Der Prototyp Mirage IIIA absolvierte im Mai 1958 seinen Erstflug und bildete mit dem Turbojet-Triebwerk SNECMA Atar 9B mit Nachbrenner (6000 kp Schub) und den tief angesetzten Deltatragflächen das Grundmodell als Basis einer aerodynamischen Plattform zum Einsatz als Abfangjäger in großen Höhen.
Mirage IIIB
Zweisitziges Schulflugzeug zur Ausbildung von Mirage-IIIC-Piloten.
Mirage IIIC
Der Allwetterabfangjäger Mirage IIIC war die erste voll operationsfähige Variante, die im Oktober 1960 mit dem Cyrano-II-Radar flog. Die französische Luftwaffe Armée de l'Air beschaffte 95 Stück dieser Bauart.
Mirage IIID
Zweisitziges Schulflugzeug zur Ausbildung von Mirage-IIIE-Piloten.
Mirage IIIE
Cockpit einer Mirage IIIE
Weiterentwicklung der Mirage IIIC, von der verschiedene Untervarianten in einer Gesamtstückzahl von 523 gebaut wurden.
Auswahl von Untervarianten:
Mirage IIIE/EA: Mehrzweckkampfflugzeug mit neuem Antrieb und Radar, geeignet für Angriffe im Tiefflug. Im April 1964 bei der franz. Luftarmee eingeführt. In Frankreich wurde diese Bauart als Träger taktischer Atomwaffen eingesetzt.
Mirage IIIE/EX: Weiterentwicklung mit Elementen der Mirage F.1 und der Mirage 5D
Mirage IIIR
Mirage III R (33-TF) Baunummer: 317, wurde als letzte Mirage IIIR am 25. Februar 1988 außer Dienst gestellt
Aufklärer in verschiedenen Untervarianten, technisch von den Typen Mirage IIIC und IIIE abgeleitet. In der Nase konnten bis zu fünf Kameras eingebaut werden. Entsprechend dem Einsatzzweck wurde vom Einbau eines Radars abgesehen.
Mirage IIIO (Australien)
Anfang der 1960er-Jahre baute Australien für seine Luftwaffe eine als Mirage IIIO bezeichnete Lizenzversion der Mirage IIIE, die ursprünglich von einem Rolls-Royce-Avon-Triebwerk angetrieben werden sollte. Letztlich kam aber doch das Atar-Triebwerk zum Einsatz. Der Erstflug erfolgte am 13. Februar 1961. Später folgte die auf der Mirage IIID basierende Mirage IIIOD.
Mirage III V (Senkrechtstarter)
→ Hauptartikel: Dassault Mirage III V
Nach ersten Versuchen mit dem VTOL-fähigen (d.h. senkrechtstartenden) Prototyp der Balzac V konnte das großzügiger konzipierte Nachfolgemodell Mirage III V am 12. Februar 1965 zum Erstflug antreten. Die Maschine besaß neben einem P&W-TF30-Strahltriebwerk mit 8280 kp zum Vortrieb noch acht kleinere im Rumpf untergebrachte RB.162-31-Hubtriebwerke mit je 2450 kp für den Senkrechtstart. Mit Mach 2,04 bleibt sie bis heute das weltweit schnellste V/STOL-Flugzeug. Bedingt durch das hohe Gewicht der Triebwerke fielen jedoch die Nutzlast und die Treibstoffkapazität sehr gering aus. Es kam in der Folge zu keiner Serienproduktion.
Milan (Erdkampfversion der Mirage III)
1968 begann Dassault, in Kooperation mit dem Flugzeugwerk Emmen (heute RUAG Aviation), mit der Konstruktion einer Erdkampfversion der Mirage III unter dem Namen Milan. Das auffälligste Merkmal der Milan war ein Paar ausklappbare Tragflächen an der Flugzeugnase, die „moustaches“ (franz. Schnurrbart) genannt wurden. Die Moustaches wurden eingeführt, um bessere Flugeigenschaften beim Start sowie bessere Flugkontrolle im Langsamflug und in der Angriffsphase auf Bodenziele zu erhalten.
Drei Mirage III wurden zu Milanprototypen umgebaut, wobei beim ersten Flugzeug die „moustaches“ nicht einklappbar waren, sondern nur am Boden in verschiedenen Winkeln einzustellen. Dieser Prototyp erhielt den Namen Asterix, nach der international bekannten französischen Comicfigur Asterix mit ihrem großen Schnurrbart und flog erstmals am 27. September 1968.[1]
Ein aus einer umgebauten Mirage IIIR entstandener voll ausgerüsteter Prototyp flog am 24. Mai 1969. Die letzte Maschine, Milan S01, wurde von einem modifizierten SNECMA Atar-09K-50-Triebwerk mit 70,6 kN (15.900 lbf) Nachbrennerschub angetrieben und flog erstmals am 29. Mai 1970. Die Milan besaß neue, für den Erdkampf ausgelegte Navigations- und Sensorausrüstungen sowie ein Laser-Zielbeleuchtungsgerät in der Nase. Die Milan verlor dann jedoch äußerst knapp gegen die A-7G. Dieses knappe Resultat führte zu so großen Meinungsverschiedenheiten in der Schweizer Luftwaffe, dass am Ende keines der beiden Flugzeuge beschafft wurde.[2]
Die Moustaches steigerten die Flugstabilität außerordentlich gut, hatten aber auch Nachteile: Sie verdeckten die Sicht nach vorne unten und erzeugten Turbulenzen in den Triebwerkseinlässen. Das Milan-Konzept wurde 1972 beendet; bei weiteren aerodynamischen Versuchen wurden die positiven Eigenschaften der Moustaches mit Canards erreicht.
