avia.wikisort.org - Flugplatz

Search / Calendar

Der Flugplatz Varrelbusch ist ein deutscher Flugplatz im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg und hat den Status eines Verkehrslandeplatzes.

Flugplatz Varrelbusch
Varrelbusch (Niedersachsen)
Varrelbusch (Niedersachsen)
Varrelbusch
Kenndaten
ICAO-Code EDWU
IATA-Code VAC
Koordinaten

52° 54′ 30″ N,  2′ 26″ O

Höhe über MSL 39 m  (128 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 7 km nördlich von Cloppenburg
Straße Werner-Baumbach-Str.
Bahn Bahnnebenlinie Cloppenburg - Friesoythe
Basisdaten
Eröffnung 1940, Neueröffnung 1956
Betreiber Luftsportverein Cloppenburg e.V.
Start- und Landebahn
09/27 930 m × 32 m Gras

i1 i3


i7 i10 i12 i14

BW

Allgemeines


Betreiber ist der Luftsportverein Cloppenburg. Der Flugplatz liegt etwa sieben Kilometer von Cloppenburg entfernt zwischen Garrel und Cloppenburg auf dem Gebiet des Cloppenburger Ortsteils Staatsforsten.

Der Flugplatz wurde regelmäßig als Absetzplatz für Fallschirmjäger der Bundeswehr im Fallschirmsprung genutzt.


Verein


Der LSV Cloppenburg e.V. gliedert sich in die Bereiche Motorflug und Segelflug. Als Motorflugzeuge stehen zwei Cessna 172SP, eine Aquila AT01 (A211 NVFR), ein Motorsegler Diamond-Aircraft Dimona sowie eine Piper PA 28 - 180 als vereinseigene Flugzeuge zur Verfügung. Rund- und andere Gastflüge mit Vereinspiloten sind an Wochenenden und Feiertagen nach Absprache möglich. Es findet eine rege Ausbildung von Nachwuchspiloten statt.

Im Bereich Segelflug werden verschiedene Arten von Doppelsitzern, z. B. ASK 21 (auch zum Mitfliegen), und Einsitzern, beispielsweise DG303-WL, betrieben. In der Segelflugabteilung besteht die Möglichkeit zur Ausbildung.

Der Verkehrslandeplatz wird vom Fallschirmspringerclub Wildeshausen als Sprungplatz genutzt.


Geschichte


Nach einjähriger Planungszeit wurde 1938 offensichtlich in Kriegsvorbereitung mit dem Bau eines Militärflugplatzes in Varrelbusch begonnen. Dazu wurde ein ausgedehntes Wald- und Heidegelände nördlich von Cloppenburg, das dicht an der Bahnlinie Cloppenburg - Friesoythe lag, von diversen Bauern aufgekauft. Ein Großteil der aufgekauften Fläche wurde vom Gut Westfalenhof, das Klöckner gehörte, zur Verfügung gestellt.

Der Flugbetrieb auf dem Fliegerhorst begann während des Frankreichfeldzugs 1940 mit Kampfverbänden, die mit Heinkel He 111 und Junkers Ju 88 ausgestattet waren. Es wurden zunächst Angriffe gegen die Westfront geflogen. Ab September 1944 starteten von Varrelbusch He 111 mit angehängter V1 des Kampfgeschwader 53 „Legion Condor“. Über der Nordsee wurde der Marschflugkörper ausgeklinkt und der Auslösemechanismus gestartet, der das Geschoss startete und gegen Großbritannien ins Ziel lenkte.

Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe der Wehrmacht die hier zwischen 1939 und 1945 stationiert waren.[1]

VonBisEinheitAusrüstung
April 1940Mai 1940II./KG 54 (II. Gruppe des Kampfgeschwaders 54)Heinkel He 111P
Dezember 1943März 1944I./KG 76Junkers Ju 88A-4
Dezember 1943Januar 1944II./KG 76Junkers Ju 88A-4
Januar 1944März 1944Einsatzstaffel/Kampfgeschwader 101Junkers Ju 88A-4
September 1944Oktober 1944Stab III., 9./KG 3Heinkel He 111H-16
September 1944September 1944III./KG 6Junkers Ju 188A-2
November 1944Dezember 1944III./JG 54 (III. Gruppe des Jagdgeschwaders 54)Focke-Wulf Fw 190D-9

Nach mehrfacher Bombardierung durch die Alliierten wurde der Flugplatz, den diese als Airfield B.113 bezeichneten, am 13. April 1945 kampflos von kanadischen Truppen eingenommen. Diese reparierten den Platz sofort und flogen von hier bis zur deutschen Kapitulation Kampfeinsätze mit englischen und holländischen Piloten gegen weitere Frontabschnitte. Kurz nach der Kapitulation räumten die fliegenden Verbände der Alliierten, hierunter das 131. Wing (Geschwader) der British Air Force of Occupation mit polnischen Piloten, den Platz. Ab 1948 fand kein Flugbetrieb mehr statt. Der Flugplatz diente dann den Briten als Instandsetzungsfläche und Sammelplatz für alle Arten von Militärfahrzeugen vom Jeep bis zum Panzer. So waren hier zeitweilig bis zu 40.000 Fahrzeuge versammelt, die dann mit der Bahn nach England abtransportiert wurden. Bei Abzug der Briten wurden 1950 die Landebahnen, Rollwege, Nebenstraßen, Flugzeugstellplätze und Munitionsbunker gesprengt, so dass der Flugplatz komplett unbrauchbar war.

Mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland ging das gesamte Gelände in die Verwaltung des Vermögensamtes über. Ein Teil des Geländes wurde von 1973 bis 2002 als FlaRak-Stellung genutzt. Diese war zunächst mit NIKE- später mit PATRIOT-Raketen ausgerüstet. Ein anderer Teil des Geländes, insbesondere eine ehemalige Startbahn wurde vom Luftsportverein Cloppenburg für zivile Zwecke als Flugplatz angemietet.


Siehe auch



Literatur





Einzelnachweise


  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 660–661, abgerufen am 29. August 2014

На других языках


- [de] Flugplatz Varrelbusch

[en] Varrelbusch Airport

Varrelbusch Airport (IATA: VAC, ICAO: EDWU) is a regional airport in Germany. It supports general aviation with no commercial airline service scheduled.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии