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Die Kamow Ka-27 (russisch Камов Ка-27, NATO-Codename „Helix“) ist ein Militärhubschrauber des russischen Herstellers Kamow. Sie wurde 1968 als direkter Nachfolger der Ka-25 konzipiert und besitzt bei gleicher Größe annähernd doppeltes Startgewicht. Bei der sowjetischen Marine dient die allwettertaugliche Helix-A ab 1981 primär zur bordgestützten U-Boot-Bekämpfung. Daneben erfüllt sie auch Transportaufgaben und dient zur Übermittlung von Zieldaten beispielsweise an Schlachtkreuzer der Kirow-Klasse. Ab 2004 wurde ein Modernisierungsprogramm durchgeführt. Die Allwetter-Such-und-Rettungsausführung wird als Helix-D bezeichnet. Aus der Ka-27 wurden der Frühwarn-Hubschrauber Ka-31 und die primär für zivile Einsätze genutzte Ka-32 abgeleitet.

Kamow Ka-27

Ein Ka-27SP im Anflug auf die USS Belleau Wood
TypU-Boot-Jagdhubschrauber
Entwurfsland

Sowjetunion 1955 Sowjetunion

Hersteller Kamow
Erstflug Dezember 1974
Indienststellung 1981
Produktionszeit

bis heute


Beschreibung


Die Konstruktion in konventioneller Metall-Halbschalenbauweise ist in drei Hauptbaugruppen aufgeteilt – Kabine, Heck und Turbinenaufsatz. Als U-Boot-Jagdhubschrauber ist die Ka-27 in der Lage, bei einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 75 km/h getauchte U-Boote bis in eine Tiefe von 500 m zu erfassen und zu bekämpfen. Dank des stabilen Autopiloten und des INS kann der Pilot den Hubschrauber über einem Objekt bei jedem Wetter (bis Windstärke 5) stabil schweben lassen. Von der Ausrüstung her ist die Ka-27 sowohl in tropischen wie auch arktischen Gegenden zu jeder Tages- und Nachtzeit autonom einsetzbar. Die Erfassung von U-Booten oder Überwasserfahrzeugen kann mit Seeradar, Osminog-MAD, einem WGS-3-Tauchsonargerät, dem APM-73V-MAD und abwerfbaren Sonarbojen erfolgen. Die MAD-Boje ist unter dem Heck angebracht und wird beim Sucheinsatz an einem 85 m langen Kabel durch das Wasser gezogen. Ein IFF (Freund-Feind-Erkennungssystem) besitzt ausschließlich die Exportvariante Ka-28. Die erste Stationierung fand auf den Raketenzerstörern der Udaloj-Klasse statt. Der Hubschrauber verfügt wie sein Vorgänger über zwei koaxiale Rotoren mit faltbaren Rotorblättern, womit auf einen Heckrotor verzichtet werden kann. Um Einsätze in der Arktis und auf rauer See zu ermöglichen, sind die Rotorblätter beheizbar und die Struktur des Hubschraubers aus korrosionsbeständigen Werkstoffen hergestellt. Die Besatzung ist für den Notfall mit S-4B-Fallschirmen und NAZ-7M-Überlebensausrüstung unter den Sitzen ausgestattet. Die Bewaffnung ist wie im Vorgänger Ka-25 in einem mit Klappen verschlossenen Waffenschacht unter der Kabine untergebracht, da die geplante Verwendung von nuklearen Wasserbomben einen mit Triebwerkszapfluft beheizbaren Schacht erforderte. Dahinter befinden sich zwei Klappen für das Tauchsonargerät WGS-3. Das vierrädrige Fahrwerk wurde für den Einsatz auf rollenden Schiffen ausgelegt. In seitlichen Behältern sind zwei Luftkissen für Notwasserlandungen untergebracht. Damit kann die Besatzung den Hubschrauber noch über der Wasserlinie verlassen und zum Notfall-Schlauchboot schwimmen. Zusätzlich zu den beiden Hauptturbinen ist ein Iwschenko-AI-9W-Notfallaggregat (APU) eingebaut. Die mitgeführten 3.270 Liter Kerosin sind auf zehn Gummitanks unter und in der Kabine verteilt.


Varianten


Zwei Ka-27 bei der Landung auf der USS Belleau Wood (LHA 3)
Zwei Ka-27 bei der Landung auf der USS Belleau Wood (LHA 3)
Ka-27PL, 2011
Ka-27PL, 2011

Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wurden einige Helix-A zur Messung von Radioaktivität umgerüstet.

Der Prototyp einer ASuW-Variante (Schiffsbekämpfung) war mit einem Ch-35-Lenkflugkörper als Bewaffnung im Waffenschacht versehen.

Die zuerst als Ka-252PL benannte Variante wird eigentlich als Ka-27 bezeichnet. Die Serienvariante dient als bordgestützter U-Boot-Jagdhubschrauber. Hierzu ist er mit Suchradar unter der Nase, ausfahrbarem Tauchsonar im Heck, Schlepp-MAD unter dem Heckausleger und Waffen im Bombenschacht ausgestattet.