Mirage IIIS (Schweiz)
Die Mirage IIIS ist eine Weiterentwicklung der Mirage III aufgrund schweizerischer Anforderungen. Sie wurde größtenteils in Lizenz in der Schweiz hergestellt und ab 1964 in die Truppenerprobung übergeben. 1999 wurde die Jagdvariante IIIS ausgemustert, im Jahr 2003 die Aufklärervariante Mirage IIIRS sowie die letzten Doppelsitzer Mirage IIIDS.
Mirage lll RS R-2115
Hauptunterschiede der Mirage IIIS zur Mirage IIIE sind[3]:
abgeänderte Cockpiteinrichtung mit grauen statt schwarzen Instrumentenpanels
neues Radar (TARAN von Hughes anstatt des von Thomson) mit einem schlankeren Radom
Verwendung von zwei HM-55S „Falcon“ (Schweizer Bezeichnung der bei Saab als Rb27 in Lizenz hergestellte amerikanischen Hughes AIM-26 „Falcon“)
neue Verkabelung für die amerikanische Avionik
eine verstärkte Struktur für Jato-Alarmstarts
vier Kranaufhängepunkte, um das Flugzeug in einer Flugzeugkaverne rangieren zu können
beiklappbare Nase zur Unterbringung in der Flugzeugkaverne. Zur Arretierung der Nase sind fünf zylinderförmige Löcher auf der rechten Nasenseite eingelassen
ein um 28 cm verlängertes Bugfahrwerk und ein entsprechend geänderter Fahrwerkschacht zur Unterbringung in der Flugzeugkaverne (Absenkung des Leitwerks)
ein verändertes Hauptfahrwerk, welches zu Beginn des Einziehens mit einem zweiten Zylinder nach vorne gezogen wurde. Dies ermöglichte größere Unterrumpf-Lasten und vergrößerte gleichzeitig die Stabilität derart, dass die neue Fahrwerkskonstruktion auch für andere Versionen übernommen wurde.
Kampfwertsteigerungsprogramm
Mit dem von SF Emmen (heute RUAG Aviation) ab 1988 entwickelten Kampfwertsteigerungsprogramm kamen folgende Modifikationen hinzu:
starre Entenvorflügel
neuer Schleudersitz Martin-Baker Mk.4 SRM6
Radarwarner an beiden Flügelenden vor den Positionslampen und hinter dem Seitenleitwerk
ein US TRACOR AN/ALE-40-Täuschkörper-Werfer am Heck unter dem Nachbrenner
INS-Plattform und Vinten-Infrarot-Aufklärungsbehälter (LIRAS) bei der Variante RS
Montage von Strakes neben dem Pitotrohr bei Varianten S/DS
Antenne hinter Cockpit
Sensor an linker Frontseite
Abfangscheinwerfer (wie an CF-188) an rechtem Triebwerkseinlass bei Variante S
Es war geplant, 100 Mirage IIIS zu beschaffen, dies kam aber wegen zu hohen Kosten nicht zustande. Der Plan, einige Flugzeuge mit in der Schweiz entwickelten Atombomben zu bestücken, wurde verworfen; entsprechende Bomben wurden in der Schweiz nie gebaut, das Projekt gestoppt.[4][5]
Folgende Stückzahlen waren beschafft worden:
01 Mirage IIIC (in Frankreich gebautes Testflugzeug für die Systeme der Mirage IIIS)
36 Mirage IIIS
18 Mirage IIIRS (Aufklärerversion der Mirage IIIS ohne Radar, dafür mit Kameras)
02 Mirage IIIBS (zweisitziges Schulflugzeug), später auf den Stand "DS" gebracht
02 Mirage IIIDS (zweisitziges Schulflugzeug), Nachbeschaffung im Jahr 1980
Mirage III C
Mirage III E
Raketenunterstützung im Flug (SEPR)
Bei den Mirage III-Flugzeugen der französischen oder Schweizer Luftwaffe konnte im hinteren Unterrumpf ein Treibstofftank entfernt und stattdessen ein SEPR-Raketenmotor (SEPR = Société d’Études de la Propulsion par Réaction) eingebaut werden. In diesem Bauteil befand sich ein Flüssigtreibstofftank, der 300 Liter Salpetersäure fasste, die mit dem Kerosin vermischt einen zusätzlichen Schub von 1500 kp ergab. Dieses Zusatztriebwerk hatte eine Brenndauer von insgesamt 80 Sekunden und konnte dreimal eingeschaltet werden. Der Motor diente entweder der zusätzlichen Beschleunigung im Luftkampf oder auch dem Überschießen der Dienstgipfelhöhe auf bis 75.000 Fuß.[6]
Im Notfall konnte das Triebwerk im Langsamflug abgeworfen werden. Die Anforderungen an den Unterhalt des Triebwerkes waren beträchtlich, da hochkonzentrierte Salpetersäure äußerst korrosiv ist. Für Unterhalt und Tests der Triebwerke am Boden waren in Buochs und am Militärflugplatz Payerne spezielle Gebäude erstellt und betrieben worden. Das Personal arbeitete in speziellen Schutzanzügen. Da das Handling des Raketenmotors und der giftigen Treibstoffe sehr gefährlich war, wurden die SEPR-Antriebe selten verwendet.
