M-11 Schtorm (russisch Шторм; dt.: „Sturm“) ist ein russisches seegestütztes-Flugabwehrraketen-System. Der NATO-Codename lautet SA-N-3 Goblet, der GRAU-Index 4K60 bzw. 4K65. Es wurde erstmals in den 1960er-Jahren auf sowjetischen Kriegsschiffen installiert und befindet sich heute noch im Einsatz.
Am 25. Juli 1959 wurde die Entwicklung des seegestützten Flugabwehrraketenkomplexes M-11 Schtorm in Auftrag gegeben. Die Forschungsarbeiten wurden vom Institut NII-10 übernommen, das auch an der Marineversion des landgestützten Flugabwehrsystems SA-3 (SA-N-1) arbeitete. Ursprünglich war geplant, das SA-N-3-System auf den Projekt-1126-Schiffen zu installieren, was aber im Juni 1961 verworfen wurde, da sowohl das SA-N-3-Projekt als auch das Projekt 1126 annulliert wurde. Allerdings wurde das SA-N-3-Projekt nur einen Monat später wieder reaktiviert, um auf Schiffen der Moskwa-Klasse eingebaut zu werden. Im April 1962 waren die Arbeiten erfolgreich beendet. Die Raketen wurden von einem modifizierten ZIF-101-Werfer aus abgefeuert, der auch schon beim SA-N-1-System Verwendung findet. Nach anfänglichen Problemen wurde das System schließlich auf der Moskwa installiert, die 1967 in Dienst gestellt wurde. Offiziell wurde das M-11-Schtorm-System erst im Jahr 1969 in Dienst gestellt, da trotz Inbetriebnahme noch Entwicklungs- und Verbesserungsarbeiten durchgeführt wurden.
Ungewöhnlicherweise gab es kein entsprechendes landgestütztes System. Das M-11-System wurde ausschließlich auf sowjetischen Kriegsschiffen verwendet und nie in realen Gefechtssituationen eingesetzt. Insgesamt wurden 25 Systeme hergestellt und auf folgenden Schiffsklassen verwendet:
Die 4K60/4K65-Raketen sind paarweise nebeneinander auf dem drehbaren Doppelarmstarter angebracht. Die Geschwindigkeit der Rakete liegt zwischen Mach zwei und Mach drei. Sie ist 6,1 Meter lang, wiegt 1.844 Kilogramm (Startgewicht) und ist mit einem 129 kg schweren Gefechtskopf bestückt. Die effektive Bekämpfungshöhe reicht von 100 bis 25.000 m. Die älteren 4K60-Raketen hatten eine Reichweite von 3 bis 30 km, die moderneren 4K65-Raketen können bis zu einer Entfernung von 55 km effektiv eingesetzt werden. Die Flugabwehrraketen werden mittels Kommandolenkung und halbaktiver Zielsuchlenkung gesteuert (SARH). Es wird das „Head Lights“-Radar verwendet.
Schultergestützt |
9K32 Strela-2 | 9K34 Strela-3 | 9K310 Igla-1 | 9K38 Igla | 9K338 Igla-S | 9K333 Werba |
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Kurzstrecken |
9K31 Strela-1 | 9K33 Osa | 9K35 Strela-10 | 2K22 Tunguska | 9K330 Tor | 96K6 Panzir | Sosna | |
Mittelstrecken |
S-125 Newa | 2K11 Krug | 2K12 Kub | 9K37 Buk | |
Langstrecken |
S-25 | RS-25 | S-75 | S-200 | S-300P | S-300W | S-350 | S-400 | S-500 | |
Seegestützt |
9K32F Strela-2F | 9K34F Strela-3F | 9K310F Igla-1F | 9K38M Igla-M | 4K33 Osa-M | 3K87 Kortik | 3K95 Kinschal | 3K96 Redut | M-1 Wolna-M | M-2 Wolchow | M-11 Schtorm | M-22 Uragan | 3S90 Esch | S-300F Fort | S-300FM Fort-M |