avia.wikisort.org - Flugzeug

Search / Calendar

Die Lawotschkin La-250 (russisch Лавочкин Ла-250) war ein sowjetischer Versuchs-Abfangjäger, der den Beinamen „Anakonda“ (Анаконда) erhielt. Sie war der Schlusspunkt in der Reihe der von Semjon Lawotschkin nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten Experimental-Strahlflugzeuge, da sich der Schwerpunkt des Konstruktionsbüros nach Lawotschkins Tod im Jahr 1960 zu unbemannten Flugkörpern hin verlagerte.

Lawotschkin La-250
TypAbfangjäger
Entwurfsland

Sowjetunion 1955 Sowjetunion

Hersteller OKB Lawotschkin
Erstflug 16. Juli 1956
Stückzahl 4

Geschichte


Die ersten Konstruktionsarbeiten begannen 1953 und liefen zunächst parallel zur La-200B. Es war vorgesehen, die La-250 als allwettertauglichen schweren Jäger mit reiner Raketenbewaffnung für den Überschallbereich einzusetzen. Der erste Entwurf wurde im April 1954 vollendet und im September vom Ministerium für Luftfahrtindustrie bestätigt. Nachfolgende Untersuchungen zogen noch einige Änderungen wie die Verwendung eines Deltaflügels nach sich. Da die vorgesehenen Triebwerke Klimow WK-9 mit 117,7 kN Nachbrennerleistung nicht verfügbar waren, musste auf leistungsschwächere Ljulka AL-7 ausgewichen werden. Weitere Verzögerungen wurden durch das K-15U-Radargerät verursacht, das durch ein K-15M ausgetauscht wurde.

Am 16. Juni 1956 führte der erste Prototyp La-250A den Rollout und einen Monat später auf den Tag genau am 16. Juli den Erstflug mit Andrei G. Kotschetkow durch. Es entstanden insgesamt vier „Anakondas“, die von 1956 bis 1959 einer umfangreichen Erprobung unterzogen wurden. Die erste La-250A verunglückte 1957 bei einem durch die zu träge reagierende Hydrauliksteuerung verursachten Startunfall. Ein zweites als La-250A-II bezeichnetes Flugzeug mit verlängerten Lufteinlässen wurde am 18. Juni 1957 vollendet. Nach einem Unfall dieser Maschine am 26. November des Jahres, der auf unzureichende Sichtbedingungen am Flugplatz Ramenskoje zurückzuführen war, wurde der Bug bei der dritten Maschine um 6° nach unten gezogen und verbesserte Klappen mit auf 15° begrenzten Ausschlag eingebaut. Die Flugerprobung begann am 31. Juli 1958 mit M. L. Petruschkow, doch bereits am 8. September wurde die La-250A beschädigt, als eine Strebe des Hauptfahrwerks wegknickte. Das Flugzeug wurde wieder instand gesetzt und führte bis zum Mai 1959 noch 16 Flüge durch. Ein vierter Prototyp begann im gleichen Monat mit der Rollerprobung, doch mittlerweile war das Interesse der Luftstreitkräfte an dem Flugzeug aufgrund des stark überdehnten Zeitrahmens stark gesunken. Zwar entstand noch ein fünftes Flugzeug ohne Triebwerke, das in Wladimirowka für Bodentests des modernisierten Radars K-15M verwendet wurde, doch da mit der Jak-28P und der Tu-128 inzwischen leistungsstärkere Typen zur Verfügung standen, wurden schließlich im Juli 1959 alle Versuche beendet. Die Konstruktion einer Weiterentwicklung wurde nach Lawotschkins Tod abgebrochen.

Den Spitznamen „Anakonda“ erhielt das Flugzeug während der Erprobung – er bezog sich sowohl auf die langgestreckte Rumpfform als auch auf die vergleichsweise kritischen Flugeigenschaften der Maschine. Eine La-250 kann im Zentralen Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation besichtigt werden.


Technische Beschreibung


Bei der La-250 handelt es sich um einen freitragenden Mitteldecker in Ganzmetall-Halbschalenbauweise mit Deltaflügeln. Die Lufteinläufe für die beiden Strahltriebwerke sind beidseitig am langen, schmalen Rumpf in Höhe der Pilotenkabine angebracht. Die Maschine hat ein freitragendes Leitwerk mit einer relativ großen Seitenflosse. Das Höhenleitwerk wurde als Pendelruder ausgelegt. Das Hauptfahrwerk mit Zwillingsrädern in konventioneller Anordnung wurde vollständig in den Rumpf eingefahren, dies war der Grund für die sehr geringe Spurbreite des Flugzeugs. Unter dem Rumpf kann ein abwerfbarer Zusatztank montiert werden.


Technische Daten


La-250, Bugansicht
La-250, Bugansicht
Dreiseitenriss
Dreiseitenriss
KenngrößeDaten
KonzeptionAbfangjagdflugzeug
KonstrukteurSemjon Lawotschkin
Besatzung2
Länge25,60 m
Flügelspannweite13,90 m
Flügelfläche80,0 m²
Flügelstreckung2,4
Leermasseetwa 15.000 kg
Startmassenormal 25.000 kg
maximal 30.000 kg
Triebwerkezwei Ljulka AL-7F
Leistungje 5.900 kp
je 6.500 kp Schub mit Nachbrenner
Höchstgeschwindigkeit2.000 km/h in 5.000 m Höhe mit Nachbrenner
Dienstgipfelhöhe18.000 m
Reichweitemaximal 2.000 km
Bewaffnungzwei Luft-Luft-Lenkwaffen

Siehe auch



Literatur




Commons: La-250 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Lawotschkin La-250

[en] Lavochkin La-250

The Lavochkin La-250 "Anakonda" was a high-altitude interceptor aircraft prototype developed in the Soviet Union by the Lavochkin design bureau in the 1950s. Its nickname "Anaconda" was invented during the flight test and referred to both the elongated body shape as well as the relatively critical flight characteristics of the machine.

[fr] Lavotchkine La-250 Anakonda

Le Lavotchkine La-250 « Anakonda » (en russe : Лавочкин Ла-250 « Анаконд ») était un prototype de chasseur à réaction conçu et fabriqué en Union des républiques socialistes soviétiques par le bureau d'études (OKB) Lavotchkine au début de la Guerre froide.

[it] Lavochkin La-250

Il Lavochkin La-250 Anakonda (in cirillico Лавочкин Ла-250 Анаконда)[N 1] era un caccia intercettore bimotore a getto dotato di ala a delta, progettato dall'OKB 301 diretto da Semën Alekseevič Lavočkin e sviluppato in Unione Sovietica negli anni cinquanta.

[ru] Ла-250

Ла-250 «Анаконда» — советский истребитель-перехватчик разработки ОКБ-301 Семена Лавочкина. Все работы по нему были прекращены в 1959 году.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии