Die Bristol Type 167 Brabazon war ein nach dem Zweiten Weltkrieg in Großbritannien entwickeltes achtmotoriges Verkehrsflugzeug. Sie war nach Baron Brabazon benannt und hatte ihren Erstflug im Jahre 1949. Mit ihr wollte die Bristol Aeroplane Company den zivilen Luftverkehr über den Nordatlantik revolutionieren. Jedoch hob nur eine einzige Brabazon jemals ab; zu einer Serienproduktion kam es nie.
Bristol Brabazon | |
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![]() Einziger Prototyp der Bristol Brabazon | |
Typ | Prototyp eines Langstreckenverkehrsflugzeugs |
Entwurfsland | Vereinigtes Konigreich |
Hersteller | Bristol Aircraft Company |
Erstflug | 4. September 1949 |
Indienststellung | Flugerprobung 1953 abgebrochen |
Produktionszeit | Wurde nie in Serie produziert |
Stückzahl | 1 |
Die Planungsarbeiten an der Bristol Brabazon begannen mit einer Empfehlung eines Ausschusses (Brabazon-Komitee) des britischen Verkehrsministeriums unter dem Vorsitz von Lord Brabazon im Jahre 1943: Das Ende des Zweiten Weltkriegs begann sich langsam abzuzeichnen, so dass sich Fragen über die Rolle Großbritanniens im internationalen Flugverkehr nach dem Kriegsende stellten. Besonderes Augenmerk wurde auf den Nordatlantikverkehr gerichtet. Parallel entwickelte man für den Kurzstreckenverkehr kleinere Flugzeugtypen.
Da die Bristol-Flugzeugwerke (Bristol Aeroplane Company) bereits zu Kriegsbeginn einen schweren Langstreckenbomber geplant (aber nie gebaut) hatten, verfügten sie bereits über erste Erfahrung in der Konstruktion von Großflugzeugen und erhielten vom Brabazon-Ausschuss den Zuschlag zur Entwicklung einer Transportmaschine, die 90 bis 100 Personen ohne Zwischenlandungen über den Nordatlantik befördern sollte. Die Entwicklung des großen Flugzeugs verlief nicht ohne Schwierigkeiten; bei der Montage der Sektionen des Rumpfes kam es auf eine sonst nicht gekannte Millimeterarbeit an, auch erwies sich Wahl und Anordnung der Triebwerke für ein derart großes und schweres Flugzeug weniger einfach als anfangs gedacht.
Am 4. September 1949 hob schließlich die erste Brabazon vom Testgelände der Bristol-Werke zu ihrem Erstflug ab und wurde vier Tage später auf der Luftfahrtmesse in Farnborough ausgestellt. Ihr Erscheinen kam einer Sensation gleich, aber trotz anfänglichen Interesses der British Overseas Airways Corporation (BOAC), die damals den gesamten Transatlantikverkehr Großbritanniens abwickelte, kam es letztlich zu keiner Bestellung für die Brabazon und daher auch zu keiner Serienproduktion.
Bei ihrem Erstflug im Jahre 1949 war die Brabazon eines der größten Flugzeuge überhaupt: Sie war 53,95 m lang, und ihre Tragflächen besaßen eine Spannweite von 70,10 m. Ihr breiter Rumpf war mit 100 komfortablen Sitzen bestückt. Die Brabazon war das erste Flugzeug seiner Zeit, dessen primäre Steuerflächen komplett hydraulisch betätigt wurden.
Angetrieben wurde sie von vier jeweils gegenläufig rotierenden Koaxial-Propeller-Paaren, die von je zwei luftgekühlten Doppelsternmotoren vom hauseigenen Typ Bristol Centaurus 20 mit jeweils 1.976 kW (2.535 PS) Leistung über Fernwellen angetrieben wurden. Die insgesamt acht Motoren waren nicht in üblichen Motorgondeln, sondern innerhalb der Tragflächen versenkt untergebracht. Die Schwierigkeiten mit den schräg zueinander eingebauten Triebwerkspaaren, die jeweils über ein gemeinsames Getriebe gekoppelt waren, konnten letztlich nie ganz behoben werden. Diese Technologie war bei praktisch allen derartigen Versuchen (siehe Heinkel He 177 oder Saunders-Roe Saro Princess) nicht in den Griff zu bekommen.
Die wahrscheinlichsten Ursachen für das Scheitern der Brabazon sind:
So wurden statt der Brabazon die Lockheed L-1049 Super Constellation, die Lockheed L-1649A Starliner, die Douglas DC-6 und Douglas DC-7 Seven Seas (alle aus den USA) die beherrschenden Flugzeuge des Nordatlantikverkehrs. Im Jahre 1952 stellte Bristol seine Britannia mit vierfachem Turboprop-Antrieb und 90 bis 126 Sitzplätzen vor, die zwar in Serie ging, aber schließlich ebenfalls ein kommerzieller Misserfolg wurde.
Kenngröße | Daten |
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Passagiere | 100 |
Länge | 53,95 m |
Spannweite | 70,10 m |
Höhe | 15,24 m |
Leermasse | 65.816 kg |
Startmasse | 131.542 kg |
Antrieb | acht Doppelsternmotoren Bristol Centaurus 20 mit je 1.976 kW (2.535 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | 483 km/h |
Reisegeschwindigkeit | 402 km/h |
Reichweite | 8.851 km |
Reiseflughöhe | 7.620 m |
Konstruktionsnummern
F.2 |
F.3A |
M.1 |
M.R.1 |
T.T.A. |
Type 62 |
Type 84 |
Type 90 |
Type 91 |
Type 92 |
Type 93 |
Type 95 |
Type 99 |
Type 101 |
Type 105 |
Type 107 |
Type 109 |
Type 110 |
Type 118 |
Type 120 |
Type 123 |
Type 127 |
Type 128 |
Type 130 |
Type 133 |
Type 137 |
Type 138 |
Type 142 |
Type 143 |
Type 144 |
Type 146 |
Type 147 |
Type 148 |
Type 149 |
Type 152 |
Type 156 |
Type 159 |
Type 160 |
Type 163 |
Type 164 |
Type 166 |
Type 167 |
Type 170 |
Type 171 |
Type 173 |
Type 175 |
Type 188 |
Type 191 |
Type 192 |
Type 221
Namen
Babe |
Badger |
Badminton |
Bagshot |
Beaufighter |
Beaufort |
Belvedere |
Berkeley |
Bisley |
Biplane T |
Blenheim |
Bloodhound |
Boarhound |
Bolingbroke |
Bombay |
Brabazon |
Braemar |
Brandon |
Brigand |
Britannia |
Brownie |
Buckingham |
Buckmaster |
Bulldog |
Bullet |
Bullfinch |
Bullpup |
Coanda Monoplanes |
Gordon England Biplanes |
Coanda Biplanes |
Boxkite |
Brisfit |
Burney Flying Boats |
Freighter |
Glider |
High Altitude Monoplane |
Lucifer P.T.M. |
Monoplane (1911) |
Prier Monoplanes |
Pullman |
Racer |
Racing Biplane |
Scout |
Seely |
Superfreighter |
Super Wayfarer |
Sycamore |
Taxiplane |
Ten-Seater |
Tramp |
Tourer |
Wayfarer |
Zodiac