Verbesserte Variante mit neueren Sensoren und stärkeren Turbinen.

Die zuerst als Ka-252PS bezeichnete Such- und Rettungsvariante ist für den Einsatz ab Schiffen abgeändert worden. Die unbewaffnete Variante ist mit externer LPG-300 300-kg-Seilwinde sowie Zusatztanks im Bombenschacht ausgestattet. Da die Kabine im Vergleich zur PL-Variante frei von Sensorik in der Kabine ist, konnten 12 Klappsitze installiert werden. Die Fenster im Heck sind für eine bessere Ausleuchtung versetzt und eine Notausstiegstür im Heck zugefügt worden.

Erprobungsmaschine eines Langstrecken-Rettungshubschraubers auf Basis der Ka-27PS.

CSAR-Variante mit leichter Bewaffnung.

Vereinfachte Exportvariante der Ka-27PL. Zusätzlich sind ein ESM-System, ein IFF (Freund-Feind-Erkennungssystem) und seitliche Zusatztanks wie in der Ka-27PS installiert.

Prototypen der Ka-27-Familie. Darunter die Ka-252PL für die Ka-27 mit fehlendem Radom, die Ka-252PS für die Ka-27PS und die Ka-252RLD für die Ka-31.


Militärische Nutzer


China Volksrepublik Marine der Volksrepublik China
Indien Indische Marine
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawische Marine
Russland Russische Marine
Syrien Syrische Marine
Ukraine Ukrainische Marine
Vietnam Vietnamesische Marine

Technische Daten


Kenngröße Daten
Besatzung3
Passagiere16
Rotordurchmesserjeweils 15,90 m
Länge11,30 m
Höhe5,40 m
Leermasse7500 kg
max. Startmasse12.600 kg
Nutzlastinnen 4000 kg / außen 5000 kg
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Reisegeschwindigkeit220 km/h
Dienstgipfelhöhe5000 m
Reichweite800 km
Triebwerkezwei Klimow/Isotow TW3-117W
Leistungje 1.660 kW (ca. 2.260 PS)

Bewaffnung



Interner Waffenschacht


Wasserbomben „PLAB“ an einer Ka-27
Wasserbomben „PLAB“ an einer Ka-27
Waffenzuladung bis zu 4000 kg Waffen im internen Waffenschacht im Rumpfboden
Torpedos
Wasserbomben
Zusatzbehälter

An Außenlaststationen


Waffenzuladung bis zu 200 kg Waffen an einem KD2-323-Doppelrack an der linken Heckseite
Ungelenkte Bomben

Selbstverteidigungssysteme


Aktive Maßnahmen
Passive Maßnahmen

Filmauftritt


Im Spielfilm Flucht aus Absolom wurde ein Ka-27 eingesetzt, um Häftlinge auf der Insel abzusetzen und um die Insel zu patrouillieren. Die Ka-27 sind fälschlicherweise mit Raketenwerfern für ungelenkte Raketen und einem Bug-MG bewaffnet.


Vergleichbare Marinehubschrauber



Siehe auch




Commons: Kamov Ka-27 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise



    На других языках


    - [de] Kamow Ka-27

    [en] Kamov Ka-27

    The Kamov Ka-27 (NATO reporting name 'Helix') is a military helicopter developed for the Soviet Navy, and currently in service in various countries including Russia, Ukraine, Vietnam, China, South Korea, and India. Variants include the Ka-29 assault transport, the Ka-28 downgraded export version, and the Ka-32 for civilian use.

    [fr] Kamov Ka-27

    Le Kamov Ka-27 (code OTAN Helix) est un hélicoptère à rotors contrarotatifs à usage militaire. Il a été conçu comme le successeur direct du Ka-25 et affiche pour les mêmes dimensions environ une masse maximale au décollage double. Il a été mis en service actif pour la première fois sur les destroyers lance-missiles de la classe Udaloy.

    [it] Kamov Ka-27

    Il Kamov Ka-27 (in cirillico Камов Ка-27, nome in codice NATO Helix[1] - elica) è un elicottero antisommergibile e antinave biturbina con rotori controrotanti a tre pale, progettato dall'OKB diretto da Nikolaj Il'ič Kamov e sviluppato in Unione Sovietica agli inizi degli anni settanta. Impiegato inizialmente dalla aviazione navale Sovietica, poi divenuta aviazione navale Russa e Ucraina dopo il 1991, è attualmente in servizio anche in Vietnam, Corea del Sud e India. Tra le varianti principali vi sono il Ka-29, elicottero da assalto e trasporto, il Ka-28, versione meno sviluppata destinata alla esportazione e il Ka-32 per impiego civile.

    [ru] Ка-27

    Ка-27 (обозначение КБ — изделие «Д2Б», обозначение изготовителя — изделие «500», по кодификации НАТО: Helix[2]. — советский корабельный противолодочный вертолёт.



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