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Der Flugplatz Schönhagen (ICAO-Code: EDAZ) ist ein Verkehrslandeplatz im Trebbiner Ortsteil Schönhagen im Land Brandenburg. Am Standort sind mehrere Instandhaltungsunternehmen, Flugzeugwerften und Flugschulen sowie ein Segelflugverein ansässig.

Flugplatz Schönhagen
Kenndaten
ICAO-Code EDAZ
Koordinaten

52° 12′ 14″ N, 13° 9′ 36″ O

Höhe über MSL 41 m  (135 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 5 km westlich von Trebbin
Straße Am Flugplatz
Basisdaten
Eröffnung 1936
Betreiber Flugplatzgesellschaft Schönhagen mbH
Flug-
bewegungen
45.000
Start- und Landebahnen
07/25 1510 m × 23 m Asphalt
12/30 700 m × 18 m Asphalt
12/30 760 m × 40 m Gras

i1 i3


i7 i10 i12 i14

Für den Motorflug wird in der Regel die Asphaltbahn 07/25 benutzt. Die Bahnen 12/30 werden nur in Ausnahmefällen verwendet. Südlich und parallel zur Piste 07/25 befindet sich das 1000 m lange Segelfluggelände für Schlepp- und Windenstarts von Segelflugzeugen. Der Flugplatz befindet sich im Luftraum G mit einer Radio Mandatory Zone, ab 1000 ft AGL beginnt der Luftraum E, ab 2500 ft der Luftraum C. Für den Segelflug kann auf Nachfrage ein Sektor im Luftraum C bis 3500–4500 ft freigegeben werden, wobei die Verkehrslage am Flughafen Berlin Brandenburg die freigegebene Höhe bestimmt.


Geschichte


Der Flugplatz aus der Luft
Der Flugplatz aus der Luft
Flugzeuge vor Halle Golf
Flugzeuge vor Halle Golf
Vorfeld mit Tower
Vorfeld mit Tower

Seit 1928 wurde das Areal um den Löwendorfer Berg für Segelflug genutzt. Die Luftwaffe der Wehrmacht, die das Gelände ab 1936 ausbaute, führte den Fliegerhorst Trebbin als Notlandeplatz. Es waren jedoch keine fliegenden Einheiten stationiert. Zwischen 1937 und 1945 befand sich auf dem Gelände eine „Reichsschule für Segelflug“ des Nationalsozialistischen Fliegerkorps, einer paramilitärischen Luftsportorganisation, die in Schönhagen Segelflug betrieb.[1] Gegen Kriegsende wurde in diesem Rahmen auch eine spannweitenreduzierte Version des DFS Habicht zur Vorschulung auf den Raketenjäger Me 163 eingesetzt. Ebenso wurde die Aufstellung einer mit der Gleitversion des „Volksjägers“ He 162 ausgerüsteten neuen Einheit vorgesehen, was aber aufgrund des nahen Kriegsendes nicht mehr verwirklicht wurde. In den Morgenstunden des 22. April 1945 besetzte die Rote Armee den Platz und betrieb auf dem Gelände noch eine Zeitlang eine Werkstatt und nutzte die Bauten der Flugschule als Wohnhäuser.

Zu DDR-Zeiten befand sich auf dem Gelände das Schulkombinat der Gesellschaft für Sport und Technik „Ernst Schneller“, in der unter anderem die Grundausbildung von Piloten in Vorbereitung auf eine militärische Fliegerausbildung bei der NVA stattfand. Am 31. Januar 1952 führte Karl Liebeskind mit einem SG 38 in Schönhagen den ersten Start eines Luftfahrzeugs der DDR durch.[2] Im Juni 1959 fanden hier die ersten DDR-Meisterschaften im Segelflug statt.[3] Hier entstand auch die FSS-100 Tourist, ein zweisitziges Sportflugzeug. Es war das einzige in der DDR konstruierte und gebaute Flugzeug seiner Art.

Nach der Wende wurde und wird der Flugplatz kontinuierlich ausgebaut. Beide Start- und Landebahnen wurden asphaltiert, die Hauptbahn verlängert und mit einer Befeuerung ausgestattet. Ältere Immobilien und Gebäudeteile auf dem Flugplatzgelände sind umgebaut oder modernisiert worden, um Verwaltungs-, Tagungs- und Abfertigungsräume zu schaffen. Eigentümer und Betreiber des Flugplatzes ist die Flugplatzgesellschaft Schönhagen mbH, die von der Öffentlichen Hand getragen wird.

Am 24. November 2008 landete in Schönhagen das letzte am Flughafen Tempelhof gestartete Flugzeug.

Im Juni 2016 wurde der Instrumentenflugbetrieb genehmigt und zum AIRAC Termin am 11. Oktober 2018 aufgenommen.


Zwischenfälle



Literatur




Commons: Flugplatz Schönhagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945 Germany (1937 Borders). S. 650. abgerufen am 25. Oktober 2016.
  2. Johannes Höntsch: Schönhagen und das letzte Aufgebot. In: Fliegerrevue Nr. 2/1997, FlugVerlag Berolina, ISSN 0941-889X, S. 36.
  3. Karl-Heinz Hardt, Peter Stache: Zwischen Startband und Zielstreifen. In: Flügel der Heimat Nr. 7/1959, Sport und Technik, Berlin, S. 3–12
  4. Claus Gerhard: Der überwachte Himmel. Die staatlichen Sicherungsmaßnahmen der DDR zur Verhinderung von Fluchten mit Fluggeräten. Metropol, Berlin 2020, ISBN 978-3-86331-562-7, S. 403ff.
  5. Untersuchungsbericht 3X115-0/97. (PDF) Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, Januar 2002, abgerufen am 13. April 2018.
  6. Untersuchungsbericht 3X239-0/97. (PDF) Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, Februar 1999, abgerufen am 13. April 2018.
  7. Untersuchungsbericht 3X052-0/99. (PDF) Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, September 2000, abgerufen am 13. April 2018.
  8. Untersuchungsbericht 3X227-0/99. (PDF) Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, Juli 2001, abgerufen am 13. April 2018.
  9. Untersuchungsbericht 3X046-0/08. (PDF) Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, Juni 2008, abgerufen am 13. April 2018.
  10. Untersuchungsbericht 3X164-09. (PDF) Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, 13. Februar 2013, abgerufen am 13. April 2018.
  11. Untersuchungsbericht 3X060-11. (PDF) Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, Mai 2011, abgerufen am 13. April 2018.
  12. Bulletin - Unfälle und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge. (PDF) Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, Oktober 2014, abgerufen am 13. April 2018.
  13. Hubschrauber auf Flugplatz in Schönhagen abgestürzt. In: Märkische Allgemeine Zeitung. 30. September 2018, abgerufen am 30. September 2018.
  14. Schönhagen: Flugzeug mit zwei Insassen stürzt in Waldstück. In: Märkische Allgemeine Zeitung. 19. Oktober 2021, abgerufen am 18. November 2021.

На других языках


- [de] Flugplatz Schönhagen

[en] Schönhagen Airport

Schönhagen Airport (German: Flugplatz Schönhagen) (ICAO: EDAZ) is a general aviation airport near Trebbin, a town in the German state of Brandenburg. It is located approximately 45 km (28 mi) southwest of Berlin.



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