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Die Fairey Rotodyne war ein Kombinationsflugschrauber des britischen Herstellers Fairey. Zum Erreichen höherer Geschwindigkeiten kombinierte die ungewöhnliche Bauweise das Konzept eines Transporthubschraubers mit zusätzlichen Tragflächen und einem Blattspitzenantrieb.

Fairey Rotodyne

Fairey Rotodyne Prototyp
TypTransporthubschrauber
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller Fairey
Erstflug 6. November 1957
Indienststellung Flugerprobung 1962 beendet
Produktionszeit

Wurde nie in Serie produziert

Stückzahl 1

Geschichte


Als primärer Einsatzzweck war der Passagiertransport zwischen nah beieinander liegenden Metropolen vorgesehen. Durch zentral in den Städten gelegene Startplätze hätte man externe Flugplätze nicht benötigt. Der Entwicklungsauftrag wurde vom British Ministry of Supply im August 1953 erteilt. Der Erstflug des einzigen Prototyps fand am 6. November 1957 statt.

Wesentliche Merkmale der Rotodyne waren der kastenförmigen Rumpf mit fast quadratischem Querschnitt, einem Vierblattrotor, der durch einen heißen Blattspitzenantrieb beim Start und bei der Landung angetrieben wurde, kurze Flügel in Schulterdeckerauslegung, an denen die Turboproptriebwerke befestigt waren, und ein Doppelleitwerk am Heck.

Zum Starten wurden die Propellerturbinen mit Kompressoren gekuppelt, die komprimierte Luft für den heißen Blattspitzenantrieb lieferten. Die Luft wurde dabei durch die hohle Rotorwelle und die Rotorblätter gepresst, bevor sie in einer Düse an der Blattspitze mit Treibstoff vermischt und verbrannt wurde. Bei dieser Bauweise kann auf einen Drehmomentausgleich, wie sonst durch einen Heckrotor, verzichtet werden.

Nach dem Abheben wurde durch die herkömmlichen Propellerturbinen vorwärts beschleunigt. Bei ausreichender Geschwindigkeit wurde der Blattspitzenantrieb dann abgeschaltet, und der Auftrieb wurde nun von dem nach dem Autogyro-Prinzip freidrehenden Rotor und den Tragflächen erzeugt. Zur Landung wurde der Vorgang in umgekehrter Weise durchgeführt.

Der Prototyp wurde mehrmals in Farnborough und auf der Pariser Luftfahrtschau vorgeführt. Am 5. Januar 1959 errang er den Weltrekord über die geschlossene 100 km Strecke für Rotorflugzeuge mit 307 km/h. Das Flugverhalten war gut. Die British European Airways (BEA-heute British Airways) bestellte zunächst 6, die britische Luftwaffe 12 Maschinen und die New York Airways 5, auch die US-Armee zeigte Interesse.

Wesentlicher Kritikpunkt war aber die enorme Lärm-Entwicklung des Blattspitzenantriebes. Ein Flugverkehr und Landungen innerhalb einer Großstadt, zwischen Bürohochhäusern, war damit praktisch nicht umsetzbar.

Es war ein Lärmminderungsprogramm im Gange, das es geschafft hatte, den Lärmpegel von 113 dB auf den gewünschten Wert von 96 dB aus 180 m Entfernung zu senken, weniger als der Lärm einer Londoner U-Bahn, und zum Zeitpunkt der Absage waren Schalldämpfer in der Entwicklung, die den Lärm noch weiter reduziert hätten – mit 95 dB in 200 ft „vorgesehen“[1] die Begrenzung war der Lärm, der durch den Rotor selbst erzeugt wurde.[2] Diese Bemühungen reichten der BEA jedoch nicht aus, die, wie der Vorsitzende Sholto Douglas es ausdrückte, „kein Flugzeug kaufen würde, das wegen des Lärms nicht betrieben werden könnte“, und die Fluggesellschaft weigerte sich, den Rotodyne zu bestellen, was wiederum zum Scheitern des Projekts führte.

Fairey wurde 1960 von Westland übernommen. Die BEA stornierte ihre Bestellungen wegen der fehlenden Einsatzmöglichkeiten; die britische Luftwaffe stornierte aus Kostengründen. Das Programm wurde daraufhin im Februar 1962 eingestellt.


Technische Daten


KenngrößeDaten
Besatzung2
Passagiere57–75
Länge17,90 m
Rotordurchmesser27,40 m
Höhe6,76 m
Rotorfläche591 m²
Startmasse15.000 kg
max. Startmasse17.000 kg
Höchstgeschwindigkeit343 km/h
Reichweite830 km
Triebwerke2 × Napier Eland NEL3; je 2.855 PS (2.100 kW)

Siehe auch



Literatur




Commons: Fairey Rotodyne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. „Requiem for the Rotodyne – An Account of Unusual Problems Met and Solved.“ In: Flight International. 9. August 1962, S. 200–203, hier S. 202.
  2. „Who believes in Helicopters.“ In: Flight. 21. März 1958. S. 380.

На других языках


- [de] Fairey Rotodyne

[en] Fairey Rotodyne

The Fairey Rotodyne was a 1950s British compound gyroplane designed and built by Fairey Aviation and intended for commercial and military uses.[2] A development of the earlier Gyrodyne, which had established a world helicopter speed record, the Rotodyne featured a tip-jet-powered rotor that burned a mixture of fuel and compressed air bled from two wing-mounted Napier Eland turboprops. The rotor was driven for vertical takeoffs, landings and hovering, as well as low-speed translational flight, but autorotated during cruise flight with all engine power applied to two propellers.

[fr] Fairey Rotodyne

Le Fairey Rotodyne est un gyroplane conçu dans les années 1950 par Fairey Aviation et destiné à un usage militaire et civil.

[it] Fairey Rotodyne

Il Fairey Rotodyne era un prototipo di elicoplano sperimentale con rotore tip jet sviluppato dall'azienda aeronautica britannica Fairey Aviation Company Limited negli anni cinquanta.

[ru] Fairey Rotodyne

Фейри Ротодайн (англ. Fairey Rotodyne) — британский винтокрыл, разработанный фирмой Fairey Aviation. Предназначался для гражданского и военно-транспортного применения. Прошёл успешные испытания в 1957—1959. Программа закрыта в 1962.



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