Probleme mit radioaktiven Bauteilen
In den Triebwerken, aber auch in einigen anderen Bauteilen der Maschinen ist radioaktives Thorium in Legierung mit Magnesium enthalten, um das Material temperaturfester zu machen. In der Schweiz befinden sich noch sieben Triebwerke, deren Besitzer zwar von dem Problem wussten und für die Entsorgung Rücklagen bilden mussten, aber im Oktober 2021 wurden die Kosten für die spätere Entsorgung auf ein Vielfaches erhöht. Zwar gibt es Kernphysiker, die die von dem Material ausgehende Strahlung nicht stärker einschätzen als einen Aufenthalt in den Alpen, die Schweizerische Strahlenschutzverordnung ist aber sehr streng, weshalb die Eigentümer der Maschinen vor ernsthaften Problemen stehen.[7]
Nutzer
Aktuell
PakistanPakistan
Pakistan ist der einzig verbliebene Betreiber. Es hatte insgesamt 157 Maschinen von verschiedenen Ländern beschafft. Alle Maschinen der Pakistan Air Force sollen ab 2015 durch die PAIC JF-17 ersetzt werden.
18 × Mirage IIIEP
03 × Mirage IIIDP
40 × Mirage IIIE von Frankreich
22 × Mirage IIIEE von Spanien
02 × Mirage IIIDE von Spanien
09 × Mirage IIIEL von Libanon
43 × Mirage IIIO von Australien
07 × Mirage IIIOD von Australien
13 × Mirage IIIRP
Ehemalig
ArgentinienArgentinien
19 Mirage IIICJ von Israel
03 Mirage IIIBJ von Israel
17 Mirage IIIEA, 2015 ausgemustert
04 Mirage IIIDA, 2015 ausgemustert
AustralienAustralien
100 Mirage IIIO und 16 Mirage IIID. 1988 ausgemustert, 50 an die pakistanische Luftwaffe verkauft
BrasilienBrasilien
22 Mirage IIIEBR, 2005 ausgemustert
10 Mirage IIIDBR, 2005 ausgemustert
FrankreichFrankreich
095 Mirage IIIC
183 Mirage IIIE
062 Mirage IIIB
070 Mirage IIIR
IsraelIsrael
72 Mirage IIICJ, 1979 ausgemustert
05 Mirage IIIBJ, 1979 ausgemustert
02 Mirage IIIRJ, 1979 ausgemustert
LibanonLibanon
10 Mirage IIIEL und 2 Mirage IIIBL. 2000 ausgemustert und an Pakistan verkauft
SchweizSchweiz
Mirage IIICS, einzelne Maschine 1975 nach Test ausgemustert
Mirage IIIS, 36 Maschinen 1999 ausgemustert
Mirage IIIRS, 18 Maschinen 2003 ausgemustert
Mirage IIIBS/DS, 4 Maschinen 2003 ausgemustert
1 Maschine J-2012 flugfähig im Musée Clin d’Ailes
1 Maschine J-2011 als öffentlicher Simulator im Flieger-Flab-Museum in Dübendorf
SpanienSpanien
24 Mirage IIIEE und 6 Mirage IIIDE, alle 1991 ausgemustert und einige 1992 an Pakistan verkauft
SudafrikaSüdafrika
Mirage IIICZ/EZ 2008 ausgemustert, 16 zu Cheetah E aufgerüstet und nach Chile verkauft
Mirage IIIBZ/DZ/D2Z 2008 ausgemustert, 16 zu Cheetah D aufgerüstet
Dassault Mirage III/5-Riss-ZeichnungPrototyp Mirage IIIAAufklärer Mirage IIIRMirage IIIS der Schweizer Luftwaffe, JATOMirage IIIRS der Schweizer Luftwaffe
2 × Raketenwerfer MATRA 155 für je 18 × ungelenkte SNEB-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 68 mm
2 × Raketenwerfer MATRA 116M für je 19 × ungelenkte SNEB-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 68 mm
2 × Raketenwerfer Matra JL-100 mit je 18 × ungelenkten SNEB-Luft-Boden-Raketen, Kaliber 68mm; kombiniert mit einem Abwurftank für 250 Liter (66 US gallons) Kerosin
2 × Raketenwerfer TBA 100-4 (F3) für je 4 × ungelenkte SNEB-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 100 mm
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