagdflugzeug.

Da man davon ausging, dass sich die Besatzung über Wasser nicht gegen feindliche Jagdflugzeuge wehren müsse, wurden Flugleistung und Manövrierfähigkeit als weniger wichtig angesehen, dagegen waren die Prioritäten hohe Reichweite und gute Bewaffnung. Ebenso wurde ein Navigator/Funker für die langen Flüge über See als notwendig erachtet. Dies war letztlich eine Fehleinschätzung, denn schon ab 1938 wurden britische Flugzeugträger erfolgreich mit einem damals hochmodernen Funksystem (homing beacon) ausgerüstet, mit dem die Flugzeuge ihren Flugzeugträger auf große Entfernung und sichtunabhängig wieder finden konnten und dessen Empfänger im Flugzeug auch vom Piloten allein bedient werden konnte.

Der Prototyp (K5099), noch als Fairey P.4/34 bezeichnet, machte am 13. Januar 1937 seinen Erstflug, angetrieben durch einen modifizierten Rolls-Royce Merlin II, der bei den Serienflugzeugen Fulmar Mk. I durch einen Merlin VIII ersetzt wurde. Die erste Serienmaschine (N1854), die sich vom Prototyp außer im Motor auch in der Kanzel und der Ausrüstung (einschließlich der Faltflügel) recht deutlich unterschied, flog am 4. Januar 1940, mit den ersten Auslieferungen an den Fleet Air Arm trat der Typ im Juni 1940 mit der Staffel 806 (später auf dem neuen Träger HMS Illustrious eingeschifft) in den Truppendienst. Die Einführung der Fulmar wurde unter außergewöhnlicher Geheimhaltung betrieben; erstmals im September 1940 wurde der Name überhaupt offiziell erwähnt.

Die Piloten befanden die Fulmar als leicht zu steuern, angenehm zu fliegen und ohne schwere Mängel, allerdings erwies sich die Längsstabilität bei voller Zuladung als mangelhaft. Erwartungsgemäß riefen Geschwindigkeit, Steigvermögen und Dienstgipfelhöhe Kritik hervor, dabei ist zu berücksichtigen, dass die Fulmar als Flugzeug konzipiert war, welches sich kaum jemals landgestützten Jägern mit überlegener Leistung entgegenzustellen hätte. Andererseits trug die Maschine doppelt so viel Munition wie die Jagdflugzeuge Hawker Hurricane und Supermarine Spitfire und erreichte mit einer Flugdauer von 5 Stunden ebenfalls das Doppelte dieser landgestützten Jäger.

Die Bewaffnung der Fulmar bestand aus acht 7,7-mm-Maschinengewehren und erwies sich im Einsatz als unzureichend. Obwohl sie zweisitzig ausgelegt war, war keine vom Funker bediente Abwehrbewaffnung vorgesehen. Die Fulmar verfügte über selbstdichtende Kraftstofftanks, bot aber mit Ausnahme einer Panzerglasscheibe für den Piloten der Besatzung keinerlei Panzerungsschutz.

Wenig bekannt, aber bedeutungsvoll war der Anteil der Fulmar bei der Verfolgung des deutschen Schlachtschiffs Bismarck im Mai 1941, wo die Fulmar der Staffel 800Z an Bord von HMS Victorious entscheidende Aufklärungsdaten lieferten, die den Fairey Swordfish Torpedobombern der HMS Ark Royal den entscheidenden Angriff ermöglichten.

Fairey Fulmar Mk II
Fairey Fulmar Mk II

Nach 250 gebauten Fulmar Mk. I löste die Mk. II dieses Muster ab, die neue Version erhielt den Merlin-XXX-Motor mit 1300 PS, einen neuen Propeller sowie eine Tropenausrüstung. Durch verschiedene weitere Modifikationen wurde das Gewicht um 159 kg gesenkt, insgesamt wurde die Steigfähigkeit stark verbessert.

Etwa 100 Fulmar Mk. II wurden zu Nachtjägern umgerüstet, diese wurden sowohl zur Schulung als auch für den Kampf eingesetzt. Ab Anfang 1942 konnte die Fulmar mit einer neuen, leichteren Funkanlage auch erfolgreich über dem Indischen Ozean als Langstreckenaufklärer operieren.

Das Muster wurde ab 1943 langsam von der Supermarine Seafire und der Fairey Firefly abgelöst, blieb aber bis 1945 als Jäger, Aufklärer und Nachtjäger im Einsatz. Die letzte überlebende Fairey Fulmar ist im Fleet Air Arm Museum in Yeovilton ausgestellt.


Produktionszahlen


Die Fulmar wurde in Großbritannien bei Fairey in Heaton Chapel gebaut.

Produktion der Fairey Fulmar[1]
Version Anzahl
Mk I 150
Mk II 450
Summe 600
Jährliche Produktion der Fairey Fulmar[1]
Jahr Anzahl
1940 159
1941 315
1942 120
1943 6
Summe 600

Technische Daten


Kenngröße Daten Fairey Fulmar Mk. II
Besatzung2
Länge12,27 m
Spannweite14,12 m
Höhe4,25 m
Gesamtmasse4450 kg
Antrieb ein Rolls-Royce Merlin XXX V-12 mit 1.300 PS (ca. 960 kW)
Höchstgeschwindigkeit448 km/h
Dienstgipfelhöhe7930 m
normale Reichweite1280 km
Bewaffnungacht 7,7-mm-MGs

Siehe auch



Literatur




Commons: Fairey Fulmar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Public Record Office (National Archives), Kew, Bestand AVIA 10/311; Bestand AIR 19/524

На других языках


- [de] Fairey Fulmar

[en] Fairey Fulmar

The Fairey Fulmar is a British carrier-borne reconnaissance aircraft/fighter aircraft which was developed and manufactured by aircraft company Fairey Aviation. It was named after the northern fulmar, a seabird native to the British Isles. The Fulmar served with the Royal Navy's Fleet Air Arm (FAA) during the Second World War.

[fr] Fairey Fulmar

Le Fairey Fulmar est un chasseur embarqué britannique utilisé durant la Seconde Guerre mondiale par la Fleet Air Arm (FAA). Au total, 602 exemplaires furent construits par la Fairey Aviation Company dans son usine de Stockport entre janvier 1940 et décembre 1942. Monoplan à aile basse, son design est fondé sur le bombardier léger Fairey P.4/34 (en) qui devait remplacer le Fairey Battle. Bien que peu rapide et maniable, il se révéla tout de même très fiable et robuste avec une grande autonomie et un armement efficace de huit mitrailleuses. Son nom tient son origine d'un oiseau de haute mer : la Pétrel Fulmar Boréal.

[it] Fairey Fulmar

Il Fairey Fulmar (dal nome di un genere di uccelli della famiglia dei procellaridi) era un aereo da caccia imbarcato, realizzato dall'azienda britannica Fairey Aviation Company Limited nella seconda metà degli anni trenta ed impiegato nel corso della seconda guerra mondiale sia dalla Fleet Air Arm che dalla Royal Air Force.

[ru] Fairey Fulmar

Фэйри Фулмар (англ. Fairey Fulmar — Глупыш) — британский палубный истребитель, использовавшийся Авиацией Королевских ВМС во время Второй мировой войны. Хотя его характеристики были довольно скромными, Фулмар всё же был надёжным и прочным самолётом с большим радиусом действия и эффективным вооружением из 8 пулемётов.



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