Die H125 Écureuil (französisch für Eichhörnchen; ehemals AS350), hergestellt von Airbus Helicopters (ehemals Aérospatiale bzw. Eurocopter) ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber mit einem Triebwerk. Er war der erste Hubschraubertyp von Aérospatiale, der am Fließband hergestellt wurde. Außerdem wurde mit diesem Typ der sogenannte „Starflex“-Rotorkopf eingeführt, ein System, bei dem die Anzahl der beweglichen Teile ein Viertel der üblichen Bauweise betrug, was die Wartungsintervalle verlängerte und den Produktionsaufwand erheblich reduzierte.
Es existiert außerdem die zweimotorige Variante AS 355. Diese wird allerdings nicht mehr angeboten.
Geschichte
Der erste Prototyp hob am 27.Juni 1974 ab, noch mit einer Lycoming-Turbine. Die Ausführung AS350C mit der später auch in Serie verbauten Turboméca Arriel-Turbine hatte ihren Erstflug am 14.Februar 1975. Es folgten weitere zivile und militärische Versionen.
Am 27. September 1979 startete erstmals die AS355E Écureuil2 (oder Twinstar für den internationalen Markt). Dieses Modell war mit zwei Turbinen ausgestattet, was neben der höheren Leistung auch mehr Sicherheit bringen sollte. Die 350- und 355-Modelle wurden nun parallel weiterentwickelt: Auf die 350L folgte beispielsweise die 355M. Nach der Umfirmierung in Eurocopter wurde die Typbezeichnung zunächst übernommen. Später wurde aus der AS350 die leistungsfähigere EC130 abgeleitet. Die zweimotorige Variante wurde zugunsten der moderneren EC135 eingestellt.
Nach der erneuten Umfirmierung in Airbus Helicopters wurde die neue Typenbezeichnung H125 eingeführt.
Die Écureuil-Hubschrauberfamilie wird noch immer produziert und findet weltweit Abnehmer.
Der H125 war bis in die 2000er Jahre im deutschsprachigen Raum verbreitet als Rettungs- und Polizeihubschrauber im Einsatz, ist aber seither fast vollständig durch zweimotorige Nachfolgemodelle ersetzt. Im Alpenraum stehen in Österreich und der Schweiz nach wie vor H125 als Rettungshubschrauber zur Verfügung, da diese in großen Höhen und unter widrigen Bedingungen aufgrund des geringeren Gewichts wendiger und sicherer sind als die sonst eingesetzten zweimotorigen Modelle.[1] 2022 standen im Hochgebirge des Schweizer Wallis noch sechs H125 im Einsatz.[2] In Österreich flogen 2022 noch sieben H125 Polizeihubschrauber für Such- und Bergeinsätze, die auch in der Bergrettung zum Einsatz kommen.[3]
Rekorde
Am 25. März 2002 erreichte Frédéric North mit einer AS350 12.954m Höhe[4] und brach den knapp 30Jahre alten Höhenrekord für Hubschrauber, aufgestellt von einer SA-315 Lama. Dieser Rekord wurde bisher (2012) nicht von der FAI anerkannt, sodass der alte Rekord von 1972 weiterhin bestehen bleibt.[5]
Am 14. Mai 2005 landete Didier Delsalle mit einer AS 350 B3+ als erster Mensch auf dem Gipfel des Mount Everest (8848m).[6][7]
Am 29. April 2010 gelang Daniel Aufdenblatten (Pilot/Air Zermatt) und Richard Lehner (Bergretter/Alpin Center Zermatt) die Rettung von drei Alpinisten aus 7000m Höhe im nepalesischen Annapurna-Gebiet mit einer AS350B3. Hierbei handelte es sich um die höchstgelegene Bergrettung mit einem Hubschrauber.[8]
Technische Daten
AS 350 B3
Kenngröße
Daten
Besatzung
1
Passagiere
4–6 (je nach Ausstattung)
Rotordurchmesser
10,69 m
Rumpflänge
10,93 m
Länge über alles
12,94 m
Höhe
3,34 m
min. Leermasse
1.274 kg
max. Abflugmasse
2.250 kg
max. Abflugmasse (mit Außenbeladung)
2.800 kg
max. Kraftstoff
426 kg
Höchstgeschwindigkeit
287km/h
Reisegeschwindigkeit
235km/h (normal), 260km/h (schnell)
Schwebeflughöhe mit Bodeneffekt
>7000 m
Dienstgipfelhöhe
7010 m
Reichweite
630km (normale Reisege- schwindigkeit, ohne Reserve)
Die H125M Fennec (französisch für Wüstenfuchs; ehemals AS550) ist die militärische Version der H125. Die zweimotorige militärische Version heißt AS555 Fennec, wird aber nicht mehr angeboten.
Bewaffnung
Zuladung
bis zu 400kg an zwei Außenlastengestellen
Luft-Boden-Lenkflugkörper
2 × ESCO HeliTOW (für je 2 × Raytheon BGM-71A TOW) – optisch via Draht gesteuerter Panzerabwehr-Lenkflugkörper
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