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Die Messerschmitt Me 321 Gigant war ein Lastensegler der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Mit 55 Meter Spannweite und über 34 Tonnen Abflugmasse handelt es sich um das größte je gebaute Gleitflugzeug.

Messerschmitt Me 321 Gigant
TypLastensegler
Entwurfsland

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Hersteller Messerschmitt AG
Erstflug 25. Februar 1941
Indienststellung 1941
Produktionszeit

Juni 1941 bis April 1942

Stückzahl 200

Er wurde 1940 in Auftrag gegeben, um im Rahmen des Unternehmens „Seelöwe“ Truppen und Kriegsmaterial nach England zu transportieren. Über 20 Tonnen Nutzlast entsprechend 200 bewaffneten Soldaten oder einem Panzerkampfwagen IV sollten transportiert werden können.


Entwicklung


Geleitet von Josef Fröhlich, wurde das Flugzeug unter hohem Zeitdruck innerhalb von drei Monaten konstruiert.[1] Am 25. Februar 1941 absolvierte die Me 321 ihren Jungfernflug. Mangels leistungsstarker Flugzeuge musste sie von drei Bf 110 geschleppt werden (sog. Troika-Schlepp). Später wurde dazu eine Ju 90 eingesetzt, die in der Lage war, auch vollbeladene Me 321 zu schleppen.[2] Die in der Literatur aufgeführten „zahlreichen schweren Unfälle mit dem Troika-Schlepp“ werden für den Fliegerhorst Obertraubling ausführlich beschrieben.[3]

Die motorisierte Version des Lastenseglers ging im April 1942 erstmals mit vier Motoren an den Start. Es zeigte sich, dass dieses Modell zu schwach motorisiert war, daher wurde die Weiterentwicklung Me 323 V2 mit sechs Motoren ausgestattet.


Einsatz


Me 321, geschleppt von einer He 111 Z
Me 321, geschleppt von einer He 111 Z

Mitte 1941 wurden für den bevorstehenden Angriff auf die Sowjetunion Großseglerstaffeln aufgestellt, die als Schleppflugzeuge Bf 110 einsetzten. 1942 wurde für diese Aufgabe die He 111 Z als Schleppflugzeug entwickelt, die Zusammensetzung von zwei He 111 H6, mit zwei Rümpfen und fünf Motoren mit je 1340 PS[1]. Um den Start zu erleichtern, wurden an die Me 321 bis zu acht Walter-Startraketen angebaut. Außerdem konnte das 1,7 Tonnen schwere Fahrwerk beim Abheben abgeworfen werden.


Produktion


Die ersten vier Flugzeuge wurden im Mai 1941 von der Luftwaffe übernommen. Bis zum 30. September 1941 waren 49 von 100 bestellten Flugzeugen von den Messerschmitt-Werken in Leipheim und 64 von 100 bestellten Flugzeugen aus Obertraubling geliefert worden. Die letzten zwei Flugzeuge wurden im April 1942 übernommen, sodass insgesamt 200 Serienflugzeuge gebaut wurden. Es ist allerdings unklar, ob die Prototypen zu den Serienflugzeugen zählten oder ob diese zusätzlich zu den 200 Flugzeugen gebaut wurden.[4]


Zwischenfälle bei der Erprobung und Schulung


Bei der Erprobung und Schulung mit der Me 321 kam es zu folgenden schweren Zwischenfällen:

Weitere acht leichtere Unfälle waren 1941 bei Schulung und Erprobung zu verzeichnen.[5]


Technische Daten


Kenngröße Daten[1]
Länge28,15 m
Spannweite55 m
Höhe10 m
Flügelfläche300 m²
Flügelstreckung10,1
Gleitzahl8
Laderaum100 m³
Leermasse11.300 kg
max. Startmasse34.400 kg
Schleppgeschwindigkeit220 km/h

Siehe auch



Literatur




Commons: Messerschmitt Me 321 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ernst Peter: Der Flugzeugschlepp von den Anfängen bis heute. Motorbuch Verlag Stuttgart, 1981.
  2. Karl Kössler, Günther Ott: Die großen Dessauer. Aviatic-Verlag, 1993.
  3. Peter Schmoll: Messerschmitt-Giganten und der Fliegerhorst Regensburg-Obertraubling. Regensburg 2002, S. 36. In den Verlustlisten der Luftwaffe Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg: Verlustlisten Verbände und Schulen und sonstige Verbände, Bestand RL 2III lassen sie sich nicht nachweisen.
  4. Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg: Produktionsprogramme. Bestand RL 3. Vgl. Peter Schmoll, 2002, S. 58, der von 175 Stück spricht.
  5. BA/MA Freiburg, Bestand RL2/III 770-772, Verlustlisten Schulen und sonstige Verbände

На других языках


- [de] Messerschmitt Me 321

[en] Messerschmitt Me 321 Gigant

The Messerschmitt Me 321 Gigant was a large German cargo glider developed and used during World War II. Intended to support large scale invasions, the Me 321 saw very limited use due to the low availability of suitable tug aircraft, high vulnerability whilst in flight and the difficult ground handling, both at base and at destination landing sites. The Me 321 was developed, in stages, into the six-engined Messerschmitt Me 323 Gigant, which removed some of the problems with ground handling, but vulnerability to ground fire and aerial attack remained a constant problem during operations of all variants.[1]

[fr] Messerschmitt Me 321

Le Me 321 était un planeur de transport lourd développé par la firme allemande Messerschmitt durant la Seconde Guerre mondiale.

[it] Messerschmitt Me 321

Il Messerschmitt Me 321 Gigant era un aliante da trasporto tattico sviluppato dall'azienda tedesca Messerschmitt AG nei primi anni quaranta.

[ru] Messerschmitt Me.321

Мессершмитт Ме 321 (нем. Messerschmitt Me.321) — немецкий тяжёлый транспортный планёр.



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