Der Aeropuerto Internacional Jorge Chávez (früher Lima-Callao) ist der Flughafen der peruanischen Hauptstadt Lima. Er liegt am nördlichen Rand in der im Westen angrenzenden Stadt Callao direkt am Pazifischen Ozean, ca. zehn Kilometer vom Stadtzentrum von Lima entfernt. Mit einem Passagieraufkommen von 22 Mio./Jahr ist er mit Abstand der größte Flughafen von Peru.
Der Flughafen liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Lima in Callao. Es gibt zurzeit nur die Möglichkeit per Bus oder Taxi zum Flughafen zu gelangen. Eine Metrolinie (Linie 4) befindet sich momentan im Bau.
Geschichte
Der Flughafen Lima wurde 1960 eröffnet um den alten Airport von Limatambo (in San Isidro) zu ersetzen.
Seit der Privatisierung 2001 wird er von Lima Airport Partners (LAP), einem Joint Venture der Unternehmen AC Capitales SAFI S.A. (10%), der International Finance Corporation (19,9%) und Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide (70,1%) betrieben und umfassend modernisiert und ausgebaut. Im Jahre 2005 wurde der erste Bauabschnitt mit neuen Abfertigungsbereichen für nationale und internationale Fluggäste und sieben Fluggastbrücken, sowie einem Shoppingbereich Peru Plaza abgeschlossen. Im Januar 2009 wurde der zweite Bauabschnitt mit einer zusätzlichen Terminalfläche von 18.000m² und nun insgesamt 19 Gates fertiggestellt. Auch der Tower und das Vorfeld wurden umgestaltet. Für die Zukunft ist der Bau einer neuen Runway geplant.
Der Flughafen wurde 2014 durch Skytrax zum 6. Mal als bester Flughafen Südamerikas ausgezeichnet.
Ausbau
Im Zuge eines zwischen der peruanischen Regierung und dem Betreiber im Juli 2017 vereinbarten Ausbauprogrammes sollen ab 2018 1,5 Mrd. Dollar investiert werden. Zunächst soll eine zweite Start- und Landebahn und später ein neues Passagierterminal und weitere Infrastruktureinrichtungen gebaut werden[3]. Der Bau der Start- und Landebahn soll etwa vier Jahre dauern. Der Bau des neuen bis zu dreimal größeren Terminals soll im Jahr 2022 abgeschlossen sein. Im Gegenzug zu den Investitionen verlängert die Regierung die Konzession bis 2041 und stellt das erforderliche Land zur Verfügung.[4][5]
Fluggesellschaften und Ziele
Der Flughafen, benannt nach dem peruanischen Luftfahrtpionier Jorge Chávez, ist der Stammflughafen der chilenisch-peruanischen Fluggesellschaft LATAM Perú und einiger kleineren regionalen Fluggesellschaften. Für den inländischen Flugverkehr ist er die wichtigste Drehscheibe. International spielt dieser Flughafen eine eher kleinere Rolle.
Im selben Flughafenareal befinden sich die Militärbasen der peruanischen Luftwaffe und Marine. Erstere bietet ebenfalls zivile Flüge in das Inland an, zu meist weniger frequentierten Orten.
Inlandsflüge
Insgesamt fünf Fluggesellschaften bedienen derzeit (Januar 2014) 20 Zielorte innerhalb Perus.
Internationale Flüge
Insgesamt 24 Fluggesellschaften bedienen derzeit (April 2013) auf 40 Destinationen im internationalen Markt.
Am 27. November 1962 verunglückte eine Boeing 707-441 (Luftfahrzeugkennzeichen PP-VJB) im Landeanflug auf den Flughafen Lima-Callao, als sie in die Seite des Berges La Cruz geflogen wurde. Alle 80 Passagiere und die 17 Besatzungsmitglieder wurden getötet. Es konnte nicht ermittelt werden, warum die Maschine von ihrem Kurs abgekommen war.[6]
Am 8. Mai 1964 flog eine Douglas DC-4/C-54A-DO der argentinischen Luftstreitkräfte (T-47) bei schlechter Sicht im Anflug auf den Flughafen Lima in eine Sanddüne. Von den 49 Insassen kamen 46 ums Leben, sechs Besatzungsmitglieder und 40 Passagiere.[7]
Am 27. April 1966 wurde eine Lockheed L-749A Constellation der peruanischen Líneas Aéreas Nacionales (LANSA)(OB-R-771) in einer Höhe von 3840 Metern in den Berg Talaula geflogen, 113 Kilometer südlich des Startflughafens Lima. Die Maschine war auf dem Weg zum Flughafen Cusco (Peru), als sie 25 Minuten nach dem Start und 54 Kilometer abseits der vorgesehenen Strecke in den Berg prallte. Auf der tatsächlich geflogenen Route hätte sie nach der kurzen Flugzeit mit ihrem aktuellen Fluggewicht niemals die Berggipfel überfliegen können. Möglicherweise war der kurzfristig für den Flug eingeteilte US-amerikanische Kapitän nach weniger als 6 Stunden Schlaf übermüdet; jedenfalls war dies schon sein 113. Flug auf dieser Strecke. Auch der 22-jährige Erste Offizier könnte übermüdet gewesen sein, da er in den 30 Tagen vor dem Unfall 136 Flugstunden absolvieren musste, ebenso wie der Flugingenieur mit 126 Stunden. Die einzige mögliche Erklärung, warum die Maschine bei klarem Himmel und sehr guter Sicht in den Berg geflogen wurde, war der Versuch des Kapitäns, um jeden Preis eine Abkürzung zu nutzen, die jedoch aufgrund der Leistungsdaten des Flugzeugs nicht fliegbar war. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle 49 Insassen, sechs Besatzungsmitglieder und 43 Passagiere, getötet. Nach weiteren Unfällen mit fast 200 Toten wurde der LANSA wegen genereller Sicherheitsprobleme und Fälschung der Aufzeichnungen die Betriebserlaubnis entzogen.[8][9][10]
Am 18. November 2022 kollidierte ein Airbus A320neo (CC-BHB) der LATAM Airlines beim Starten auf der Startbahn mit einem Feuerwehrfahrzeug. Während alle 102 Fluggäste und sechs Besatzungsmitglieder überlebten, starben zwei von drei Feuerwehrleuten im getroffenen Wagen. Der dritte wurde schwer verletzt. Der Grund für den Zusammenstoß ist noch unklar. Nach der Kollision mit der rechten Tragfläche fing das rechte Triebwerk Feuer und das rechte Hauptfahrwerk knickte ein. Nach dem Unglück wurde der Flughafen für einige Tage geschlossen.[11]
Lima.Aeropuerto Internacional Jorge Chávez.Fraport AG,abgerufen am 16.Februar 2013.
Einzelnachweise
Lima.Aeropuerto Internacional Jorge Chávez.Fraport AG,abgerufen am 16.Februar 2013.
Traffic Figures.(Nicht mehr online verfügbar.)Fraport.com,archiviertvomOriginalam17.Oktober 2019;abgerufen am 30.August 2019(englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fraport.com
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